Archiv der Kategorie: Christliche Ausarbeitungen

Verspricht Gott eine Predigt einzugeben?

Wenn sie euch nun hinführen und überantworten werden, so sorgt euch nicht vorher, was ihr reden sollt; sondern was euch in jener Stunde gegeben wird, das redet. Denn ihr seid’s nicht, die da reden, sondern der heilige Geist. (Markus 13,11)

Dieser und ähnliche Verse (Matthäus 19,19-20 / Lukas 12,11-12 / 21,14-15) werden von einigen Christen gern gebraucht, um eine unvorbereitete Predigt oder Rede zu begründen. Doch es gibt drei gute Gründe, die dagegen sprechen:

  1. Die Verheißung bezieht sich auf die Verfolgungszeit, genauer auf das Verhör („wenn man euch verhaftet und vor Gericht stellt“) und nicht auf den normalen Gottesdienst oder eine Predigt.
  2. Die Verheißung beinhaltet die Eingebung dessen, was sie sagen sollen („Nicht ihr seid es, die dann reden, sondern der Heilige Geist.“). In der unvorbereiteten Predigt redet der Prediger aber meist spontan das, was ihm einfällt. Spontane Gedanken sind aber nicht automatisch Eingebung Gottes!
  3. Die Verheißung soll den Jüngern Mut machen, dass sie in dieser Notsituation nicht verzweifeln („dann macht euch nicht im Voraus Sorgen“). Diese Verheißung für die normale Predigt würde Faulheit (ich brauche mich nicht vorbereiten) und Überheblichkeit (man redet inspiriert) bewirken.

Eine Erfüllung dieser Verheißung können wir z.B. in Apg 4,8ff nachlesen.

Hintergrundinformationen und christliche Beurteilung von Halloween

Zwar etwas verspätet, aber wer sich als Christ für den Ursprung von Halloween interessiert und sich eine fundierte Meinung bilden möchte, findet hier einige Hintergrundinformationen und verschiedene Standpunkte:

 

 

„… was ihr auch tut, tut alles zu Gottes Ehre.“ (1Kor 10,31)

Differenzierte Beurteilung des Mohammed-Videos „Innocence of Muslims“

Vor ein paar Wochen gab es fast täglich neue Meldungen zum Mohammed-Video „Innocence of Muslims“ (deutsch: Die Unschuld der Muslime) und dessen Diskussion & Auswirkungen auf der ganzen Welt. Weil es kein einmaliges Thema ist, sondern Karikaturen & öffentliche Aussagen schon mehrfach gewaltsame Proteste in der islamischen Welt ausgelöst haben1, will ich einmal eine differenzierte Beurteilung wagen:

1. Für eine gute Beurteilung der ganzen Problematik sollte man sich gut informieren.

Die meisten Menschen haben keine Ahnung, worum es im Film geht, wer da protestiert und wer da wen umbringt. Deshalb die Forderung: Informiert euch doch bitte erstmal, bevor ihr unreflektiert irgendeine Position vertretet! Zwei Sätze im Radio oder in der Zeitung reichen nicht, um sich ein objektives Bild von der Problematik zu machen. Ich befürchte, dass große Teile unserer Gesellschaft sehr manipulativ sind, weil sie sich nicht ausgiebiger informieren. Viele werden es nicht mal bis zum Ende dieses Artikels schaffen 😉

2. Es ist richtig, sich von unnötigen Verletzungen und falschen Verleumdungen zu distanzieren.

Der Islam ist eine menschenverachtende, gotteslästerliche und bösartige Ideologie. Kritik am Islam ist überaus berechtigt und häufig viel zu mild. Dennoch sollten wir uns vor unnötigen Verletzungen und falschen Verleumdungen hüten. Sie schaden der Wahrheit mehr, als dass sie etwas nützen.

A. Man muss prüfen, ob (durch den Film) die Wahrheit gesagt wird. Dass Mohammed ein neunjähriges Mädchen heiratete und mit Kamelen Sodomie betrieb kann mit (für viele Muslime autoritative) Hadithen belegt werden.2 Solche und ähnliche Dinge (siehe YouTube-Film unten) karikiert der Film. Doch wie zuverlässig sind diese „Fakten“ im Film? Ich kann das schwer beurteilen und kann mir deshalb nur ein vorsichtiges Urteil erlauben. Denn wenn sich die behaupteten Dinge als Lüge herausstellen, dann bin ich selbst unglaubwürdig – auch was meinen Glauben betrifft…

http://youtu.be/yPVvAounVmU

 

B. Außerdem sollte man Wahrheiten nicht lieblos in Form von Satiren (solch einem Film) vermitteln. Mit Hohn und Spott wird man keine Muslime gewinnen können. Selbst wenn der Film wiedergibt, was wirklich war, schafft er nur Distanz und Lieblosigkeit, weil Wahrheit ohne Liebe vermittelt wird. Provokation ist ein Ausdruck von Hass. Und Hass schafft neuen Hass. Ich möchte nicht daran beteiligt sein. Lieber verweise ich auf Dokumentationen und Predigten, wo um die Wahrheit und die Menschen gerungen wird.

Selbst wenn ich für Meinungsfreiheit bin, verurteile ich den Film sowie ähnliche Aktionen wie z.B. die Veröffentlichung neuer Mohammed-Karikaturen des Pariser Satiremagazins „Charlie Hebdo“.

3. Wir dürfen die nicht schweigen, sondern müssen uns mit Islam kritisch auseinandersetzen – auch wenn es nicht leicht ist.

Die Vorfälle rund um das Video und die große Berichterstattung sind meines Erachtens nur ein kleiner Baustein in der Auseinandersetzung mit dem Islam. Diese Auseinandersetzung mit den Lehren des Islam ist auch im größerem Rahmen in Deutschland bitter nötig. Es ist einfach ungenügend immerzu Toleranz für Muslime zu fordern und den Islam zu Deutschland dazugehörig zu erklären. Irgendwann müssen wir uns dem stellen, was im Namen des Islams überall auf der ganzen Welt geschieht: Ich will hier nur darauf verweisen, dass noch nie so viele Christen wie heute, unter dem Islam leiden und sterben müssen.

„Insbesondere ist es nicht glaubwürdig, dass die Organisatoren dieser gewaltsamen Angriffe auf Botschaften irgendjemanden oder irgendetwas verteidigen wollten. Vielmehr ist davon auszugehen, dass die Organisatoren für ihre Angriffe zum Jahrestag des 11. September lediglich nach einem Grund gesucht haben, um unter diesem Deckmäntelchen ihre Gewalt ungestört ausüben und ahnungslose Menschen aufwiegeln zu können sowie sich von Erschrockenen zur Rechtfertigung ihrer Gewalt verhelfen zu lassen. Solche Gründe werden sich immer finden oder konstruieren lassen, aber darauf darf man nicht hereinfallen, weder die Menschen der zur Tat angestachelten Kultur, noch die Menschen der gewaltsam angegriffenen Kultur.“3

Wir brauchen eine klare Positionierung bezüglich den Lehren des Islams und den praktischen Handlungen in muslimischen Ländern und nicht verpackte Aufrufe zum Stillschweigen und Empörung gegenüber Islamkritikern. Wir sind herausgefordert zu unseren Werten (wie Meinungsfreiheit) zu stehen und jegliche Formen der Gewalt und Aufrufe dazu zu verurteilen.4

4. Fazit

Wie oben beschrieben bin ich gegen die Herstellung und Verbreitung solcher Videos. Nicht weil ich Kritik am Islam verbieten möchte, sondern weil solche Videos Wahrheit mit Lüge vermischen und die Wahrheit ohne Liebe geäußert wird. So bewirkt der Film nicht viel mehr als Hass auf Seiten der Islamgegner und auf Seiten der Muslime.

Doch auch ein Verbot solcher Videos wäre ein falsches Signal. Das würde die gewaltbereiten Muslime darin bestärken, dass Gewalt zur Durchsetzung ihrer Ziele in Ordnung und sogar erfolgversprechend ist.((Siehe dazu: http://www.idea.de/detail/politik/detail/zweierlei-mass-bei-religioesen-beleidigungen.html)) Was wir brauchen ist eine schonungslose Aufklärung über die Lehren und Werte des Islams. Dann können wir auch entschiedener für unsere christlichen Lehren und Werte einstehen.

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Fußnoten:
  1. Einige erinnern sich sicher noch an die Mohammed-Karikaturen der dänischen Zeitung „Jyllands-Posten“ im Jahr 2006, die damals Auslöser für massive Ausschreitungen waren – es kamen ca. 150 Menschen ums Leben. []
  2. Volume 7, Book 62, Number 88; Narrated Ursa: The Prophet wrote the (marriage contract) with Aisha while she was six years old and consummated his marriage with her while she was nine years old and she remained with him for nine years (i.e. till his death).
    Ibn Sharib erzählt, Ib Abdul Talib habe gesagt: Immer wenn seine Frauen sich in ihrer monatliche Reinigung (d.h. Menstruation) befanden, sah ich den Gesandten Allahs (sws) des öfteren in der Nähe seiner Kamelherde. Dort pflegte er liebevollen Umgang mit den weiblichen Tieren, wandte sich aber mitunter auch den Jungtieren beiderlei Geschlechts zu.
    Quelle: http://www.pi-news.net/2010/01/tabu-thema-islam-und-sexualitaet/ []
  3. http://sabatina-ev.de/brennende-botschaften []
  4. man lese dazu „Warum schweigen alle gegenüber den öffentlichen Gewaltaufrufen und der Christenverfolgung?„ []
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Gott klar sehen

„Denn so wie alte Leute, Schwachsichtige und Augenkranke, wenn man ihnen auch den schönsten Band vor die Augen hält, zwar merken, daß da etwas geschrieben steht, aber kaum zwei Worte zusammensetzen können, dann aber mit Hilfe einer Brille deutlich zu lesen anfangen – so bringt die Schrift unser sonst so verworrenes Wissen um Gott in die richtige Ordnung, zerstreut das Dunkel und zeigt uns deutlich den wahren Gott.“

[Quelle: Johannes Calvin, Unterricht in der christlichen Religion, Buch I, Kapitel 6, Abschnitt 1]

Jesus Christus im Alltag bezeugen

In unserem Urlaub haben wir viele Anregungen für uns gefunden, wie Menschen ihren Glauben öffentlich bezeugen:

1. Am eigenen Haus („Christus liebt dich“)

2. Am eigenen Auto („Jesus lebt“)

3. Am eigenen Arbeitsplatz („Jesus Christus liebt dich sehr und will dein ganzes Leben retten“)

Wie bezeugst du deinen Glauben öffentlich sichtbar?
Welche Idee hast du, wie man seinen Glauben öffentlich bezeugen könnte?

Wir sind nur auf der Durchreise

Angesichts einer Beerdigung, die ich heute halten muss:

Ein Wanderer wurde in den Bergen von einem schweren Gewitter überrascht. Er suchte Zuflucht in einem Kloster, und weil seine Kleider völlig durchnässt waren, luden ihn die Mönche ein, im Kloster zu übernachten. Dankbar nahm der
Wanderer die Einladung an.

Interessiert schaute er sich ein wenig im Kloster um und war überrascht über die äußerst einfache Einrichtung der Zellen.

„Wo habt ihr denn eure Möbel?, fragte er schließlich einen der Mönche. Statt ihm eine Antwort zu geben, stellte dieser ihm die Gegenfrage: „Und Sie? Wo haben Sie Ihre Möbel?“

Der Gast schüttelte den Kopf über so viel Unverstand. „Na, erlauben Sie mal. Ich bin doch nur auf der Durchreise!“ „Sehen Sie?“, antwortete der Mönch mit einem hintergründigen Lächeln. „Das sind wir auch!“

„Diese Welt ist nur eine Brücke. Gehe darüber, aber baue dein Haus nicht darauf“. (Indische Weisheit)

„Denn wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir“. Hebräer 13,14

Quelle: Martina Merckel-Braun: Tag für Tag an deiner Hand; R.Brockhaus Verlag, Seite 58

Gottes Gnade kann von uns nicht begrenzt werden

Wir begrenzen Gottes Liebe & Gnade gerne auf die Rechtschaffenen oder Gläubigen. Aber Gott liebt alle Menschen ohne Begrenzung.

Es fällt auf, dass Jesus mit allen gnädig war, außer mit den gnadenlosen Religiösen. Er griff sie an. Kritisierte sie, weil sie die Gnade den Menschen verschlossen.

Weh euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, die ihr das Himmelreich zuschließt vor den Menschen! Ihr geht nicht hinein, und die hinein wollen, lasst ihr nicht hineingehen. (Matthäus 23,13)

Luther meinte: „So wenig ihr der Sonne ihren Schein über fromme und böse wehren könnt, soviel weniger könnt ihr die Gnade Gottes binden.“

Hier findest du noch mehr Artikel von mir zum Thema Gnade.