„Entthront“ – Gedicht von Fritz Woike

Hier findest du das beachtenswerte Gedicht „Entthront“ von Fritz Woike:

Entthront [Bild]

In stiller Stunde hat mich, tief erschreckt,
der Geist des HERRN aus meinem Schlaf geweckt;
und deutlich, wie ich vorher nie gesehn,
sah ich mich selbst im Lichte Gottes stehn.
Ich schaute mich durch SEINE Augen an,
und Werk und Leben in ein Nichts zerrann.

Mir ward das Licht zu grauenvoller Nacht:
Ich habe GOTT zu meinem Knecht gemacht,
den HERRN der Welt zu meiner Wünsche Spiel!
ER nicht, ich selbst war meines Glaubens Ziel.

Um mich hat alles, alles sich gedreht,
um Heil und Kraft – ich nannte es „Gebet“.
Ich wollt IHN zwingen mit dem eignen Wort;
und schwieg er still, so ging ich trotzig fort.

Und schritt hinein in selbstgewählte Nacht –
was hab ich DIR, mein GOTT, für Not gemacht!
Ich litt um mich und meinen eignen Schmerz.
Für DEIN Verlangen hatte ich kein Herz.
Auf DEINEM Platz, da habe ich gewohnt!
Ich dank DIR, HERR, dass du mich hast entthront.

Fritz Woike (1890-1962)

Fritz Woike war ein gläubiger Dichter. Einige andere Werke findet man hier.

Ein Gedanke zu „„Entthront“ – Gedicht von Fritz Woike“

  1. Zunächst einmal: vielen Dank, dass ich nun das Gedicht von
    Fritz Woike wiedergefunden habe, denn ich wußte nicht mehr wohin ich es verlegt hatte.
    Darf ich eine Anmerkung zu diesem wertvollen Gedicht machen?
    Wir können uns nicht selbst entthronen. Unserem himmlischen Vater sei Dank, dass er uns bereits am Kreuz in seinem geliebten Sohn entthront hat! „Ich bin mit Christus gekreuzigt (Tatsache!): ich lebe, doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir.“ Gal. 2, 19/20.
    Das gilt es zu glauben. Nur so wird es sich praktisch auswirken!
    Liebe Grüße von Ihrem Bruder in Christus W. Küch

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