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„Jesus allein“ von Albert B. Simpson [Lyrik]

Einst war’s nur der Segen – jetzt ist Gott mein Hort.
Einst sucht’ ich Gefühle – jetzt ruh’ ich im Wort.
Einst wünscht’ ich die Gaben, eh’ der Geber mein.
Einst wollt’ ich die Heilung – jetzt nur Ihn allein.

Einstmals kämpft’ ich mühsam, nun vertrau’ ich still.
Einst war’s halbes Leben – jetzt hab’ ich die Füll’.
Einst hielt ich mich krampfhaft – jetzt hält Er mich fest.
Einst trieb ich im Sturm – jetzt nie mein Halt mich lässt.

Einst gab’s eigne Pläne – jetzt heißt’s: Nicht mehr ich!
Einst macht’ ich mir Sorgen – jetzt sorgt Er für mich.
Einst galt’s meine Wünsche – jetzt, was Jesus will.
Einst fragt’ ich: Warum nur? Jetzt bin ich ganz still.

Einst war’s meine Arbeit – jetzt tut Er’s allein.
Einst wollt’ ich Ihn brauchen – jetzt bin ich nur Sein!
Einst erstrebt’ ich Kräfte – jetzt in Ihm ich ruh’.
Einst wollt’ ich’s erzwingen – jetzt schau’ ich nur zu.

Einst sprach ich vom Hoffen – jetzt ist alles klar.
Meine Lampe leuchtet, die einst trübe war.
Einst harrt’ ich des Todes – jetzt weiß ich, Er naht.
Was ich weiß und habe, dank’ ich Seiner Gnad’!

Albert Benjamin Simpson (1843 – 1919)

„Dir zur Verfügung mein Gott und mein Herr“ von Friedrich Traub

1. Dir zur Verfügung, mein Gott und mein Herr,
Dir zur Verfügung, je länger, je mehr!
Dir zur Verfügung, in Freud’ und in Leid,
Täglich und stündlich für Jesus bereit!

2. Dir zur Verfügung, was ich hab’ und bin:
Liebe und Arbeit, Gedanken und Sinn,
Wünsche und Pläne, die Zeit und das Geld,
Glieder und Gaben, wie dir es gefällt!

3. Dir zur Verfügung im Heiligen Geist,
Nicht aus mir selber; denn Eignes zerreißt.
Eigene Kraft hält ja nimmermehr stand,
Wirklich vollenden kann’s nur deine Hand!

4. Dir zur Verfügung! Einst war es nicht so;
aber nun bin ich so selig und froh!
Du brachest Ketten und Bann mir entzwei,
auf daß ich völlig dein Eigentum sei.

5. Dir zur Verfügung! O seliges Los!
Sei nun mein Tagewerk klein oder groß,
draußen und drinnen, im Schaffen und Ruhn
immer nur fragen: „Herr, was soll ich tun?”

6. Dir zur Verfügung! Es bleibe dabei!
Das ist mein Stand, der macht selig und frei.
Das schafft ein sieghaft und friedevoll Gehn:
Jesus, dir ganz zur Verfügung zu stehn!

Unsere Hingabe ist ein Ausdruck unserer Liebe zu Gott!

Dir zur Verfügung mein Gott und mein Herr

Friedrich Traub (1873-1906) war China-Missionar (die Stiftung Marburger Mission geht auf ihn zurück) und Liederdichter. Arno Pagel hat hier eine kurze Biographie von Friedrich Traub mit vielen seiner Werke zusammengestellt.

Mir gefallen die Lieder & Gedichte von Friedrich Traub sehr.

Gedicht zu Judas Iskarioth [Lyrik]

John Piper hat 1993 ein Gedicht zu Judas Iskarioth verfasst (leider auf englisch :-)):

For generations without shame
Iscariot had been a name
In Kirioth that everyone
Could trust, until the only son
Of Simon came of age and broke
His father’s heart. The common folk
Had thought it strange that Simon stayed
Unmarried after Mary laid
Her fevered head on Simon’s chest
And died before her swollen breast
Gave one day’s milk. He never told
His parents why, nor did they scold
Or press him for another wife.
For thirty years he lived his life
A widower with one great goal:
To love his son and save his soul.
No one but Simon knew what she
Had said that night. It was a plea,
And full of boding pain. She said,
„I fear, my love, that we have bred
A child of woe. And I have dreamed
A dream this night wherein it seemed
That something out of the abyss
Is here, and if he should but kiss,
It would mean death. O Simon, what
Have I brought forth, and we begot?
What evil deed and endless blot
Upon the name Iscariot?“

He held her in the candlelight
And fearful quietness all night.

„Dear Simon, can you see the dawn?“
„Not yet. The night is not yet gone.“
„For me it is,“ she said, „and O,
That I could take the boy and go!
Or second best: that he had not
Been born! O love, no matter what
He does . . . or is, do not despair
Or sink in utter gloom, or bear
What is not yours to bear. Come near.
Think not that you have failed, nor fear
That God’s unworthy of your trust,
Or that in this he is unjust.“ Gedicht zu Judas Iskarioth [Lyrik] weiterlesen

Ich brauche dich [Lyrik]

Ich brauche dich HERR!

Ich brauch dich Herr, zum Weiterwandern
auf schmaler Bahn im neuen Jahr.
Ich brauche dich und keinen andern;
steh mir zur Seite immerdar!

Ich brauche deine Kraft von oben,
ich bin zu schwach, allein zu gehen,
wenn mich Sturm und Kampf umtoben,
zu schwach, um siegreich zu bestehen.

Ich brauche deinen Schutz im Lande
der Fremdlingschaft, wo um dein Kind
der Feinde viel, und Strick und Bande
der Sünde ihm geleget sind.

Ich brauche Leitung deiner Hände,
bei dir zu bleiben unverrückt;
dass ich mich nie vom Wege wende,
halt fest mich an dein Herz gedrückt.

Ich brauche Licht auf meinem Pfade,
mein menschlich Auge siehet nichts;
o, lass mir leuchten deine Gnade,
zu wandeln als ein Kind des Lichts!

Ich brauche Weisheit, zu verstehen,
Herr, deinen Willen mehr und mehr,
in Schranken deines Worts zu gehen
und nicht zu wanken hin und her.

Ich brauche Segen, deinen Segen
zu allem Tun, o gib ihn mir;
dann wird es all’zeit, allerwegen,
ein selig Wandern hin zu dir.

Autor: Käte Walter