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Was wir häufig versäumen zu sagen…

Was wir nicht sagen

Heute habe ich gesagt: „Räume sofort Dein Zimmer auf.“
Ich habe versäumt zu sagen: „Danke, daß Du es so ordentlich gemacht hast.“

Heute habe ich gesagt: „Du bist zu spät. Beeile Dich.“
Ich habe versäumt zu sagen:  „Ich freue mich, daß es Dich gibt.“

Heute habe ich gesagt: „Wie in aller Welt ist es Dir gelungen, Deine Jeans so zu zerreißen?“
Ich habe versäumt zu sagen: „Du bist mir wichtiger als Dinge.“

Heute habe ich gesagt: „Schau Dir mal diese Unordnung an!“
Ich habe versäumt zu sagen: „Es freut mich, wie Du mit Freunden teilst.“

Heute habe ich gesagt: „Spricht nicht so laut.“
Ich habe versäumt zu sagen: „Deine Ansichten sind mir wichtig.“

Heute habe ich gesagt: „Vergiß nicht, den Müll zu leeren.“
Ich habe versäumt zu sagen: „Du nimmst Deine Verantwortung gut wahr.“

Heute habe ich gesagt: „Ich wünschte, Du würdest dieses alberne Gekicher lassen.“
Ich habe versäumt zu sagen:  „Ich bin froh, daß Du so glücklich bist.“

Heute habe ich gesagt: „Bist Du mit Deinen Hausaufgaben fertig?“
Ich habe versäumt zu sagen: „Ich bin froh, daß Du Dein Bestes gibst.“

Heute habe ich gesagt: „Ich habe zuviel zu tun.“
Ich habe versäumt zu sagen: „Komm, wir machen etwas gemeinsam.“

Heute habe ich gesagt: „Ich brauche etwas Ruhe und Frieden.“
Ich habe versäumt zu sagen: „Ich bin froh, daß Du mein Sohn bist.“

Heute habe ich gesagt: „Mach das niemals wieder.“
Ich habe versäumt zu sagen: „Ich hab´ Dich lieb!“

Laßt uns aber die Wahrheit reden in Liebe (Epheser 4,15)

Rede von dem, wovon du überzeugt bist!

reden

Luther schrieb einst an Professor Georg Major in Regensburg:

„Ihr macht euch mit Stillschweigen und Bemänteln selbst verdächtig. So Ihr aber glaubt, wie Ihr’s vor mir redet, so redet solches auch in der Kirche, in den öffentlichen Vorlesungen, in den Predigten und in Privatgesprächen, und stärket Eure Brüder und helft den Irrenden wieder auf den rechten Weg, und widersprecht den muthwilligen Geistern; sonst ist Euer Bekenntniß nur ein Larvenwerk und nichts nütze.“

Und einige Zeilen darauf:

„Ein Lehrer, der zu den Irrthümern stille schweigt, und will gleichwohl ein rechter Lehrer sein, der ist ärger, denn ein öffentlicher Schwärmer, und thut mit seiner Heuchelei größeren Schaden, denn ein Ketzer, und ist ihm nicht zu vertrauen.“

Quelle: „Martin Luther’s Leben“, Gustav Pfizer, Stuttgart: 1836, S. 779.

Was meine Zunge fertigbringt

Vielleicht wäre es gut, Herr,
uns würde die Zunge schwellen,
wenn wir die Gabe der Sprache missbrauchen,
und wir bekämen Blasen auf unseren Lippen,
wenn wir lügen oder andere verleumden.
Dann würde uns gleich bewusst werden,
wie sehr wir gesündigt haben.
Wir kämen nicht so leicht davon!
Mit einem Lächeln im Gesicht verbreiten wir Gift
und feuern gleichzeitig mit einer Unterstellung
einen wohlgezielten Schuss ab,
der als Widerhall eine Fülle
von Verdächtigungen auslösen kann.

Warum sind wir oft so grausam mit unseren Worten?
Spott oder Kritik sind schnell ausgesprochen –
aber welch brennende Wunden hinterlassen sie!

Sie brechen Freundschaften, säen Zwietracht,
schaffen Spaltungen und Rivalitäten.

Vom Sprecher oft längst vergessen,
nagen und fressen sie im Hörer weiter.

Vergib mir meine vielen Redesünden, Herr,
und wenn meine Zunge nicht wehtut,
dann triff mein Gewissen hart genug,
dass es mich schmerzt,
wenn ich jemanden durch meine Worte verletze.

Kontrolliere meine Zunge, Herr.
Reinige mich durch und durch,
damit heilsame Worte aus meinem Mund kommen.

(ich weiß nicht mehr wo gefunden)