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Wann hat man gelernt, dass man sterben muss?

Gestern gab es wieder eine Beerdigung in der Gemeinde. Ich habe eine kurze Predigt gehalten zu Psalm 90,12:

Lehre uns bedenken, daß wir sterben müssen, auf daß wir klug werden.

Lehren bedeutet für die andere Seite – für uns – lernen. Wir sollen lernen, dass wir sterben müssen… Aber weiß das nicht jedes Kind, jedes älter gewordene Kind, jeder Erwachsene? Offensichtlich gibt es große Unterschiede darin, wie man das begreift, denn das Ziel ist aus dieser Einsicht klug zu werden!

Ich glaube es ist nicht das theoretische Wissen gemeint – „wir müssen alle irgendwann sterben“, sondern die persönliche Akzeptanz „ich werde über kurz oder lang tot sein“. Wenn wir fähig werden über unsere eigene Beerdigung zu reden, dann haben wir es wirklich gelernt.

Wenn man das begriffen hat, dann bekommt man eine Depression oder wir werden dadurch klug. Denn wenn man für sich selbst akzeptiert, dass man sterben muss, kommen automatisch Fragen wie:

  • Was habe ich mit meinem Leben erreicht/bewirkt?
  • Was ist wirklich wichtig? Was sollte ich unbedingt noch tun?
  • Welchen Sinn hat das Leben?
  • Was kommt nach dem Tod? Was erwartet mich?
  • Was / wen lasse ich wie zurück?

Wenn man sich diesen Fragen stellt, ist man wirklich klug… und wenn man die richtigen Antworten findet, ist man am Klügsten 😉 Also lieber mal innehalten und wirklich wichtige Fragen bedenken, als wieder mit unwichtigem fortfahren…