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Schlussbemerkungen zur Dreieinigkeit Gottes

Warum ist das Thema so bedeutend? Die Trinitätslehre ist notwendig, weil sie Implizites expliziert: Sie hält fest an der Göttlichkeit Jesu Christi und des Heiligen Geistes und der Einzigkeit Gottes. Sie bewahrt uns vor Polytheismus (Vielgötterei). Sie bewahrt uns vor unrichtigen Denkweisen und Irrlehren und vielleicht auch davor zu meinen, Gott bis in Letzte verstehen oder erklären zu können.

Eine gefundene Definition: „Es ist nur ein wahrer Gott, aber die Einheit Gottes besteht in drei Personen, gleich ewig und gleichwertig, von gleicher Substanz, doch getrennte Hypostasen (= Personifizierung von Eigenschaften).

Zur Entwicklung: „Die Trinitätslehre ist das Endergebnis einer langen Zeit des Nachdenkens über die Art und Weise, in der Gott in seiner Welt gegenwärtig und wirksam ist. Sie ist das Ergebnis – nicht der Ausgangspunkt – eines langen Denkprozesses, der in den ersten vier Jahrhunderten der christlichen Zeitrechnung in Gange war… Die Verkündigung sagt uns, dass Gott uns in Jesus Christus erlöst – die Lehre betont, dass Gott deshalb ein dreieiniger Gott sein muss. Sie erklärt nicht, warum Gott so ist, und sie will es auch gar nicht erklären – sie stellt einfach fest, dass Gott so sein muss, wenn er so handelt, wie Christen sein Handeln kennen.“

Gegen einen häufigen Irrtum: Der Heilige Geist ist ebenfalls eine Person Gottes. Er ist nicht einfach nur eine Kraft oder eine Wirkung – oder wie viele sich nach griechischem Denken (Mensch in Geist, Seele und Leib aufgeteilt) den Geist, als ein Bestandteil Jesu des Menschen vorstellen… Hier sollte man einfach ein bisschen studieren, was die Bibel zum Heiligen Geist sagt…

Ich habe schon einige Male gehört, wie manche Menschen beten „Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes“. Das ist Humbug. Was bedeutet denn „im Namen von“ jemandem zu beten? Ich kann doch nicht zu meinem Chef sagen „Im Namen von dir, bitte ich um…“

Dreifältige Quelle

ohne die Dreieinigkeit hätten wir Vielgötterei
– sie bewahrt uns davor unrichtige Denkweisen und Irrlehren zu glauben
– sie bewahrt uns davor zu meinen, Gott verstehen und erklären zu können

Systematische Zusammenfassung der Dreieinigkeit Gottes

1. Der Vater, der Sohn Jesus Christus und der Heilige Geist sind Gott!

1.1 Gott der Vater

  • Gott offenbart sich auch im AT als Vater: 5Mos 32,6; 2Sam 7,14; Ps 68,6; Jes 9,5; Jes 63,16; Jer 3,19; Mal 1,6; 2,10
  • Gott wird im NT 245x „Vater“ genannt. Zum Beispiel im „Vater Unser“ (Mt 6,9) oder in Mt 12,46-50: „himmlischer Vater“
  • Anderes Beispiel wo von Gott dem Vater die Rede ist: In Mt 3,16 spricht er „Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe..,“

1.2 Jesus Christus der Sohn Gottes

  • Mt 16,16: Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes.
  • Joh 1,1-4: von Anfang an, (…) der Logos war Gott (…), er ist Schöpfer (Kol 1,16)
  • Röm 9,5: Christus, der da Gott ist (…)
  • Kol 2,9: Denn in ihm wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig;
  • 1Kor 8,6: so haben wir doch nur einen Gott, den Vater, von welchem alle Dinge sind und wir für ihn; und einen Herrn, Jesus Christus, durch welchen alle Dinge sind, und wir durch ihn.
  • 1Tim 2,5: Denn einer ist Gott, und einer ist Mittler zwischen Gott und Menschen, der Mensch Christus Jesus

1.3 Der Heilige Geist ist Gott

  • Apg 5,3-4: (…) du hast den Heiligen Geist belogen (…) du hast nicht Menschen, sondern Gott belogen
  • 1Kor 2,10: Gottes Eigenschaften (Allwissenheit)
  • 1Kor 12,4-6
  • 2Kor 3,17: Der Herr ist der Geist (…)

1.4 Triadische Aussagen im NT

  • Mt 28,19: Tauft sie auf den Namen (Sg = Hinweis auf Einheit) des Vaters, des Sohnes und des heiligen Geistes.
  • 2Kor   13,13:  Die   Gnade   unseres   Herrn   Jesus   Christus   und   die   Liebe   Gottes   und   die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen!

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2. Es gibt nicht drei Götter, sondern nur einen Gott!

2.1 Dies wird im AT bezeugt:

  • 5Mos 6,4: Höre Israel: Jahwe ist unser Gott – Jahwe allein.
  • Jes 45,5-6: Ich bin der HERR und sonst keiner. Außer mir gibt es keinen Gott.

2.2 Dies wird im NT bezeugt:

  • 1Kor 8,4-6: (…) so haben wir doch nur einen Gott (…) // gerade hier wird von 3 Personen gesprochen…
  • Gal 3,20: Gott aber ist Einer.
  • Eph 4,6: Ein Gott und Vater aller (…)
  • 1Tim 2,5: Denn es ist ein Gott …

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3. Es gibt nicht nur verschiedene Erscheinungsweisen Gottes (Modalismus), sondern 3 unterschiedliche Personen!

3.1 Vater und Sohn sind nicht identisch

  • Der Sohn ordnet sich seinem Vater unter (Mt 26,42)
  • Er betet zu seinem Vater (Mt 27,46 / Joh 17)
  • Der Sohn ist der Gesandte (Joh 3,17,4,34)
  • Der Sohn stirbt am Kreuz, nicht der Vater (kein Patripassianismus)

3.2 Sohn und Geist unterscheiden sich

  • Joh 14,16ff
  • Apg 1,8

3.3 Die drei Personen GOttes sind gemeinsam in Aktion:

  • Ein Engel Gottes kündigt Maria an, dass sie vom Heiligen Geist schwanger werden und den Sohn Gottes gebären würde (Lukas 1,35)
  • Als Jesus getauft wird, kommt der Geist als Taube auf ihn herab, während der Vater vom Himmel aus spricht: „Dies ist mein Sohn“ (Matthäus 3,16-17)


4. Die drei Personen Gottes sind gleichwertig (contra Subordinatianismus), aber nicht gleichgestellt

4.1 Jesus oder der Heilige Geist sind nicht weniger Gott als Gott der Vater (siehe 1.2 / 1.3)

4.2 Es gibt eine Unterordnung innerhalb der Trinität

  • Gott der Vater, ist das Haupt Christi: 1Kor 11,3. Er sendet seinen Sohn. Der Sohn tut den Willen des Vaters. Der Sohn will den Vater ehren…
  • Der Heilige Geist wird von Jesus Christus gesandt. Der Heilige Geist zeugt von dem Sohn und will ihn ehren…

dreieinigkeit-kirchenfenster

Die Dreieinigkeit Gottes

Wir hatten gestern den Sonntag Trinitatis – das Fest der Dreieinigkeit. Und wer sich im Kirchenjahr auskennt weiß, dass nun mehr als 20 Sonntage mit dem Beinamen „nach Trinitatis“ folgen. Aber ist Trinitatis – das Fest der Dreieinigkeit so wichtig?

Dreieinigkeit Gottes

Im evangelischen Gottesdienst haben wir sehr viele Elemente, die die Dreieinigkeit Gottes erwähnen:

  • Wir beginnen des Gottesdienst im Namen Gottes – des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.
  • Wir bekennen im Glaubensbekenntnis, dass wir an Gott den Vater, an Jesus Christus und an den Heiligen Geist glauben.
  • In vielen Kirchengemeinden wird der Vers gesungen: „Ehre sei dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste, wie es war im Anfang, jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit´!“
  • Manche Christen beenden ihr Gebet mit den Worten „… Vater, Sohn und Heiliger Geist… Amen“.
  • Nicht zuletzt heißt es im Segen „Es segne euch der allmächtige Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.

Doch obwohl die Dreieinigkeit mancherorts auftaucht, scheint sie mir vielerorts überhaupt nicht so klar und selbstverständlich zu sein. Schon vor der Predigt gestern kam jemand aus der Gemeinde mit einer Frage zur Dreieinigkeit zu mir („Gott hat doch nicht drei Personen – oder?“). Und als Reaktion auf die Predigt bekam ich heute erneut eine Anfrage („Der Heilige Geist ist doch keine Person – ich habe immer gedacht, dass Gott nur Vater und Sohn ist – der Heilige Geist nur eine Kraft von Jesus„).

Weil ich vermute, dass viele andere Christen ebenfalls nicht mehr klar wissen, wie sie zu diesem Thema stehen sollen, möchte ich hier im Blog einmal klare Worte finden.

Wenn ihr eine „interessante“ Erfahrung zum Thema Dreieinigkeit gemacht habt, dann könnt ihr mir gerne einen Kommentar hinterlassen.