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Jahreslosung 2015 in verschiedenen Übersetzungen

Jahreslosung 2015 in verschiedenen Übersetzungen

Viele Menschen beschäftigen sich mit der Jahreslosung. Um sie inhaltlich besser zu verstehen, ist ein Blick auf verschiedene Übersetzungen hilfreich! Hier findest du die Jahreslosung 2015 in verschiedenen Übersetzungen auf einen Blick!

Jahreslosung 2015 in verschiedenen wortgenauen Übersetzungen

Luther 1984 (LUT):

Darum nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat zu Gottes Lob.

Elberfelder 1993 (ELB):

Deshalb nehmt einander auf, wie auch der Christus euch aufgenommen hat, zu Gottes Herrlichkeit!

Schlachter 2000 (SCH):

Darum nehmt einander an, gleichwie auch Christus uns angenommen hat, zur Ehre Gottes!

Einheitsübersetzung 1980 (EIN):

Darum nehmt einander an, wie auch Christus uns angenommen hat, zur Ehre Gottes.

Was mir aufgefallen ist:

  1. In der offiziellen Jahreslosung fehlt das Adverb „darum / deshalb“.
  2. Die Elberfelder Übersetzung weicht von den anderen durch das „aufnehmen“ anstatt „annehmen“ ab. M.E. passt es nicht so gut.
  3. „Gottes Lob“, „Gottes Herrlichkeit“ oder „Gottes Ehre“ – am Genauesten und Verständlichsten scheint mir das Letztere, also SCH und EIN.

Jahreslosung 2015 in verschiedenen kommunikativen Übersetzungen

Neue Genfer Übersetzung (NGÜ):

Darum ehrt Gott, indem ihr einander annehmt, wie Christus euch angenommen hat.

Hoffnung für Alle (HfA):

Nehmt euch gegenseitig an, so wie ihr seid, denn auch Christus hat euch ohne Vorbehalte angenommen. Auf diese Weise wird Gott geehrt.

Gute Nachricht Bibel (GNB):

Lasst einander also gelten und nehmt euch gegenseitig an, so wie Christus euch angenommen hat. Das dient zum Ruhm und zur Ehre Gottes.

Neues Leben (NL):

Nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat, denn dadurch wird Gott geehrt.

Neue evangelistische Übersetzung (NeÜ):

Deshalb nehmt euch gegenseitig an, wie auch Christus euch angenommen hat, damit Gott geehrt wird!

Was mir aufgefallen ist:

  1. Die NGÜ nimmt sich die Freiheit den Satz umzustellen. Dadurch wird die Betonung etwas verschoben. Ich finde das gut, weil es nicht um den Menschen, sondern um Gottes Ehre geht!
  2. Die HfA interpretiert das annehmen durch „so wie ihr seid“ und „ohne Vorbehalte“. Die Art und Weise der Annahme (bedinungungslos) wird deutlich!
  3. Die GNB fügt „lasst einander gelten“ zu „einander annehmen“ und „Ruhm“ zu „Ehre“ hinzu. Das erste ist gewagt. Das zweite ist vielleicht noch verständlicher.

Eigene Übersetzung zur Jahreslosung 2015

Zum Abschluss will ich eine eigene kommunikative Übersetzung wagen:

Darum nehmt einander zu Gottes Ehre in die Gemeinschaft auf, wie Christus auch euch bei sich aufnahm!

Findet ihr diese Übersetzungen hilfreich?

Übersetzungen, Beobachtungen & Auslegung zu Psalm 1:1

Übersetzung Psalm 1

In diesem Artikel werfe ich einen Blick auf den hebräischen Text und vergleiche dann die deutschen Übersetzungen wie Luther (LUT), Elberfelder (ELB), Schlachter (SCH), Neue Genfer Übersetzung (NGÜ), Gute Nachricht Bibel (GNB), Hoffnung für alle (HFA) oder Neue Evangelistische Übersetzung (NEÜ). Außerdem halte ich interessante Beobachtungen am Text fest.

Übersetzung von Psalm 1,1a: Wohl dem

Freude oder Segen sind in 1a die Wortbedeutungen des ersten hebräischen Worts „escher“. U.a. LUT und SCH übersetzen mit „wohl“, während ELB und viele neue Übersetzungen mit „glücklich“ wiedergeben. Im Neuen Testament wird das Wort mit „selig“ oder „glückselig“ (siehe z.B. Seligpreisungen Mt 5,3ff) wiedergegeben. Freude oder Segen hat wörtlich „der Mann“ (ELB), doch hier nicht bestimmt und deswegen für Mann und Frau geltend (Gute Nachricht gibt mit „Mensch“ wieder). Ich kann nicht ganz nachvollziehen, warum niemand mit „Gesegnet“ übersetzt.

„Gesegnet ist derjenige…“ würde ich übersetzen. Es ist, wie Vers 3 zeigt kein Wunsch („gesegnet sei“), sondern eine Aussage in Form des Ausrufs. „Wohl dem ist, wer…“.

Übersetzung von Psalm 1,1b: der nicht wandelt im Rat der Gottlosen

Wörtlich steht im Hebräischen „wer nicht geht im Rat der Gottlosen“. Gemeint ist, dass dieser Mensch nicht auf den Ratschlag von Gottlosen hört (NEÜ), bzw. „wer nicht dem Rat gottloser Menschen folgt“ (NGÜ). Die GNB übersetzt schon recht weit mit „der sich nicht verführen lässt“. Die Gottlosen sind in der GNB näher bestimmt als „die Gottes Gebote missachten“.

Der Weg des Gottlosen beginnt beim Hören auf das Verkehrte. Ebenso wie Eva durch die Schlange, werden wir heute durch den Rat von Gottlosen zur Sünde verführt. Wehre den Anfängen!

Übersetzung von Psalm 1,1c: noch tritt auf den Weg der Sünder

„Der nicht auf dem Weg der Sünder steht“ müsste man 1c streng genommen übersetzen. Das „stehen“ deute ich wie viele deutsche Übersetzungen (LUT, ELB, SCH…) als Beginn, d.h. „der den Weg der Sünder betritt“. Der „Weg der Sünder“ steht wohl für menschliches Verhalten und Denken, das Gott nicht gefällt bzw. entgegen seinem Willen ist.1

Die HFA und GNB übersetzen interessanterweise mit „der sich kein Beispiel nimmt an“. Hier wird die Reaktion auf das Hören beschrieben. Nach dem Hören folgt der erste eigene Schritt in die falsche Richtung. In 1c wird vor kleinen noch so harmlosen Schritten auf den Weg des Verderbens gewarnt! Fang erst gar nicht an!

Übersetzung von Psalm 1,1d: noch sitzt wo die Spötter sitzen.

Die wörtlichen Übersetzungen von 1d sind sehr ähnlich (alternativ heißt es „der nicht im Kreis der Spötter sitzt“). Man könnte allerdings allgemeiner wiedergeben: „der seinen Aufenthaltsort nicht dort hat, wo die sich die Verächter aufhalten“. Das Wort für „Aufenthaltsort“ meint ein Treffen, eine Versammlung von Menschen. Die NGÜ übersetzt: „wer keinen Umgang mit den Spöttern pflegt“.

Ein Verächter ist jemand, der aufgrund seiner Überheblichkeit alle Korrektur und Selbstkritik abweist und stattdessen andere und anderes verhöhnt und als unwürdig ablehnt.2. Die Eingrenzung auf „alles Heilige“ als Inhalt des Spotts ist in der HFA3 nicht begründet. Besser ist da die GNB: „und nicht zusammensitzt mit Leuten, denen nichts heilig ist.“

Schmale und breite Weg

Beobachtungen zu Psalm 1,1

Wie in den Anmerkungen zu den einzelnen Abschnitten angesprochen, ist in Psalm 1,1 eine Steigerung zu entdecken. Spurgeon schreibt dazu:

„Menschen, die in der Sünde leben, sinken von einer Stufe des Bösen zur anderen. Erst wandelt man nach dem Rat der Gottlosen, die in ihrem Leichtsinn Gottes vergessen, – das Böse wird tatsächlich ausgeübt, aber es ist noch nicht zur Natur geworden; aber darnach wird einem das Schlechte zur Gewohnheit, und man steht nun auf dem Wege der offenbaren Sünder, die in augenfälligen Tatsünden dahinleben und mit Vorsatz Gottes Gebote übertreten; und greift keine höhere Hand ein, so geht die natürliche Entwicklung noch einen Schritt weiter und man wird zum Lästerer und Verführer, der andere mit ruchloser Lehre pestartig ansteckt, und nun sitzt man, da die Spötter sitzen. Diese sind im Laster zu Würden gekommen, sie sind bestallt als echte Doktoren der Verdammnis und stehen als Meister der Verruchtheit bei den Bösen in hohem Ansehen.“

Mir ist außerdem das Aufgreifen von drei unterschiedlichen Bereichen aufgefallen, die hauptsächlich für unseren Lebenswandel bzw. die Sünde verantwortlich sind:

  1. Hören“ auf den Gottlosen. Heute kann man das auch das gelesene Wort und die geschauten Bilder beziehen.
  2. Handeln“ wie die Sünder. Das „Tun“ bzw. „Mitmachen“ wird angesprochen.
  3. Reden“ wie die anderen Gottlosen. Das Gute niedermachen, sich mit Sünde brüsten und andere zu Sünde anstacheln.

Beim letzten Punkt schließt sich der Teufelskreislauf der Sünde: Jemand „verführt“ => Man hört darauf => Man sündigt selbst => Man redet stolz davon und „verführt“ andere.

Anwendung von Psalm 1,1

  1. Ein Gerechter achtet darauf, womit er sein Herz nährt: Ist die Quelle erfrischend und sauber oder dreckig und vergiftet? Er hält sich fern von Ratgebern, die die Sünder verharmlosen…
  2. Ein Gerechter achtet auf seinen Lebensalltag: Er versucht auch „kleine“ und scheinbar unbedeutende Sünden zu vermeiden. Wer nicht einsteigt, kann auch nicht mitfahren…
  3. Ein Gerechter achtet auf die Menschen, mit denen er sich umgibt: Er kann zwar Zeit mit Gottlosen verbringen, aber nicht mit ihnen mitmachen.
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Fußnoten:
  1. „Der Weg der Sünder ist das Leben der Gottlosen“ – Luther in seiner ersten Psalmenvorlesung 1513/15 []
  2. In den Sprüchen finden sich viele nähere Bestimmungen des Spötters: Spr 13,1; 14,6.9; 15,12; 19,28; 21,24 []
  3. „Glücklich ist, wer sich fern hält von denen, die über alles Heilige herziehen.“ []
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Jahreslosung 2012: Meine Kraft ist in den Schwachen mächtig!

Eine Serie zur Jahreslosung 2012: Meine Kraft ist in den Schwachen mächtig

Jesus Christus spricht:  Meine Kraft ist in den Schwachen mächtig. 2. Korinther 12,9

Der vollständige Vers heißt in der Lutherübersetzung:

Und er hat zu mir gesagt: Laß dir an meiner Gnade genügen; denn meine Kraft ist in den Schwachen mächtig. Darum will ich mich am allerliebsten rühmen meiner Schwachheit, damit die Kraft Christi bei mir wohne.

Andere Übersetzungen des kurz gefassten „Jahresmottos“ (mit Sinnzusammenhang) sind:

Meine Gnade genügt dir; denn sie erweist ihre Kraft in der Schwachheit. (Einheitsübersetzung)

Meine Gnade genügt dir, denn meine Kraft kommt in Schwachheit zur Vollendung. (Elberfelder Übersetzung)

Es genügt dir meine Gnade, denn die Kraft wird in Schwachheit vollendet. (Münchener Neues Testament)

Laß dir an meiner Gnade genügen, denn meine Kraft wird in der Schwachheit vollkommen! (Schlachter Übersetzung)

Meine Gnade ist alles, was du brauchst! Denn gerade wenn du schwach bist, wirkt meine Kraft ganz besonders an dir. (Hoffnung für alle)

Meine Gnade ist alles, was du brauchst, denn meine Kraft kommt gerade in der Schwachheit zur vollen Auswirkung. (Neue Genfer Übersetzung)

Du brauchst nicht mehr als meine Gnade. Je schwächer du bist, desto stärker erweist sich an dir meine Kraft. (Gute Nachricht Bibel)

Meine Gnade ist alles, was du brauchst. Meine Kraft zeigt sich in deiner Schwäche. (Neues Leben)

Meine Gnade muss dir genügen, denn meine Kraft ist in den Schwachen mächtig. (Neue evangelistische Übersetzung)

Welche Übersetzung gefällt euch am Besten?

lgvgh – Wie sagt man das auf deutsch?

Heute kommen mal ganz einfach die verschiedenen Übersetzungen (bzw. Übertragungen) des wichtigsten christlichen Auftrags (Mt 22,35-40). Ich denke die Beschäftigung mit dem Wichtigsten ist die Zeit wert… Die Unterschiede habe ich farbig markiert – inhaltlich ändert sich da eigentlich nichts.

Luther 1984:   35 Und einer von ihnen, ein Schriftgelehrter, versuchte ihn und fragte:  36 Meister, welches ist das höchste Gebot im Gesetz?  37 Jesus aber antwortete ihm: »Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt«.  38 Dies ist das höchste und größte Gebot.  39 Das andere aber ist dem gleich: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst«.  40 In diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten.

Elberfelder:  35 Und es fragte einer von ihnen, ein Gesetzesgelehrter, und versuchte ihn und sprach :  36 Lehrer, welches ist das größte Gebot im Gesetz ?  37 Er aber sprach zu ihm: «Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Verstand.»  38 Dies ist das größte und erste Gebot.  39 Das zweite aber ist ihm gleich: «Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.»  40 An diesen zwei Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten.

EinheitsÜ:  35 Einer von ihnen, ein Gesetzeslehrer, wollte ihn auf die Probe stellen und fragte ihn:  36 Meister, welches Gebot im Gesetz ist das wichtigste?  37 Er antwortete ihm: Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit all deinen Gedanken.  38 Das ist das wichtigste und erste Gebot.  39 Ebenso wichtig ist das zweite: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.  40 An diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz samt den Propheten.

Gute Nachricht: 35 Einer von ihnen, ein Gesetzeslehrer, stellte Jesus eine Falle. Er fragte ihn: 36 »Lehrer, welches ist das wichtigste Gebot des Gesetzes?« 37 Jesus antwortete: »Liebe den Herrn, deinen Gott, von ganzem Herzen, mit ganzem Willen und mit deinem ganzen Verstand!38 Dies ist das größte und wichtigste Gebot. 39 Aber gleich wichtig ist ein zweites: Liebe deinen Mitmenschen wie dich selbst! 40 In diesen beiden Geboten ist alles zusammengefasst, was das Gesetz und die Propheten fordern.«

Neue Genfer Ü: 35 Nun versuchte einer von ihnen, ein Gesetzeslehrer, Jesus eine Falle zu stellen. Er fragte ihn: 36 »Meister, welches ist das wichtigste Gebot im Gesetz?« 37 Jesus antwortete: »›Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, mit ganzer Hingabe und mit deinem ganzen Verstand!‹38 Dies ist das größte und wichtigste Gebot. 39 Ein zweites ist ebenso wichtig: ›Liebe deine Mitmenschen wie dich selbst!‹ 40 Mit diesen beiden Geboten ist alles gesagt, was das Gesetz und die Propheten fordern.«

Volxbibel: 34/35 Als die Pharisäer hörten, wie Jesus den Sadduzäern das Maul gestopft hatte, dachten sie sich eine neue Frage aus. Einer von den Theologen ging mit folgendem Ding zu ihm hin: 36 „Meister, was ist das absolut wichtigste Gesetz von Gott, was will er von uns?“ 37 „‚Liebe Gott, deinen Chef, mit allem, was du hast, mit deinem ganzen Gefühl, volles Rohr, entscheide dich dafür!‘ 38 Das ist das wichtigste Gesetz überhaupt! 39 Und gleich danach kommt: ‚Liebe die Leute, die mit dir leben, genauso, wie du dich selber auch liebst!‘ 40 Da steckt alles drin, alle Gesetze und Forderungen, bei den Propheten angefangen bis heute.“