Was bedeutet „einige hier, die werden den Tod nicht schmecken…“?

nicht sterben bis Reich sehen

Von Zeit zu Zeit stolpert man über schwer zu verstehende Bibelverse. Matthäus 16,28 (bzw. Mk 9,1 und Lk 9,27 mit demselben Inhalt) ist so ein Bibelvers. Jesus sagt dort:

Wahrlich, ich sage euch: Es stehen einige hier, die werden den Tod nicht schmecken, bis sie den Menschensohn kommen sehen in seinem Reich.

Das Problem: Wie meint Jesus das?

Siehst du das Problem in diesem Vers? Wir denken beim ersten Lesen: Den Tod schmecken heißt sterben. Die Jünger von Jesus sind doch aber bereits alle gestorben – wie sollen sie dann Jesus Wiederkunft sehen, die noch bevor steht?

Hat Jesus hier eine falsche Aussage gemacht? Oder gibt es ein anderes besseres Verständnis dieses Bibelverses? Denk zunächst selbst einmal darüber nach und versuche eine Lösung zu finden…

Lösungsansatz A: Die werden den Tod nicht schmecken

Ein möglicher Lösungsansatz ist das andere Verständnis der Worte „den Tod nicht schmecken“. Der Tod von dem Jesus hier spricht, wird dann mit dem zweiten / ewigen Tod identifiziert.

In diesem Sinne sagt Jesus dann: Einige von euch Jüngern werden nicht ewig verloren gehen…

Diese Deutung wird durch Verse wie Johannes 8,51-52 möglich. Dort spricht Jesus nicht vom leiblichen Tod:

Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hält, der wird den Tod nicht sehen in Ewigkeit. Da sprachen die Juden zu ihm: Nun erkennen wir, daß du einen bösen Geist hast. Abraham ist gestorben und die Propheten, und du sprichst: Wer mein Wort hält, der wird den Tod nicht schmecken in Ewigkeit.

Doch in Matthäus 16,28 spricht das kleine Wörtchen „bis“ und damit die zweite Hälfte des Verses dagegen. „Einige von euch Jüngern werden nicht ewig verloren gehen, bis ihr mich wiederkommen seht.“ Das heißt, dann werden sie den ewigen Tod sterben? Das kann hier nicht gemeint sein.

Das heißt es muss um den leiblichen Tod gehen, der nach dem Sehen eintrifft… Aber von was?

Lösungsansatz B: den Menschensohn kommen sehen

Manche haben sich auf das „Reich“ bezogen und diese Verheißung ekklesiologisch verstanden. D.h. sie wurde durch das Pfingsterlebnis erfüllt.

In diesem Sinne sagt Jesus dann: Einige von euch Jüngern werden nicht sterben, bis sie sehen, wie ich mein Reich (durch die Gemeinde) auf dieser Welt anbreche.

Es ist ja richtig, dass die Gemeinde zum Reich Jesus gehört. Doch Jesus spricht hier eindeutig von sich selbst und nicht nur von dem Reich, das sie sehen werden. Aber Jesus wird hier wahrscheinlich nicht von seiner endzeitlichen Wiederkunft sprechen, da er ja selbst nicht weiß, wann der Zeitpunkt sein wird (Mt 24,36). Wie könnte er dann behaupten, dass manche Jünger sie erleben werden? Auch in Joh 21,22-23 gab es schon einmal das Missverständnis, dass die Jünger meinten, Jesus habe gemeint, dass der Jünger nicht sterben werde, bis er wiederkommt.

Wenn Jesus aber nicht von seiner endzeitlichen Wiederkunft spricht, wovon dann?

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Lösungsansatz C:  in seinem Reich

Der beste Lösungsansatz besteht im anderen Verständnis der Worte „in seinem Reich“. Das griechische Wort „basileia“ hat neben „Königreich / Herrschaftsgebiet“ auch die Bedeutungsmöglichkeit „königliche Macht/Pracht“.

In diesem Sinne sagt Jesus dann: Einige von euch Jüngern werden nicht sterben, bis sie mich mit meiner königlichen Macht gesehen haben. Diese Macht / Pracht sehen dann einige Jünger bei der Verklärung!

Für diese Auslegung sprechen folgende Argumente:

  1. Diese Auslegung ist natürlich, weil das Wort „basileia“ dieses Bedeutungsspektrum hat! Unser Auslegungsproblem entsteht also erst durch manche deutsche Übersetzungen, die mit „Reich“ übersetzen.
  2. Vorher (Mt 16,27) geht es um die Herrlichkeit des Vaters (wörtlich „in der Herrlichkeit seines Vaters“), in der der Menschensohn wiederkommen wird. Nun im Mt 16,28 spricht Jesus von seiner eigenen Pracht, die die Jünger vorher schon sehen dürfen!
  3. Alle Evangelien, die diese Verheißung beinhalten, berichten unmittelbar danach von Jesus Verklärung: Vgl. Mt 17,1-13; Mk 9,1-8; Lk 9,27-36. Das Auslegungsproblem wird erst durch die Kapiteleinteilung größer, die ja nicht ursprünglich ist.
  4. Matthäus enthält sonst selten Zeitangabe. Doch durch den nächsten Vers (Mt 17,1) wird bewusst die Verbindung zwischen der Verheißung und dem folgenden Ereignis hergestellt.
  5. Petrus (2Petr 1,16) und Johannes (Joh 1,14) beziehen sich auf diese Verklärung, bei der sie anwesend waren und bestätigen durch ihre Wortwahl diese Deutung.

Alles klar? Jesus hat seinen Jüngern sechs Tage vorher verheißen, dass einige von ihnen, seine königliche Macht / Pracht sehen würden – was dann bei der Verklärung geschah.

Hat dir das geholfen? Oder ist etwas unverständlich?

18 Gedanken zu „Was bedeutet „einige hier, die werden den Tod nicht schmecken…“?“

  1. Spannend ist ja, das Jesus das Griechisch, das du übersetzt, selbst nicht gesprochen hat. Es ist also davon auszugehen, dass dieses Jesuswort aus dem Aramäischen entlehnt – also nicht wörtlich übersetzt – wurde.

  2. F R A G E:
    Mir ist etwas in den Sinn gekommen und möchte gerne wissen, ob ich zu bestimmten Bibelversen vielleicht eine weitere tiefere Bedeutung entdeckt habe. Jesus verspricht im Joh. 11:25,26 Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, auch wenn er stirbt; und wer lebt und an mich glaubt, der wird niemals mehr sterben. Und im Kapitel 8:51,52 „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wen jemand mein Wort hält, dann wird er den Tod nicht sehen in Ewigkeit.“ Da sagten die Juden zu ihm: Nun erkennen wir, dass du einen Dämon hast. Abraham ist gestorben und die Propheten, und du sagst: ‚Wen jemand mein Wort hält, so wird er den Tod nicht schmecken in Ewigkeit. – Wir verstehen damit gewöhnlich, dass wir Gläubige nicht ins Totenreich gehen werden, wo „Heulen und Zähneklappern“ ist und womöglich der 2.ewige Tod wartet, sondern zu Jesus in sein himmlisches Reich der Liebe der Ewigkeit gehen werden.

    Um den Totensonntag herum, habe ich eine Dokumentation über den Tod gesehen. Dabei wurde beschrieben – und gezeigt – wie Menschen gewöhnlich sterben. Bei plötzlichem Herzstillstand, wie bei einem Herzinfarkt, Unfällen und ähnlichem, sind Menschen meist sofort tot. Andernfalls jedoch stirbt der Körper, bevor die Seele noch den Körper verlässt. Es wurde in dem Film so dargestellt: Ein Sterbender hat zuletzt kaum noch Hunger oder Durst, es schadet sogar, noch zu trinken. Vor dem eigentlichen Tod, setzen die inneren Organe nacheinander ihre Funktion aus und einer der ersten sind die Nieren. Das heißt, die Flüssigkeit geht in den Körper rein, kann aber nicht mehr raus, Lagert sich im Gewebe ein und da vorwiegend in die Lunge, das heißt, wir haben Wasser in der Lunge und haben damit eine Erstickungssituation. Der Mensch wird blass, die Sauerstoffzufuhr ist nicht mehr ausreichend, die Augen treten aus ihren Höhlen heraus. Ein anderes Merkmal von nahestehendem Tod sind „Kirchhofrosen“, an den Finger- und oder Fußzehennägeln, Gelenken, Knien und Ellenbogen, ein Zeichen dafür, dass die Sauerstoffversorgung sich immer mehr auf das Zentrum des Körpers verlagert. Dann rasselnder Atem und innere Unruhe, fahrige Bewegungen, manche versuchen sogar, nochmals das Bett zu verlassen. Schließlich schnappt der Mensch nur noch nach Luft, der Mensch stirbt. Die Menschen „sehen“ und „schmecken“ buchstäblich bei vollem Bewusstsein den Tod.

    Meine eine Oma ist auf diese Weise gestorben. Für meine Eltern war das eine schreckliche Erfahrung, meine Oma ersticken zu sehen. Zudem war sie bei Lebzeiten nicht gut zu ihrem Sohn gewesen, meinem Vater und wie mein Vater sagte, hat sie ihn mit einem verzweifelten Blick angestarrt, so als wollte sie noch etwas sagen, aber konnte nicht mehr sprechen, es war zu spät – zu spät um, ‚es tut mir leid‘ zu sagen.
    Meine andere Oma jedoch war eine gläubige Christin. Sie war ein Jahr vor ihrem Tod krank, bettlägerig was eine Zeit von Leiden und auch Demütigung für sie war, da sie nichts mehr halten konnte und Windeln brauchte. Wenn wir sie besuchen kamen, hat sie oft wiederholt gesagt, sie möchte so sehr zu ihrem Heiland gehen. Eines Morgens dann, fand man sie mit dem strahlendsten Lächeln auf dem Gesicht, so als wäre ihr Heiland persönlich gekommen, um sie abzuholen. Und so kenne ich unter Christen den Tod, sie sterben entweder friedlich im Schlaf oder sie holen noch einmal tief Luft, und während sie langsam ausatmen, verlassen sie den Körper – keine der oben aufgezählten Merkmale! Mein Vater ist auch so gestorben. Er hat noch zu meiner Mutter gesprochen, ihr seinen letzten Willen bzw. Wünsche gesagt, ihr sogar noch gesagt, sie müsse anderen vergeben, die ihr Leid zugefügt haben, hat nochmals tief Luft geholt, ausgeatmet und weg war er.

    Ist das was Jesus vor allem meinte, als er sagte, wenn wir an ihn glauben, werden wir nicht sterben, oder den Tod „sehen“ oder „schmecken“, wie die Juden ihn dann zitiert haben?
    Die meisten Menschen verdrängen den Gedanken an den Tod und meist ist er hinter Krankenhauswänden verborgen. Aber er gehört zum Leben und lässt sich nur bis zu diesem Moment verdrängen. Ich war 13 wie meine Oma zu ihrem Heiland ging und ich erinnere mich noch gut, wie das durch das ganze Dorf ging, dass sie solch einen schönen Tod hatte. Und es gab Leute die sagten, dass ihnen das die Angst vor dem Tod genommen hat, dass man auch schön sterben kann.

    Wenn sich Menschen mehr bewusst wären, wie ihr Abgang sein wird, wenn sie Jesus nicht haben, vielleicht würde dann der eine oder andere es doch tatsächlich erwägen, Jesus lieber anzunehmen, als solch einem Tod entgegenzusehen? Mit der Hölle zu drohen, hat bei den Meisten ihre Wirkung verloren. Sie lachen und denken, in der Hölle ist zumindest was los und ne Menge Spaß. Was ihnen nicht bewusst ist, ist dass Satan ein Lügner ist und er das Gegenteil von Gott ist. Ist Gott also Freude ist Satan das Gegenteil. In der Hölle existiert Freude, Spaß, eine gute Zeit haben rein gar nicht, im Gegenteil. Doch die Hölle hat scheinbar ihren Schrecken verloren, aber um den Tod am Ende ihres Lebens kommen sie nicht herum.

    Der Film wurde gemacht, um Menschen über den Tod aufzuklären, doch wurde er im Film nicht als schrecklich dargestellt, das Ersticken. Doch schon der Gedanke ans Ersticken gibt doch jedem Panik. Für mich ist das ein weiterer Grund Gott zu danken und zu lobpreisen, dass wir das durch Jesus entgehen und es gibt mir den Wunsch, das so vielen Menschen weiterzugeben, wie möglich. Euch nicht auch?

    Wäre doch auch interessant, wenn darüber eine Studie gemacht werden könnte, ob da tatsächlich ein Unterschied im Tod von gläubigen und nichtgläubigen Menschen ist?

    1. Interessante Gedanken. Ich habe auch schon häufig gehört, dass Gläubige anders sterben. Jedoch weiß ich nicht, ob das für alle gilt… Sind zum Beispiel die Märtyrer nicht auf schreckliche Art und Weise gestorben?

      1. Hallo Herbie, entschuldige ich hab jetzt erst deinen Kommentar entdeckt (sonst wird er per E-Mail geschickt) Ich werde das noch beantworten, bin aber im Moment ganz mit Weihnachten beschäftigt. Im Januar dann – danke für dein Interesse!

          1. Heute zum Karfreitag möchte ich versuchen, die Kommentare zu beantworten, die seither noch offen blieben. Zuerst möchte ich nochmals darauf hinweisen, dass ich hier von einem normalen Tod eines normalen Sünders gesprochen habe. Christen sind gerettete Sünder, aber die meine ich hier nicht, sondern die Menschen, die in ihren Sünden sterben, ohne je Jesus als ihren Erretter angenommen zu haben. Jesus selbst ist den Tod eines Sünders gestorben, aber das war notwendig, um die Bedingung zu erfüllen, für die Sünden der Menschheit zu sterben, zu unserer Erlösung, damit wir nicht solch einen schrecklichen Tod sterben müssen. So wie es auch notwendig war, dass Jesus sich von Johannes dem Täufer taufen lies, obwohl er ohne Sünden war und selbst Johannes sagte: „Ich habe es nötig, dass ich von dir getauft werde, und du kommst zu mir?“ Jesus musste den Tod eines Sünders sterben, um uns von Sünden erlösen zu können und auch um der Hohepriester für uns werden zu können, der uns Menschen in allem versteht. Es heißt, durch das Hängen an einem Kreuz wird demjenigen der Brustkorb eingeengt und er bekommt nicht mehr genug Luft. Jesus ist also genau den gleichen Tod, den Tod durch Ersticken gestorben, wie jeder „gewöhnliche“ Sünder. Aber es war ja zu unserer Erlösung, damit wir nicht solch einen schrecklichen Tod sterben müssen. Und das ist doch ein Versprechen auf das wir uns berufen können, genauso wie wir all die anderen Versprechungen in der Bibel beanspruchen können:
            Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hält, der wird den Tod nicht sehen in Ewigkeit. – 8:51

            Wenn wir dem Tod nun einen neuen Namen geben, nach dem Vorgang der passiert, also Tod durch Ersticken, bekommt der Vers doch diese Bedeutung. Wir werden diesen Vorgang, dass unser Körper langsam seine Funktion aufgibt und wir schließlich ersticken, dass wir das nicht sehen werden.
            1.Korinther 15:55-57 „Tod, wo ist dein Stachel?“ – der Stachel des schrecklichen Todes durch Ersticken. Was bestimmt bei vielen schon Angst vor dem Gericht hervorruft, wenn ihnen bewusst wird, sie sterben und haben so vieles auf dem Gewissen; Dinge, Begebenheiten, wo sie schlecht gehandelt haben, es aber vielleicht seither verdrängt haben, jetzt aber ist es alles was bleibt und wiegt so richtig schwer und lastet unerträglich auf ihnen – das ist für mich ein schrecklicher Tod. Dazu die Ungewissheit was danach sein wird – ein verloren sein ohne Gott, also ohne Liebe, verloren in einer schrecklich einsamen Dunkelheit auf unbestimmte Zeit … gibt es wirklich etwas Schrecklicheres? Aber dank Gott für: „Hölle, wo ist dein Sieg?“ Der Stachel des Todes aber ist die Sünde, … Gott aber sei Dank, der uns den Sieg gibt durch unseren Herrn Jesus Christus!

            Einige Leute waren entsetzt über meinen Artikel, weil sie „gute Christen“ diesen Tod haben sterben sehen. Aber anscheinend muss man hier unter Christen und Christen wohl unterscheiden, jene die Jesus als guten Ethik Lehrer ansehen, und unter „mein [Jesus] Wort halten“ verstehen „gut“ zu sein, Jesus aber nie wirklich in ihrem Herz in ihrem Inneren als ihren Erlöser von ihren Sünden sahen und annahmen, also vor sich selbst bekannten, „ja ich bin ein Sünder, ich brauche Jesus und seine Vergebung“ und jenen, die in Jesus wirklich ihren Heiland, ihren Erlöser sehen, wie meine taubgeborene Oma, die solch einen schönen Tod hatte.
            Vor Jahren kannte ich selbst solch eine Frau, sie war eine „gute Katholikin“ ging regelmäßig in die Kirche und tat alles was dazugehörte, doch wie ihr Sohn davon sprach, dass alle Menschen Sünder sind und sie darauf aufmerksam machte, Jesus auch als Erretter von ihren Sünden anzunehmen, reagierte sie fast beleidigt, wo sie sich doch so bemühte, gut und rechtschaffen zu sein. Wie er von seinem Vater hörte, dass es ihr sehr schlecht ging, rief er nochmals an, da er es nicht schnell genug bis zu ihrem Bett schaffen würde und versuchte ihr zuzureden, dass sie sich nicht zu fürchten braucht, dass Jesus ganz nah bei ihr sei und sie in seine offene Arme nehmen möchte, doch wollte sie nichts mehr von ihm wissen. Sie atmete schon schwer und verstarb ein paar Stunden später auf gleiche Weise, wie „Ungläubige“, also durch Ersticken. Gut und rechtschaffen machen noch keinen Christen aus jemanden, auch wenn er regelmäßig zur Kirche geht, und er vielleicht die ganze Bibel auswendig kennt. Wie jemand bekanntes (hab vergessen, wer es war) einmal sagte, nur dadurch dass du in eine Werkstatt gehst, macht dich das noch nicht zu einem Mechaniker. Genauso wenig macht ein Besuchen einer Kirche einen wahren Christen aus dir. Was nur zählt ist eine neue Kreatur. – Galater 6:15

            Das ist erschreckend, sehr erschreckend und es macht einen tatsächlich für solche Menschen beten – so wie es bei den Katholiken tatsächlich auch Brauch ist. Vielleicht müssen wir hier auch nochmals unter die Lupe nehmen, was an Jesus glauben wirklich bedeutet. Was glauben wir denn, wenn wir sagen, wir glauben an Jesus? Das Hauptsächlichste, Wichtigste an Jesus, das ihn von allen anderen Propheten, Lehrern, Gurus oder was immer unterscheidet, ist doch, dass er für uns gestorben ist, oder? So an Jesus glauben bedeutet, du glaubst dass er für dich gestorben ist! Und das was du wirklich glaubst, befolgst du auch, du nimmst also dieses Geschenk der Vergebung deiner Sünden an. Erst das macht dich zu einem wahren Kind Gottes, wie es im Johannes 1:12 heißt: All denen aber, die ihn aufnahmen und an seinen Namen glaubten, gab er das Recht, Gottes Kinder zu werden.“ Ihn aufnehmen macht uns zu Gottes Kinder! An Jesus glauben bedeutet also, ihn als deinen Erretter von deinen Sünden anzunehmen. Eltern werden dazu angehalten, ihre Kinder in der „Furcht Gottes“ also christlich zu erziehen. Aber da kommt immer ein Moment im Leben eines jeden Menschen, an dem Gott es von der Person selbst hören möchte, dass ja sie glauben an Jesus, nicht weil ihre Eltern das so wollen, sondern weil sie selbst diese Entscheidung getroffen haben. Sonst wären sie ja keine selbständigen, selbst denkenden und selbständig Entscheidungen treffende Menschen. Wie jemand einmal sagte, Gott hat keine Enkel.
            Was ich damit sagen möchte ist, dass jeder hier sich selbst unter die Lupe nehmen sollte und sich selbst fragen, habe ich wirklich Jesus bekannt, dass ich ein Sünder bin und ihn in mein Herz als meinen Erlöser aufgenommen?

            Was nun Märtyrer anbelangt, so bin ich mir auch hier sicher, dass Jesus sein Versprechen an ihnen auch wahr gemacht hat, dass sie den „Tod“ – Tod als schrecklicher Sterbevorgang nicht gesehen haben. Ich habe mal eine Geschichte über eine Frau gelesen, die im Kirchendienst tätig war und die Angewohnheit hatte, zu einer bestimmten Zeit am Tag alleine im Glockenturm zu beten. Sie wurde „prayer-worrier“ genannt, eine Gebetskriegerin und Leute haben ihr ihre Gebetsanliegen gesagt und waren sich sicher, dass sie ihr Anliegen in innigem Gebet vor Gott bringen wird. Sie war deshalb sehr in der Gemeinde geschätzt. Eines Tages jedoch brach ein Feuer in der Kirche aus und versperrte ihr den Weg ins Freie. Feuerwehrleute versuchten, zu ihr durchzukommen, doch die Flammen waren zu hoch. Doch danach sagten diese Männer der Polizei gegenüber aus, sie hätten die Frau gesehen, mitten in den Flammen kniend in Gebetsposition und dass sie einen vollkommenen friedlichen Gesichtsausdruck hatte – und dass da jemand bei ihr war. Wenn es nicht mehrere Feuerwehrleute gewesen wären, hätte ein Einzelner das wohl nicht ausgesagt, aus Furcht, als für verrückt erklärt zu werden. Aber weil sie mehrere waren und sie alle das gleiche sahen, sagten sie es aus. Diese andere Person bei ihr war ein Engel und er stand dicht bei ihr, seine Flügel um sie ausgebreitet, so als wollte er sie vor den Flammen schützen. Und sie waren sich einig, dass die Frau die Hitze und den Schmerz der Flammen, solange sie noch in ihrem Körper war, nicht einmal spürte. – Ihr Körper wurde dann total verkohlt gefunden.
            Deshalb bin ich mir auch sicher, dass Menschen, die unschuldig auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurden, genauso von Jesus und seinen Engeln beschützt wurden und er ihnen die Gnade gab, das durchzustehen.

            Es gibt auch eine Überlieferung aus der Zeit der frühen Christenverfolgung durch Rom. In ihr wird erzählt von einem jungen Mann und seinem kleinen Bruder, die, wie andere Christen, in die Arena zur Verfütterung von Löwen getrieben wurden, um ein Schauspiel für die Leute auf den Tribünen und eine Abschreckung vor dem Christentum zu sein. Der junge Mann spürte die schreckliche Angst, die sein kleiner Bruder hatte, der sich eng an ihn klammerte. Aber plötzlich hörten sie Singen, wunderbares Singen direkt aus dem Himmel. Und jedes Mal, wenn einer von ihnen starb, sahen sie denjenigen glücklich nach oben schauend in den Himmel steigen. Da war keine Furcht mehr unter ihnen, sondern sie stimmten in dem Singen ein und merkten nicht einmal, was die Löwen mit ihnen taten.
            Durch dieses Beispiel, wie diese Christen starben, wuchs die Kirche auch zunehmend, anstatt dass sie sich verringerte und die Christen völlig ausgelöscht wurden, was die Obrigkeit eigentlich mit dieser Hinrichtungsart erreichen wollte. Die Leute auf den Tribünen sahen, dass diese Menschen wirklich etwas hatten, das übernatürlich war, einen Frieden, der ihnen selbst die Angst vor den Löwen nahm. Und sie mussten sich wohl fragen, was an diesem Jesus ist, das diese Menschen so furchtlos lieber in den Tod gehen ließen, als sich vor den Göttern der Römer zu beugen.

            Wir können diese Geschichten glauben oder nicht, ich für meinen Teil weiß jedoch, dass Gott seine Versprechen hält und wenn er sagt, er wird uns niemals verlassen oder im Stich lassen, dann glaube ich das auch – auch in einem Märtyrertod! Und er verspricht, dass seine Gnade in den Schwachen mächtig ist – schwach wenn du der weltlichen Obrigkeit ausgeliefert bist.
            Nach all dem Denken und überlegen und aufschreiben darüber erscheint es mir fast so, als ob ich an Gottes Gnade und Barmherzigkeit und auch seinem Wort zweifeln würde, wenn ich noch etwas anderes glauben würde, als dass ich den Tod nicht sehen werde. Wenn es soweit kommt, werde ich nicht den Tod sehen, sondern Jesus, den, den ich heute schon mehr liebe als alles andere in der Welt.
            Wenn du diesen Frieden noch nicht im Herz hast, dann rufe zu ihm aus und bitte um seine Gnade und um Glauben an sein Wort.

            Der Tod ist verschlungen in den Sieg. Tod, wo ist dein Stachel? Hölle, wo ist dein Sieg? Der Stachel des Todes aber ist die Sünde, … Gott aber sei Dank, der uns den Sieg gibt durch unsern Herrn Jesus Christus! – 1.Korinther 15:55-57

            Hier ist noch eine wunderbare Geschichte:
            Es wird berichtet, dass sich diese Geschichte in Russland zutrug, in den Anfängen der Kommunistischen Revolution, als Christen so furchtbar verfolgt wurden. Weil sie ihren Glauben nicht verleugneten, wurde eine Gruppe von ca. 40 Christen nackt aufs Eis eines gefrorenen Sees geschickt, um dort zu sterben. Es wurde ihnen von der Wachmannschaft gesagt, falls irgendeiner von ihnen sich retten wolle, bräuchte er nur zu den Wachen zurückzulaufen und seinem Glauben abzuschwören. Einer nach dem andern fielen sie der Länge nach tot hin – erfroren, bis schließlich der Letzte, die es seither geschafft hatten, noch am Leben zu blieben, es nicht mehr aushielt, und schreiend auf die Wachen zulief, er würde seinen Glauben verleugnen.
            Doch plötzlich sagte einer der Soldaten: „Hier, nimm mein Gewehr, zieh meine Uniform an! Ich werde deinen Platz einnehmen und an deiner Stelle dort draußen sterben. Ich stand hier und schaute zu, und als jeder der Christen dabei war, hinzufallen, beobachtete ich, wie eine Krone auf sein Haupt gesetzt wurde! Doch als die Hand im Begriff war, vom Himmel herunter eine Krone auf dein Haupt zu setzen, liefst du weg! So, hier, nimm meine Uniform, mein Gewehr! Ich will deinen Platz einnehmen! Ich will diese Krone!» Und er ging aufs Eis hinaus und starb für Christus!
            (Überlieferung von dem Mann selbst, der davongelaufen war)
            „Sei treu bis zum Tod, dann werde ich dir die Krone [den Siegeskranz] des Lebens geben!“ – Offenbarung 2:10

            Bild: stairway to heaven:
            Die Tatsache, dass da ein „Highway to Hell“ – eine Autobahn zur Hölle und nur eine Leiter zum Himmel ist, sagt eine Menge über den zu erwartenden Verkehr aus. – Meine nur

            – Wie oft jedoch spazieren Christen den breiten, bequemen, allerseits anerkannten Weg hinunter, und halten sich an einem Luftballon an einem Faden fest, auf dem Jesus draufsteht? Und dann wundern sie sich, wenn sie auch den normalen Erstickungstod eines normalen Sünders sterben! Das ist hart, sehr hart, aber nicht umsonst sagte doch Jesus: „Geht ein durch die enge Pforte. Denn die Pforte ist weit und der Weg ist breit, der zur Verdammnis führt, und es sind viele, die auf ihm hineingehen. Aber die Pforte ist eng und der Weg ist schmal, der zum Leben führt, und es sind wenige, die ihn finden.“ – Matthäus 7:13,14
            Mache du sicher, dass du durch die enge Pforte gehst – wie findest du auf „In den Himmel kommen oder nicht“. Sei dann aber auch bestrebt, so viele deiner Freunde, Verwandten und Bekannten mitzubringen, indem du sie auf das hinweist, dass sie Jesus als ihren Erretter annehmen sollten!

    2. Hey Charle Helen,
      Studien gibt es da bereits eine Menge. Es kommt halt immer auf den Focus an… Musst mal in den Fachzeitschriften blättern. Da wird auch über den Zusammenhang von Religiosität und Sterben geforscht. Ob es uns Glaubenden besser geht, wenn wir so ein Studie über „leichteres“ Sterben lesen?
      Vielleicht hast Du ja schon Antworten auf Deine vielen Fragen bekommen… oder Du meldest Dich mal in einem Hospiz / Hospizverein und machst eine Ausbildung in Sterbebegleitung oder einfach nur mal ein Praktikum auf ner Palliativstation. Für mich ist das heilsamer, als eine Studie zu lesen… Wie Tod schmeckt kannst Du da ganz praktisch fragen – und bekommst sicher Antwort. Falls Du den angekündigten Kommentar öffentlich postest – ich bin gespannt.

    3. Danke für diesen Kommentar. Sie haben mir damit sehr geholfen. Auch dass ich Menschen verzeihe, denn ich möchte nicht, dass jemand so sterben muss.

  3. Zur Erklärung ganz oben: Es heißt doch „einige“ werden den Tod nicht schmecken. Bis zu Jesu Verklärung ist doch kein einziger der Jünger gestorben. Dann ist doch das „einige“ in dieser Aussage nicht zu verstehen!

    1. Einige sahen Seine Herrlichkeit Mt 17,1ff. Alle anderen starben ohne je wieder „auf dem Berg der Verklärung“ gewesen zu sein, das heisst ohne je wieder so etwas zu erleben ihr Leben lang. Bete dass Du hier unten noch Gelegenheit hast Seine Herrlichkleit zu sehen. Richard Zberg, Uetliburg SG.

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