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Die Ehe nach dem Muster Christus und die Gemeinde (Infografik)

Eine sehr schöne Infografik zum Thema „Die Ehe nach dem Muster Christus und die Gemeinde“ habe ich bei Ruth gefunden.

Die Ehe nach dem Muster Christus und die Gemeinde

Danke Ruth für deine Mühe! Hier ist anschaulich dargestellt, was Epheser 5,21-33 lehrt:

Ordnet euch einander unter; tut es aus Ehrfurcht vor Christus!

Ihr Frauen, ordnet euch euren Männern unter! Ihr zeigt damit, dass ihr euch dem Herrn unterordnet. Denn der Mann ist das Haupt der Frau, genauso wie Christus das Haupt der Gemeinde ist – er, der sie errettet und zu seinem Leib gemacht hat. Und wie die Gemeinde sich Christus unterordnet, so sollen sich auch die Frauen ihren Männern in allem unterordnen.

Und ihr Männer, liebt eure Frauen! Liebt sie so, wie Christus die Gemeinde geliebt hat: Er hat sein Leben für sie hingegeben, um sie zu seinem heiligen Volk zu machen. Durch sein Wort hat er den Schmutz ihrer Verfehlungen wie in einem reinigenden Bad von ihr abgewaschen. Denn er möchte sie zu einer Braut von makelloser Schönheit machen, die heilig und untadelig und ohne Flecken und Runzeln oder irgendeine andere Unvollkommenheit vor ihn treten kann.

Genauso sind nun auch die Männer verpflichtet, ihre Frauen zu lieben und ihnen Gutes zu tun, so wie sie ihrem eigenen Körper Gutes tun. Ein Mann, der seine Frau liebt und ihr Gutes tut, tut sich damit selbst etwas Gutes. Schließlich hat noch nie jemand seinen eigenen Körper gehasst; vielmehr versorgen wir unseren Körper mit Nahrung und pflegen ihn, genau wie Christus es mit der Gemeinde macht – mit seinem Leib, dessen Glieder wir sind.

»Deshalb«, so heißt es in der Schrift, »wird ein Mann Vater und Mutter verlassen und sich mit seiner Frau verbinden, und die zwei werden ein Leib sein.« Hinter diesen Worten verbirgt sich ein tiefes Geheimnis. Ich bin überzeugt, dass hier von Christus und der Gemeinde die Rede ist. Doch die Aussage betrifft auch jeden von euch ganz persönlich: Jeder soll seine Frau so lieben, wie er sich selbst liebt, und die Frau soll ihrem Mann mit Ehrerbietung begegnen.

Rezension „Einfach himmlisch“ von John Piper

Rezension Einfach himmlisch von John Piper

Ich habe schon einige Bücher zum Thema Ehe gele­sen. Doch kei­nes ist wie „Ein­fach himm­lisch!“ Mit die­sem Buch ist John Piper ein Meis­ter­werk gelun­gen. Wäh­rend die aller­meis­ten christ­li­chen Bücher zum Thema Ehe mehr oder weni­ger gute Rat­ge­ber sind, offen­bart „Ein­fach himm­lisch!“ das grund­sätz­li­che Ziel und den über­ge­ord­ne­ten Zweck der Ehe. Ich bin beein­druckt und möchte es nicht nur für Ehe­paare, son­dern unein­ge­schränkt jedem Chris­ten weiterempfehlen!

(…)

John Piper erklärt anhand der Bibel, wozu Gott die Ehe ins Leben geru­fen hat und wie sich die­ser Zweck in den Ehe­the­men wie Ver­än­de­rung, Haupt­sein & Unter­ord­nung, Sexua­li­tät, Kin­der bekom­men & Erzie­hung wider­fin­det. Seine Aus­le­gung ist schlicht und ent­hält doch so viele Erkennt­nisse. Ich hatte beim Lesen häu­fig Aha-Erlebnisse und habe das halbe Buch ange– und unterstrichen.

(…)

Lobe ich das Buch über den grü­nen Klee? Wenn du es nicht liest, kannst du es nicht beur­tei­len. Ich bin ein­fach begeis­tert. Natür­lich hat das Buch auch seine Schwä­che. Für viele Leser wird es zu „tro­cken“ sein. Bewe­gende Geschich­ten und Unter­hal­tung sind keine Stär­ken die­ses Buches. Doch wer bereit ist, sich auf die grund­le­gen­den Aus­sa­gen zu den The­men ein­zu­las­sen, wird davon mehr pro­fi­tie­ren, als ein beweg­tes Gemüt bewir­ken kann. Mein Blick auf die Ehe ist auf jeden Fall für immer verändert!

Auf nimm & lies kannst du meine Rezension ganz lesen.

20 Kleinigkeiten, die einen großen Unterschied in deiner Ehe machen!

Gott zu lieben, bedeutet auch den Ehepartner zu lieben. Oft sind es die Kleinigkeiten, die einen großen Unterschied in der Ehe ausmachen!

20 Kleinigkeiten, die einen großen Unterschied in deiner Ehe machen

Versuche es einmal mit folgenden „Kleinigkeiten“:

  1. Begrüßt einander herzlich!
  2. Macht euch Komplimente!
  3. Bedankt euch!
  4. Sagt die Wahrheit!
  5. Achtet auf die schönen Dinge!
  6. Nehmt Ärgerlichkeiten gelassen hin!
  7. Kuschelt miteinander!
  8. Dient gerne!
  9. Betet mit- & füreinander!
  10. Hört euch aufmerksam zu!
  11. Entschuldigt euch demütig!
  12. Küsst euch auf die Lippen!
  13. Lacht über die Witze des anderen!
  14. Gebt eine sanftmütige Antwort!
  15. Geht gemeinsam aus!
  16. Lächelt euch an!
  17. Vergebt vollständig!
  18. Verbringt Zeit miteinander!
  19. Ermutigt euch gegenseitig!
  20. Entscheidet euch immer neu zu lieben!

Womit willst du heute anfangen?

Lies hier im Blog auch andere Artikel zum Thema Ehe, z.B. „Welchen Zweck hat die Ehe?

Dieser Artikel wurde angeregt durch lifehack.org

Lesenswertes KW 5+6+7 2013

Hier sind ein paar lesenswerte Artikel, meiner Internetlektüre in den Kalenderwochen 5-7:

1. Multitasker sind schlecht in Multitasking – Neue Studie: „Leute, die sich rühmen, dass sie multitasken können, schneiden am schlechtesten ab, wenn sie mehrere Dinge auf einmal tun müssen und auch wenn sie sich nur auf eine Sache konzentrieren sollen.“

2. Immer wieder meinen Christen, dass Theologie nicht so wichtig sei. Es komme auf den Glauben etc. an. Ist Systematische Theologie überflüssig? Und noch eine Erweiterung der Gedanken: Warum Theologie wichtig ist

3. Hao Hebbinghaus verschickt auch in diesem Jahr wieder während der Passionszeit täglich einen
geistlichen Impuls in Form eines virtuellen Fastenkalenders: Einladung zu den Passionsmails

4. Eine Frage, die Christen immer wieder beschäftigt ist: How Could God Command Genocide in the Old Testament?

5. Ich liebe Infografiken. Hier habe ich einige Werkzeuge für Infografiken gefunden, die ich sicher mal ausprobieren werden 🙂

6. Jesus ist…

7. Die Bibel ist…

8. Für alle Verheirateten unter euch. Arbeitet an eurer Ehe! Lest z.B. mal Die 10 Gebote der Ehe

Und zum Schluss wiedermal ein wunderschönes Video von Gottes genialer Schöpfung:

Leseempfehlungen KW 1-2

Auch in diesem Jahr möchte ich wieder einige neue und alte Artikel weiterempfehlen, die ich in den letzten beiden Wochen gelesen habe:

1. Weil Christus es wert ist – Ich liebe solche Artikel, wie hier auf dem noch sehr jungen Blog Josia. Der Wert Christi für uns Christen wird hier deutlich herausgestellt!

2. Wer will noch Rauchen, wenn er solch ein Video sieht? Vielleicht willst du es jemandem zeigen?

3. Auf dem säkularen Fotoblog kwerfeldein gibt es einen sehr guter Artikel zur leidlichen Entwicklung bzgl. sexy Frauen auf Fotos: Pervers

4. Interessante Studien gibt es ja viele. Hier ein Grund mehr zum Heiraten: Ja, ich will – Verheiratete leben länger

5. Jeder kann dankbarer werden. Danke, Herr !!! ist ein Impuls dazu.

6. Zum Thema Arbeitsoptimierung: Drei Tipps, die bei Unterbrechungen wirklich helfen

7. 10 Fragen, die du dir zum Beginn des Jahres stellen solltest

8. Ulrich Parzany zur Glaubenssituation in Deutschland: The German Angst

Welchen Zweck hat die Ehe?

Bisher habe ich folgende Themen zur Ehe behandelt:

  1. Was ist eine Ehe aus christlicher Sicht?
  2. Wann ist die Ehe aus christlicher Sicht geschlossen?
  3. Wen soll / darf ich aus christlicher Sicht heiraten?

In diesem Beitrag will ich die Frage kurz und knapp beantworten, wozu es die Ehe gibt!

Kurzantwort: Die Ehe ist gegen die Einsamkeit, zur gegenseitigen Hilfe & Förderung, zur Auslebung der Sexualität, zur Vermehrung der Menschheit und zur Verhütung der Unzucht verordnet.

Ausführung:
1.   Ein wesentlicher Zweck der Ehe ist, dass Mann und Frau in guten wie in schlechten Zeiten nicht einsam sind, sondern eine „Hilfe“ (jegliche Form der Unterstützung) und ein „Gegenüber“ haben (1Mos 2,18).1

2. Die Ehe ist zur Ausübung der Sexualität in einem geschützten Rahmen und damit zur Vermeidung von Unzucht geschenkt (1Kor 7,2-5+9).2

3. Mann und Frau haben (wenn es ihnen möglich ist) den göttlichen Auftrag Kinder zu zeugen und im Glauben zu erziehen (1Mos 1,28; Ps 127,3-5; Mal 2,15).3

Da ich selbst noch am Forschen und Lernen bin, würde ich mich über Korrektur, Ergänzung oder ehrliche Fragen freuen.

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Fußnoten:
  1. 1Mose 2,18 Und Gott der HERR sprach: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei; ich will ihm eine Gehilfin machen, die um ihn sei. []
  2. 1Kor 7,2-5 Aber um Unzucht zu vermeiden, soll jeder seine eigene Frau haben und jede Frau ihren eigenen Mann.  3 Der Mann leiste der Frau, was er ihr schuldig ist, desgleichen die Frau dem Mann.  4 Die Frau verfügt nicht über ihren Leib, sondern der Mann. Ebenso verfügt der Mann nicht über seinen Leib, sondern die Frau.  5 Entziehe sich nicht eins dem andern, es sei denn eine Zeitlang, wenn beide es wollen, damit ihr zum Beten Ruhe habt; und dann kommt wieder zusammen, damit euch der Satan nicht versucht, weil ihr euch nicht enthalten könnt. 1Kor 7,9 Wenn sie sich aber nicht enthalten können, sollen sie heiraten; denn es ist besser, zu heiraten als sich in Begierde zu verzehren. []
  3. 1Mose 1,28 Und Gott segnete sie und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde und machet sie euch untertan und herrschet über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über das Vieh und über alles Getier, das auf Erden kriecht. Ps 127,3-5 Siehe, Kinder sind eine Gabe des HERRN, und Leibesfrucht ist ein Geschenk.  4 Wie Pfeile in der Hand eines Starken, so sind die Söhne der Jugendzeit.  5 Wohl dem, der seinen Köcher mit ihnen gefüllt hat! Sie werden nicht zuschanden, wenn sie mit ihren Feinden verhandeln im Tor.  Mal 2,15 Nicht einer hat das getan, in dem noch ein Rest von Geist war. Denn er sucht Nachkommen, die Gott geheiligt sind. Darum so seht euch vor in eurem Geist, und werde keiner treulos dem Weib seiner Jugend. []
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Wen soll ich heiraten?

Die Ausgangsfrage ist: “Wen soll oder darf ich aus christlicher Perspektive heiraten?”

Kurzantwort: Die Wahl des Ehepartners ist eine sehr wichtige. Die Ehefähigkeit vorausgesetzt, besteht mit unten erwähnten Ausnahmen eine grundsätzliche Freiheit in der Wahl des Ehepartners.

Ausführung:
1. Die Wahl des Ehepartners muss sehr gut überlegt sein, weil ein solcher Bund unauflöslich und damit lebenslänglich ist (Mt 19,10).1

2. Grundsätzlich sollte jeder Mensch die Wahl haben, ob er heiraten will und wen.
2.1 Eine Kinderheirat oder Zwangsheirat entspricht nicht Gottes Willen und ist gegen das Gesetz.
2 Es muss eine geistige Reife gegeben sein (als Beispiel 1Mos 24,57-58).3
2.2 Gott lässt den Menschen grundsätzlich die Wahl, ob sie heiraten oder (für ihn) ledig bleiben UND wen sie heiraten. Mit wenigen Ausnahmen zeigt Gott uns nicht „den richtigen Ehepartner“, sondern gibt uns Freiheit innerhalb bestimmter Grenzen.

3. Die Heirat eines Blutsverwandten ersten Grades wird in der Bibel als Inzest ausgeschlossen (3Mos 18,6-18).4 Durch den Ehebund wird eine neue Blutsverwandtschaft hergestellt.

4. Ein Gläubiger und ein Ungläubiger bzw. Angehöriger einer anderen Religion sollten nicht heiraten (1Kor 7,39; 2Kor 6,14-15).5 Sogar vor der Beziehung und Hochzeit von Gläubigen unterschiedlicher Gemeinderichtungen kann gewarnt werden. Es ist mit großen unterschiedlichen Glaubensüberzeugungen schwierig bis unmöglich das Leben in wahrer Einheit & Liebe zu leben.

5. Allgemein sollte man keine Geschiedene bzw. keinen Geschiedenen heiraten, weil man dadurch selbst zum Ehebrecher wird (Mt 5,32; Lk 16,18).6

 

Ich würde mich über Korrektur, Ergänzung oder ehrliche Fragen freuen.

Hier geht es zum vorherigen Abschnitt: Wann ist die Ehe (aus christlicher Sicht) geschlossen?

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Fußnoten:
  1. Mt 19,10 Da sprachen seine Jünger zu ihm: Steht die Sache eines Mannes mit seiner Frau so, dann ist’s nicht gut zu heiraten. []
  2. Seit dem Jahr 2005 definiert § 240 Abs. 4 Satz 2 Nr. 1,2. Alt. StGB den Zwang zur Eheschließung als „besonders schweren Fall“ von Nötigung und sieht dafür eine Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu fünf Jahren vor. Dies liegt nach § 240 „in der Regel vor, wenn der Täter eine andere Person … zur Eingehung der Ehe nötigt.“ []
  3. 1Mose 24,57-58 Da sprachen sie: Wir wollen das Mädchen rufen und fragen, was sie dazu sagt.  58 Und sie riefen Rebekka und sprachen zu ihr: Willst du mit diesem Manne ziehen? Sie antwortete: Ja, ich will es. []
  4. 3Mos 18,6-18 Keiner unter euch soll sich irgendwelchen Blutsverwandten nahen, um mit ihnen geschlechtlichen Umgang zu haben; ich bin der HERR. 7 Du sollst mit deinem Vater und deiner leiblichen Mutter nicht Umgang haben. Es ist deine Mutter, darum sollst du nicht mit ihr Umgang haben. 8 Du sollst mit der Frau deines Vaters nicht Umgang haben; denn damit schändest du deinen Vater. 9 Du sollst mit deiner Schwester, die deines Vaters oder deiner Mutter Tochter ist, sie sei in oder außer der Ehe geboren, nicht Umgang haben. 10 Du sollst mit der Tochter deines Sohnes oder deiner Tochter nicht Umgang haben, damit schändest du dich selbst. 11 Du sollst mit der Tochter der Frau deines Vaters, die deinem Vater geboren ist und deine Schwester ist, nicht Umgang haben. 12 Du sollst mit der Schwester deines Vaters nicht Umgang haben; denn sie ist deines Vaters Blutsverwandte. 13 Du sollst mit der Schwester deiner Mutter nicht Umgang haben; denn sie ist deiner Mutter Blutsverwandte. 14 Du sollst den Bruder deines Vaters nicht damit schänden, daß du seine Frau nimmst; denn sie ist deine Verwandte. 15 Du sollst mit deiner Schwiegertochter nicht Umgang haben, denn sie ist deines Sohnes Frau; darum sollst du nicht mit ihr Umgang haben. 16 Du sollst mit der Frau deines Bruders nicht Umgang haben; denn damit schändest du deinen Bruder. 17 Du sollst nicht mit einer Frau und mit ihrer Tochter Umgang haben, noch mit ihres Sohnes Tochter oder ihrer Tochter Tochter; denn sie sind ihre Blutsverwandten, und es ist eine Schandtat. 18 Du sollst die Schwester deiner Frau nicht zur Nebenfrau nehmen und mit ihr Umgang haben, solange deine Frau noch lebt. []
  5. 1Kor 7,39 Eine Frau ist gebunden, solange ihr Mann lebt; wenn aber der Mann entschläft, ist sie frei, zu heiraten, wen sie will; nur daß es in dem Herrn geschehe! 2Kor 6,14-15 14 Zieht nicht am fremden Joch mit den Ungläubigen. Denn was hat  Gerechtigkeit zu schaffen mit der Ungerechtigkeit? Was hat das Licht für Gemeinschaft mit der Finsternis? 15 Wie stimmt Christus überein mit Beliar? Oder was für ein Teil hat der Gläubige mit dem Ungläubigen? Vgl. 1Mos 34,14; 2Mos 34,15-16; 5Mos 7,3-4; Esr 10 und Neh 13,25-27. []
  6. Mt 5,32 Ich aber sage euch: Wer sich von seiner Frau scheidet, es sei denn wegen Ehebruchs, der macht, daß sie die Ehe bricht; und wer eine Geschiedene heiratet, der bricht die Ehe. Lk 16,18 Wer sich scheidet von seiner Frau und heiratet eine andere, der bricht die Ehe; und wer die von ihrem Mann Geschiedene heiratet, der bricht auch die Ehe. []
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Wann ist die Ehe (aus christlicher Sicht) geschlossen?

Die Ausgangsfrage ist: “Wann ist eine Ehe (aus christlicher Sicht) geschlossen?” 

Manche Christen haben merkwürdige Vorstellungen vom Eheschluss. Sie meinen die Ehe sei erst geschlossen, wenn…

  • man kirchlich getraut ist.
  • man verlobt ist.
  • man Sex miteinander hatte.

Doch wann ist man vor Gott verheiratet?

Kurzantwort: Die Ehe wird in Deutschland öffentlich-rechtlich in Form einer Trauung durch das Standesamt vollzogen. Zudem kann sich ein Paar kirchlich vor Gott und Zeugen unter den Segen Gottes stellen.

Ausführung:
1. Eine Ehe wird in unterschiedlichen Ländern unterschiedlich geschlossen. Gott hat uns diesbezüglich keine Vorgaben gemacht. Entscheidend ist die Willensbekundung zur gemeinsamen Ehe vor Zeugen. In Deutschland gilt man als verheiratet, wenn man sich im Standesamt vor Zeugen einschreibt.

2. Die durch das Standesamt vollzogene Ehe ist vor Gott und Menschen gültig. Gott erkennt soziale Ordnungen an und will, dass auch wir uns menschlichen Ordnungen fügen (1Petr 2,13-14) – in unserem Fall den deutschen Gesetzen.1

3. Die kirchliche Trauung ist die Bestätigung des rechtlich geschlossenen Ehestandes im gegenseitigen Versprechen der Treue vor Gott mit anschließender Segnung der Ehe.

4. Seit 2009 kann man kirchlich heiraten, ohne vorher beim Standesamt die Ehe geschlossen zu haben.2 Aber die kirchliche Trauung allein enthält keinerlei öffentlich-rechtliche Verbindlichkeit oder Rechtsanspruch.3 Christen sollten, um der gesellschaftlichen Ordnung willen, doch den Weg über das Standesamt und die kirchliche Trauung gehen.4

5. Der Geschlechtsverkehr von Mann und Frau macht diese ebensowenig zu Ehemann und Ehefrau, wie die Einnahme des Abendmahls jemanden zu einem Christen macht. Die Sexualität gehört in die Ehe (1Kor 7). Sie ersetzt aber keine Hochzeit/Trauung. Bei vorehelichem Sex sollte geheiratet werden – aber beide Dinge werden unterschieden (2Mos 22,15).

6. Die Verlobung ist eine verbindliche Übereinkunft zwischen zwei Personen, dass sie heiraten wollen. Trotz der hohen Bedeutung der Verlobung in manchen Kulturen (z.B. im Judentum), wurde sie nicht der Hochzeit gleichgestellt. Das Vorhaben des verlobten Josefs, die schwangere Maria zu verlassen (Mt 1,19), zeigt, dass eine Verlobung nicht die Rechte der Ehe beinhaltete (miteinander schlafen) und auch aufgelöst werden konnte.

Ich würde mich über Korrektur, Ergänzung oder ehrliche Fragen freuen.

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Fußnoten:
  1. 1Petr 2,13-14 Seid untertan aller menschlichen Ordnung um des Herrn willen, es sei dem König als dem Obersten  14 oder den Statthaltern als denen, die von ihm gesandt sind zur Bestrafung der Übeltäter und zum Lob derer, die Gutes tun. []
  2. Im Personenstandsgesetz (PStG) §67a war es bis Ende 2008 verboten ohne standesamtliche Trauung kirchlich zu heiraten. Seit dem 1. Januar 2009 ist dieses Verbot aufgehoben. []
  3. Laut § 1310 BGB ist dieser nur in einer standesamtlichen Eheschließung begründet. Aus der der Sicht des staatlichen Rechtes werden nur kirchlich getraute Eheleute als eine nichteheliche Partnerschaft gesehen. Das staatliche Eherecht ist darauf nicht anwendbar. []
  4. Ausnahmen könnte man z.B. bei einem Witwer und einer Witwe machen, die dadurch ihre finanzielle Versorgung verlieren könnten. []
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Was ist eine Ehe (aus christlicher Sicht)?

Die Ausgangsfrage ist: „Was ist eine Ehe (aus christlicher Sicht)?“

Kurzantwort: Die Ehe ist ein von Gott eingesetzter Stand in der Gesellschaft, in dem ein Mann und eine Frau einen lebenslänglichen Bund eingehen.

Ausführung:
1. Gott will, dass die Menschen in klaren gesellschaftlichen Verhältnissen leben. Deshalb hat er den Stand der Ehe verordnet und durch seine Gebote geschützt (z.B. 1Mos 2,24; 2Mos 20,14).1
1.1 Gott will geordnete Verhältnisse zwischen den Menschen (1Kor 14,33).2 Das bewahrt die Menschen vor Leid und Chaos und ehrt Gott.3
1.2 Aus diesem Grund dürfen dürfen Mann und Frau auch nicht unverheiratet in einer eheähnlichen Gemeinschaft leben. Wenn sie zusammen leben wollen, sollen sie heiraten (1Kor 7,2+9).4

2. Nach Gottes Willen soll ein Mann nur eine Frau und eine Frau nur einen Mann heiraten (1Mos 2,24).
2.1 Damit entspricht die Vielehe (Polygamie) nicht Gottes Willen (1Mos 2,24).5
2.2 Außerdem dürfen nach Gottes Schöpfungsordnung gleichgeschlechtliche Personen (Mann und Mann oder Frau und Frau) nicht sexuell miteinander verkehren und deshalb auch nicht heiraten (3Mos 18,22; Röm 1,26-27).6

3. Die Ehe ist ein Bund „in guten wie in schlechten Zeiten“, d.h. lebenslänglich ohne Bedingungen (Mt 19,4-6).7 Er endet mit dem Tod des Ehepartners (Röm 7,2-3; 1Kor 7,39).8

4. Der Ehebund dient als ein Vor- und Abbild des Bundes, den Gott mit uns schließen will (Hes 16,8; Eph 5,31-32).9

5. Es können und müssen nicht alle Menschen heiraten (Mt 19,12; 1Kor 7,7-8).10

Ich würde mich über Korrektur, Ergänzung oder gute Fragen freuen.

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Fußnoten:
  1. 1Mose 2,24 Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seinem Weibe anhangen, und sie werden sein ein Fleisch. 2Mos 20,14 Du sollst nicht ehebrechen. []
  2. 1Kor 14,33 Denn Gott ist nicht ein Gott der Unordnung, sondern des Friedens. []
  3. Ich nenne nur Scheidungen, Scheidungskinder, Xte Ehe, Patchworkfamilien und viele andere Nöte als Folgen von Ungehorsam gegenüber Gottes Willen. []
  4. 1Kor 7,2 Aber um Unzucht zu vermeiden, soll jeder seine eigene Frau haben und jede Frau ihren eigenen Mann. 1Kor 7,9 Wenn sie sich aber nicht enthalten können, sollen sie heiraten; denn es ist besser, zu heiraten als sich in Begierde zu verzehren. []
  5. Vgl. 1Tim 3,2 und 3,12. []
  6. 3Mos 18,22 Du sollst nicht bei einem Mann liegen wie bei einer Frau; es ist ein Greuel. Röm 1,26-27 Darum hat sie Gott dahingegeben in schändliche Leidenschaften; denn ihre Frauen haben den natürlichen Verkehr vertauscht mit dem widernatürlichen; 27 desgleichen haben auch die Männer den natürlichen Verkehr mit der Frau verlassen und sind in Begierde zueinander entbrannt und haben Mann mit Mann Schande getrieben und den Lohn ihrer Verirrung, wie es ja sein mußte, an sich selbst empfangen. []
  7. Mt 19,4-6 Er aber antwortete und sprach: Habt ihr nicht gelesen: Der im Anfang den Menschen geschaffen hat, schuf sie als Mann und Frau  5 und sprach: »Darum wird ein Mann Vater und Mutter verlassen und an seiner Frau hängen, und die zwei werden ein Fleisch sein«? 6 So sind sie nun nicht mehr zwei, sondern ein Fleisch. Was nun Gott zusammengefügt hat, das soll der Mensch nicht scheiden! Vgl. Spr 2,16-17 []
  8. Röm 7,2-3 Denn eine Frau ist an ihren Mann gebunden durch das Gesetz, solange der Mann lebt; wenn aber der Mann stirbt, so ist sie frei von dem Gesetz, das sie an den Mann bindet.  3 Wenn sie nun bei einem andern Mann ist, solange ihr Mann lebt, wird sie eine Ehebrecherin genannt; wenn aber ihr Mann stirbt, ist sie frei vom Gesetz, so daß sie nicht eine Ehebrecherin ist, wenn sie einen andern Mann nimmt. 1Kor 7,39 Eine Frau ist gebunden, solange ihr Mann lebt; wenn aber der Mann entschläft, ist sie frei, zu heiraten, wen sie will; nur daß es in dem Herrn geschehe! []
  9. Hes 16,8 Und ich ging an dir vorüber und sah dich an, und siehe, es war die Zeit, um dich zu werben. Da breitete ich meinen Mantel über dich und bedeckte deine Blöße. Und ich schwor dir’s und schloß mit dir einen Bund, spricht Gott der HERR, daß du solltest mein sein. Eph 5,31-32 »Darum wird ein Mann Vater und Mutter verlassen und an seiner Frau hängen, und die zwei werden ein Fleisch sein«.  32 Dies Geheimnis ist groß; ich deute es aber auf Christus und die Gemeinde. []
  10. Mt 19,12 Denn einige sind von Geburt an zur Ehe unfähig; andere sind von Menschen zur Ehe unfähig gemacht; und wieder andere haben sich selbst zur Ehe unfähig gemacht um des Himmelreichs willen. Wer es fassen kann, der fasse es! 1Kor 7,7-8 Ich wollte zwar lieber, alle Menschen wären, wie ich bin, aber jeder hat seine eigene Gabe von Gott, der eine so, der andere so.  8 Den Ledigen und Witwen sage ich: Es ist gut für sie, wenn sie bleiben wie ich. []
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