Gottesfurcht im Neuen Testament

Müssen wir Gott fürchten? Fordert auch das Neue Testament noch Gottesfurcht? Im AT gibt es ja häufig solche Forderungen, aber ist das im NT nicht durch die Liebe ersetzt worden?

Jesus selbst sagt: Und fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, doch die Seele nicht töten können; fürchtet euch aber viel mehr vor dem, der Leib und Seele verderben kann in der Hölle. Mt 10:28 (Das ist Gott der Allmächtige! Offb 20,15)

Paulus nennt die fehlende Gottesfurcht als Kennzeichen der Ungläubigen: Es ist keine Furcht Gottes vor ihren Augen. Röm 3,18

In folgenden Stellen wird deutlich, dass der gläubige Christ Gottesfurcht hat:

2Kor 7:1 Weil wir nun solche Verheißungen haben, meine Lieben, so laßt uns von aller Befleckung des Fleisches und des Geistes uns reinigen und die Heiligung vollenden in der Furcht Gottes.

Tit 2:11-12 Denn es ist erschienen die heilsame Gnade Gottes allen Menschen  12 und nimmt uns in Zucht, daß wir absagen dem ungöttlichen Wesen und den weltlichen Begierden und besonnen, gerecht und fromm [gottesfürchtig] in dieser Welt leben…

Röm 11:20 Ganz recht! Sie wurden ausgebrochen um ihres Unglaubens willen; du aber stehst fest durch den Glauben. Sei nicht stolz, sondern fürchte dich!

1Tim 4:7 Die ungeistlichen Altweiberfabeln aber weise zurück; übe dich selbst aber in der Frömmigkeit [Gottesfurcht]!

1Tim 6:11 Aber du, Gottesmensch, fliehe das! Jage aber nach der Gerechtigkeit, der Frömmigkeit [Gottesfurcht], dem Glauben, der Liebe, der Geduld, der Sanftmut!

2Tim 3:12 Und alle, die fromm [gottesfürchtig] leben wollen in Christus Jesus, müssen Verfolgung leiden.

Hebr 12:28-29  Darum, weil wir ein unerschütterliches Reich empfangen, laßt uns dankbar sein und so Gott dienen mit Scheu und Furcht, wie es ihm gefällt;  29 denn unser Gott ist ein verzehrendes Feuer.

1Petr 1:17 Und da ihr den als Vater anruft, der ohne Ansehen der Person einen jeden richtet nach seinem Werk, so führt euer Leben, solange ihr hier in der Fremde weilt, in Gottesfurcht;

Zusammenfassung

Auch im NT wird die Gottesfurcht nicht durch Liebe oder Vertrauen ersetzt. Es gibt keine Begegnung, keine Gemeinschaft mit dem lebendigen Gott und damit auch keinen lebendigen Glauben an den wahren Gott – ohne rechte Gottesfurcht!

Es gibt sicher noch viel mehr Stellen im AT oder NT. Welchen fallen dir noch ein?

3 Gedanken zu „Gottesfurcht im Neuen Testament“

  1. Mal persönlich gesagt: Es kann durchaus dran sein, solche Stellen zu betonen, wenn man von der Seite eines zu weichen und netten Gottes gefallen ist. Ansonsten benötigen sie dringend den Gegenpol des liebenden Vaters, des Freundes, des Abbas… der trotzdem gerecht ist und deswegen unsere Ehrfurcht bekommen muss! Ich empfinde Furcht durchgehend als falsche Übersetzung – denn in der Liebe ist keine Furcht mehr. Ehrfurcht dagegen kann groß werden – obwohl und gerade weil man parallel die unglaubliche Wärme, Liebe, Nähe und Zärtlichkeit dieses Vaters kennt. Anders ist es bei denen, die Gott ablehnen – die haben allerdings eigentlich jeden Grund zur Furcht vor dem gerechten Urteil Gottes, der nichtsdestotrotz vor Liebe nach seinen verlorenen Geschöpfen fast vergeht… – wir sollten ihnen zuerst diese Liebe bringen und nicht die Furcht.

  2. Danke für den Kommentar. Ja ich teile deine Meinung grunsätzlich. Furcht ist wirklich eine schwierige Übersetzung.
    Ich glaube aber, dass es besonders unter Christen an Ehrfurcht mangelt…

    Zum Verhältnis von Liebe und Furcht schreibe ich in den kommenden Tagen noch etwas.

  3. Ich begegne immer wieder lieben Christenmenschen, die mit dem Begriff „Gottesfurcht“ enorme Schwierigkeiten haben, eben weil er so missverständlich ist. Eine Ursache scheint mir zu sein, dass infolge unserer rationalen Erklärungssucht inzwischen jedwede ehrfürchtige Haltung einfach nicht mehr erfahren wird. Den Sänger des 8.Psalms ergreift Ehrfurcht angesichts des gestirnten Himmels, den der heutige Mensch glaubt aller seiner Geheimnisse entkleidet zu haben.
    Unbekanntes erzeugt Furcht, deshalb hat Gott sich den Menschen bekannt gemacht in einem Menschen – Jesus, der in der Liebe des Vaters lebte und immer seine Ehre suchte. Das schönste Wort in diesem Zusammenhang ist für mich dies: „Furcht ist nicht in der Liebe, denn die völlige Liebe treibt die Furcht aus.“ 1.Joh.4,18.

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