Sollten wir über die Erwählungslehre sprechen? (Serie zum Thema Erwählung Teil 1)

Sollten wir über die Erwählungslehre sprechen? Müssen wir uns wirklich mit dem Thema Erwählung auseinandersetzen? Ist es um des lieben Friedens willen nicht ratsamer bestimmte Themen auszuklammern?

Sollten wir über die Erwählungslehre sprechen?

Die Erwählungslehre ist sicher kein leichtes Thema. Sie hat schon zu manchen Diskussionen und Trennungen geführt. Aber dürfen wir sie deshalb ausklammern und ignorieren?

Das Thema „Erwählung“ wird im Alten und im Neuen Testament ganz eindeutig gelehrt (ich werde noch auf die Bibelstellen eingehen). Es gibt viele unterschiedliche Bücher der Bibel, die etwas zu dem Thema lehren oder es erwähnen. Deshalb sollten auch wir uns damit beschäftigen, die Lehre anerkennen und sorgfältig lernen, was es damit auf sich hat.

Wir wollen alles beachten und an alles glauben, was Gott uns in Seinem Wort sagt; wir wollen nichts verwerfen oder zurechtbiegen, weil es vielleicht unserem natürlichen Empfinden von Recht und Unrecht widerspricht. Wir wollen aber auch nichts dazudenken, zu dem was Gott gesagt hat.

Alle biblischen Lehren dienen uns laut 2. Timotheus 3,16-17 zum Wachstum des Glaubens. Sie haben immer positive Auswirkungen  (aus göttlicher Perspektive) auf unser Leben! Wenn es also negative Folgen in unserem Leben gibt, dann sollte wir prüfen, ob es ein falsches Verständnis von biblischen Lehren bei uns gibt… Manchmal gibt es auch eine Überbetonung von bestimmten biblischen Lehren… Aber grundsätzlich ist das biblische Ringen um die Wahrheit niemals verkehrt 😉

Nochmal im Klartext: Wenn die Heilige Schrift ein Thema behandelt und lehrt, dann sollten auch wir es zu Herzen nehmen und bereitwillig erforschen! Die Erwählungslehre muss genauso wie alle anderen biblischen Lehren studiert und gelehrt werden! Ich will gerne bereitwillig dazulernen, um Gott noch mehr zu lieben! Bist du auch bereit dazu?

Zum zweiten Teil der Artikelreihe Erwählung geht es hier lang: Warum ist die Erwählungslehre so umstritten?

3 Gedanken zu „Sollten wir über die Erwählungslehre sprechen? (Serie zum Thema Erwählung Teil 1)“

  1. Der Calvinist John Piper (68 J., 33 J. lang Pastor in Gemeinde „Bethlehem“,Minneapolis) sagt, dass er den „Widerspruch“ zwischen Bestimmung und eigener Entscheidung nicht auflösen kann; dass das ein Geheimnis Gottes für ihn ist. Ich habe 1 älteren leiblichen Bruder: Warum interessiert der sich nicht für Jesus und Gemeinde? Wir sind exakt unter denselben Bedingungen aufgewachsen. Ist mir ein Rätsel.

  2. Lieber Klaus Georg,
    eigentlich hast du den Ansatz der Lösung des Rätsels im ersten Satz genannt: „Der Calvinist“. Calvin lehrte die Lösung „A“ alles ist von einem souveränen Gott vorher bestimmt – wir können nichts zu unserer Rettung dazu tun.
    Dies widerspricht der Lösung „B“ – wir müssen uns selbst erretten, selber glauben lernen, uns bemühen den Sieg zu erringen.
    Die Lösung „C“ wir können es nicht wissen, weil wir so dumm sind und Gott soviel klüger ist als wir widerspricht natürlich Lösung „A“ und „B“.
    Alle Buchstabenlösungen kann man mit entsprechenden Bibelversen reichlich begründen aber eben nicht ausreichend wie du an deinem Bruder empirisch erlebst und hinterfragst.
    Wenn also weder die Bibelstellen von A, B, noch C eine vernünftige allgemein gültige, im praktischen Leben nachvollziehbare Lösung bieten so hat man das Recht diese Lösungen an zu zweifeln – egal wer sie präsentiert hat – selbst wenn es ein Engel vom Himmel ist!
    Komplexe, schwierige Fragen ist ratsam in einzelne leichte überschaubare, grundsätzliche Fragen zu zerlegen:
    z.B.: 1. Was ist Gott? – Gott ist Liebe.
    2. Was will dieser Gott? Sein all-umfassendes Gebot – wir sollen IHN über alles (lgvgh) und den Nächsten lieben wie uns selbst.
    Allein schon diese 2 Grundsätze widerlegen gänzlich die Lösungen A, B. und C. Wahrhaftige Liebe bedingt einen freien Willen, bedingt Erbarmen, bedingt den Wunsch sich verständlich mit zu teilen.
    Wenn sich nun Bibelverse scheinbar mit diesen Grundsätzen „beißen“ dann liegt dies nicht an den Bibelversen sondern an meinem Verständnis, an der Auslegung, an der selektierten Zusammenstellung, an überlieferten Analysen, an epochalen Strömungen, eventuell auch an der Übersetzung der Verse und vor allem an meiner Denkfaulheit. Siehe Calvin, Luther, Rom – in ihrem Disput kann ich keine Orientierung an der Liebe – an Gott erkennen.

    Wenn du dir von diesem wahrhaftigen Gott der Liebe durch fasten und beten einen Weg zeigen lässt wie du deinen älteren Bruder wahrhaftig lieben kannst und es tust, wette ich mit dir, dass sich dein älterer Bruder auch anfängt sich für Jesus Christus zu interessieren! Dann kannst du das Rätsel vom Calvinisten John Piper lösen. Wäre dies nicht eine spannende Sache?

    1. Kein Mensch kann einen anderen Menschen davon überzeugen dass es einen Gott gibt. Nicht durch Liebe und nicht durch dauerndes Nerven mit der eigenen Überzeugung und dem eigen Wissen von Gottes Existenz, Allmacht und Souveränität.
      Nur Gottes Liebe ist so unwiderstehlich dass sie zum Erfolg gelangt und der Mensch sein bedeutendstes Aha-Erlebnis wahrnimmt.

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