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Welchen Zweck hat die Ehe?

Bisher habe ich folgende Themen zur Ehe behandelt:

  1. Was ist eine Ehe aus christlicher Sicht?
  2. Wann ist die Ehe aus christlicher Sicht geschlossen?
  3. Wen soll / darf ich aus christlicher Sicht heiraten?

In diesem Beitrag will ich die Frage kurz und knapp beantworten, wozu es die Ehe gibt!

Kurzantwort: Die Ehe ist gegen die Einsamkeit, zur gegenseitigen Hilfe & Förderung, zur Auslebung der Sexualität, zur Vermehrung der Menschheit und zur Verhütung der Unzucht verordnet.

Ausführung:
1.   Ein wesentlicher Zweck der Ehe ist, dass Mann und Frau in guten wie in schlechten Zeiten nicht einsam sind, sondern eine „Hilfe“ (jegliche Form der Unterstützung) und ein „Gegenüber“ haben (1Mos 2,18).1

2. Die Ehe ist zur Ausübung der Sexualität in einem geschützten Rahmen und damit zur Vermeidung von Unzucht geschenkt (1Kor 7,2-5+9).2

3. Mann und Frau haben (wenn es ihnen möglich ist) den göttlichen Auftrag Kinder zu zeugen und im Glauben zu erziehen (1Mos 1,28; Ps 127,3-5; Mal 2,15).3

Da ich selbst noch am Forschen und Lernen bin, würde ich mich über Korrektur, Ergänzung oder ehrliche Fragen freuen.

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Fußnoten:
  1. 1Mose 2,18 Und Gott der HERR sprach: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei; ich will ihm eine Gehilfin machen, die um ihn sei. []
  2. 1Kor 7,2-5 Aber um Unzucht zu vermeiden, soll jeder seine eigene Frau haben und jede Frau ihren eigenen Mann.  3 Der Mann leiste der Frau, was er ihr schuldig ist, desgleichen die Frau dem Mann.  4 Die Frau verfügt nicht über ihren Leib, sondern der Mann. Ebenso verfügt der Mann nicht über seinen Leib, sondern die Frau.  5 Entziehe sich nicht eins dem andern, es sei denn eine Zeitlang, wenn beide es wollen, damit ihr zum Beten Ruhe habt; und dann kommt wieder zusammen, damit euch der Satan nicht versucht, weil ihr euch nicht enthalten könnt. 1Kor 7,9 Wenn sie sich aber nicht enthalten können, sollen sie heiraten; denn es ist besser, zu heiraten als sich in Begierde zu verzehren. []
  3. 1Mose 1,28 Und Gott segnete sie und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde und machet sie euch untertan und herrschet über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über das Vieh und über alles Getier, das auf Erden kriecht. Ps 127,3-5 Siehe, Kinder sind eine Gabe des HERRN, und Leibesfrucht ist ein Geschenk.  4 Wie Pfeile in der Hand eines Starken, so sind die Söhne der Jugendzeit.  5 Wohl dem, der seinen Köcher mit ihnen gefüllt hat! Sie werden nicht zuschanden, wenn sie mit ihren Feinden verhandeln im Tor.  Mal 2,15 Nicht einer hat das getan, in dem noch ein Rest von Geist war. Denn er sucht Nachkommen, die Gott geheiligt sind. Darum so seht euch vor in eurem Geist, und werde keiner treulos dem Weib seiner Jugend. []
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Wen soll ich heiraten?

Die Ausgangsfrage ist: “Wen soll oder darf ich aus christlicher Perspektive heiraten?”

Kurzantwort: Die Wahl des Ehepartners ist eine sehr wichtige. Die Ehefähigkeit vorausgesetzt, besteht mit unten erwähnten Ausnahmen eine grundsätzliche Freiheit in der Wahl des Ehepartners.

Ausführung:
1. Die Wahl des Ehepartners muss sehr gut überlegt sein, weil ein solcher Bund unauflöslich und damit lebenslänglich ist (Mt 19,10).1

2. Grundsätzlich sollte jeder Mensch die Wahl haben, ob er heiraten will und wen.
2.1 Eine Kinderheirat oder Zwangsheirat entspricht nicht Gottes Willen und ist gegen das Gesetz.
2 Es muss eine geistige Reife gegeben sein (als Beispiel 1Mos 24,57-58).3
2.2 Gott lässt den Menschen grundsätzlich die Wahl, ob sie heiraten oder (für ihn) ledig bleiben UND wen sie heiraten. Mit wenigen Ausnahmen zeigt Gott uns nicht „den richtigen Ehepartner“, sondern gibt uns Freiheit innerhalb bestimmter Grenzen.

3. Die Heirat eines Blutsverwandten ersten Grades wird in der Bibel als Inzest ausgeschlossen (3Mos 18,6-18).4 Durch den Ehebund wird eine neue Blutsverwandtschaft hergestellt.

4. Ein Gläubiger und ein Ungläubiger bzw. Angehöriger einer anderen Religion sollten nicht heiraten (1Kor 7,39; 2Kor 6,14-15).5 Sogar vor der Beziehung und Hochzeit von Gläubigen unterschiedlicher Gemeinderichtungen kann gewarnt werden. Es ist mit großen unterschiedlichen Glaubensüberzeugungen schwierig bis unmöglich das Leben in wahrer Einheit & Liebe zu leben.

5. Allgemein sollte man keine Geschiedene bzw. keinen Geschiedenen heiraten, weil man dadurch selbst zum Ehebrecher wird (Mt 5,32; Lk 16,18).6

 

Ich würde mich über Korrektur, Ergänzung oder ehrliche Fragen freuen.

Hier geht es zum vorherigen Abschnitt: Wann ist die Ehe (aus christlicher Sicht) geschlossen?

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Fußnoten:
  1. Mt 19,10 Da sprachen seine Jünger zu ihm: Steht die Sache eines Mannes mit seiner Frau so, dann ist’s nicht gut zu heiraten. []
  2. Seit dem Jahr 2005 definiert § 240 Abs. 4 Satz 2 Nr. 1,2. Alt. StGB den Zwang zur Eheschließung als „besonders schweren Fall“ von Nötigung und sieht dafür eine Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu fünf Jahren vor. Dies liegt nach § 240 „in der Regel vor, wenn der Täter eine andere Person … zur Eingehung der Ehe nötigt.“ []
  3. 1Mose 24,57-58 Da sprachen sie: Wir wollen das Mädchen rufen und fragen, was sie dazu sagt.  58 Und sie riefen Rebekka und sprachen zu ihr: Willst du mit diesem Manne ziehen? Sie antwortete: Ja, ich will es. []
  4. 3Mos 18,6-18 Keiner unter euch soll sich irgendwelchen Blutsverwandten nahen, um mit ihnen geschlechtlichen Umgang zu haben; ich bin der HERR. 7 Du sollst mit deinem Vater und deiner leiblichen Mutter nicht Umgang haben. Es ist deine Mutter, darum sollst du nicht mit ihr Umgang haben. 8 Du sollst mit der Frau deines Vaters nicht Umgang haben; denn damit schändest du deinen Vater. 9 Du sollst mit deiner Schwester, die deines Vaters oder deiner Mutter Tochter ist, sie sei in oder außer der Ehe geboren, nicht Umgang haben. 10 Du sollst mit der Tochter deines Sohnes oder deiner Tochter nicht Umgang haben, damit schändest du dich selbst. 11 Du sollst mit der Tochter der Frau deines Vaters, die deinem Vater geboren ist und deine Schwester ist, nicht Umgang haben. 12 Du sollst mit der Schwester deines Vaters nicht Umgang haben; denn sie ist deines Vaters Blutsverwandte. 13 Du sollst mit der Schwester deiner Mutter nicht Umgang haben; denn sie ist deiner Mutter Blutsverwandte. 14 Du sollst den Bruder deines Vaters nicht damit schänden, daß du seine Frau nimmst; denn sie ist deine Verwandte. 15 Du sollst mit deiner Schwiegertochter nicht Umgang haben, denn sie ist deines Sohnes Frau; darum sollst du nicht mit ihr Umgang haben. 16 Du sollst mit der Frau deines Bruders nicht Umgang haben; denn damit schändest du deinen Bruder. 17 Du sollst nicht mit einer Frau und mit ihrer Tochter Umgang haben, noch mit ihres Sohnes Tochter oder ihrer Tochter Tochter; denn sie sind ihre Blutsverwandten, und es ist eine Schandtat. 18 Du sollst die Schwester deiner Frau nicht zur Nebenfrau nehmen und mit ihr Umgang haben, solange deine Frau noch lebt. []
  5. 1Kor 7,39 Eine Frau ist gebunden, solange ihr Mann lebt; wenn aber der Mann entschläft, ist sie frei, zu heiraten, wen sie will; nur daß es in dem Herrn geschehe! 2Kor 6,14-15 14 Zieht nicht am fremden Joch mit den Ungläubigen. Denn was hat  Gerechtigkeit zu schaffen mit der Ungerechtigkeit? Was hat das Licht für Gemeinschaft mit der Finsternis? 15 Wie stimmt Christus überein mit Beliar? Oder was für ein Teil hat der Gläubige mit dem Ungläubigen? Vgl. 1Mos 34,14; 2Mos 34,15-16; 5Mos 7,3-4; Esr 10 und Neh 13,25-27. []
  6. Mt 5,32 Ich aber sage euch: Wer sich von seiner Frau scheidet, es sei denn wegen Ehebruchs, der macht, daß sie die Ehe bricht; und wer eine Geschiedene heiratet, der bricht die Ehe. Lk 16,18 Wer sich scheidet von seiner Frau und heiratet eine andere, der bricht die Ehe; und wer die von ihrem Mann Geschiedene heiratet, der bricht auch die Ehe. []
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