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Warum trieb der Teufel Judas Iskariot zum Verrat?

Eine überarbeitete Version dieses Artikels findest du auf meinem neuen Blog unter: Judas Iskariot – Teil 6: Warum wollte der Teufel, dass Judas Jesus verrät?

Es heißt in Lukas 22,1-4:

Es war aber nahe das Fest der Ungesäuerten Brote, das Passa heißt.  2 Und die Hohenpriester und Schriftgelehrten trachteten danach, wie sie ihn töten könnten; denn sie fürchteten sich vor dem Volk.  3 Es fuhr aber der Satan in Judas, genannt Iskariot, der zur Zahl der Zwölf gehörte.  4 Und er ging hin und redete mit den Hohenpriestern und mit den Hauptleuten darüber, wie er ihn an sie verraten könnte.

Aus dem Text stellt sich die Frage: Warum trieb der Teufel Judas Iskariot zum Verrat?

„Als Jesus seinen Dienst auf dem Weg zum Kreuz begann, versuchte Satan ihn vom Weg des Leidens und der Opfer abzubringen. In der Wüste versuchte er ihn, indem er ihn aufforderte, Steine in Brot zu verwandeln, von den Zinnen des Tempels zu springen und die Herrschaft der Welt anzunehmen, wenn er ihn anbeten würde (Mt 4,1-11). Hinter all diesen Versuchungen steht der Gedanke: „Geh nicht den Weg des Leidens und der Opfer und des Todes. Nutze deine Macht, dem Leid zu entkommen. Wenn du der Sohn Gottes bist, zeige deinen Herrschaftsanspruch. Und ich kann dir helfen, das zu erlangen. Was immer du tust, gehe nicht ans Kreuz.“

Und denken wir daran, als Jesus vorhergesagte, dass er durch die Ältesten und die Hohenpriester viel erleiden würde und getötet werde, und Petrus wies ihn zurecht und sprach: „Herr, schone deiner selbst! Das widerfahre dir nur nicht!“ (Mt 16,22). Mit anderen Worten, ich werde es nie zulassen, dass sie dich auf diese Art töten.

Jesus hat Petrus nicht gelobt. Er sagte: „Hebe dich weg von mir, Satan! Du bist mir zum Fallstrick; denn du denkst nicht göttlich, sondern menschlich!“ (Mt 16,23). Jesus zu hindern ans Kreuz zu gehen, war das Werk Satans. Satan wollte nicht, dass Jesus gekreuzigt wird. Es wäre sein Verhängnis.

Aber hier in Lukas 22,3 fährt er in Judas und bringt ihn dazu, den Herrn zu verraten und ans Kreuz zu bringen. Warum die Kehrtwendung? Warum versucht Satan ihn vorher vom Kreuz abzuhalten und ergreift dann die Initiative, um ihn an eben jenes Kreuz zu bringen?

Satan sah, dass seine Anstrengungen Jesus vom Kreuz abzuhalten fehlschlugen. Jedes Mal behielt Jesus den Kurs. Jesus war fest entschlossen zu sterben (Lk 9,51,53), und Satan zog daraus den Schluss, dass er ihn nicht stoppen konnte. Daher beschloss er: Wenn er ihn schon nicht aufhalten konnte, würde er es zumindest so unangenehm und schmerzhaft und so herzzerreißend wie möglich gestalten. Wenn schon Tod, dann Tod durch Verrat. Tod durch Verlassen. Tod durch Verleugnung (Lk 22,31-34). Tod durch Folter. Wenn er es nicht aufhalten konnte, würde er doch andere hineinziehen und soviel Schaden wie möglich anrichten. Es war eine spektakuläre Abfolge von Sünden, die Jesus ans Kreuz brachten.“

Quelle: Judas Iskariot, der Selbstmord des Teufels und die Erlösung der Welt

Dieser Artikel gehört zur Reihe „Alles über Judas Iskariot„.