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Tierliebe

Ein Impuls zum Thema „Tierliebe“ von Michael Kotsch (auf Facebook gelesen):

Tierliebe„Weil die Beziehung zu Menschen gelegentlich schwierig sein kann, wählen sich viele ein Tier als Partner. Hunde oder Kanarienvögel widersprechen selten. Außerdem kann man in ihren Blick oder ihr Verhalten alles hineininterpretieren was einem gefällt. Dann sind Haustiere plötzlich treu, dankbar, freundlich, verständnisvoll usw., so wie man sich den idealen Partner wünscht. Immer mehr Menschen wollen deshalb auch ihre Katze oder ihren Hamster als Erben einsetzen. Mancher findet es zwischenzeitlich wichtiger Tiere zu schützen, als Menschen zu helfen.

Auch schon bei den alten Römern gab es so eine Einstellung: Immer wenn sein Rennpferd Incitatus einen Sieg errungen hatte, wurde es von Kaiser Caligula (12-41 n.Chr.) zum Essen eingeladen. Das Tier bekam vergoldetes Getreide und Wasser aus goldenen Kelchen gereicht. Während eines Gelages ernannte Caligula sein Lieblingspferd kurzerhand zum Konsul. Der Stall des Tieres war aus Marmor, die Box aus Elfenbein. Die Pferdedecken waren mit königlichem Purpur gefärbt und kostbar verziert. Außerdem besaß das Pferd ein Haus mit eigenen Sklaven, um gegeben falls auch Gäste beherbergen zu können. Soweit geht es manchmal mit der Tierliebe. Währenddessen waren die meisten Bürger des Römischen Reiches Sklaven oder Unfreie, viele hungerten. (vgl. Sueton: Calig. 55)

In der Bibel spricht Gott den Tieren als seinen Geschöpfen einen hohen Wert zu. Sie werden aber eindeutig dem Menschen untergeordnet. Gott hat dem Menschen und kein Tier als sein Gegenüber ausgewählt, mit dem er für alle Ewigkeit zusammen sein will.“

Hier im Blog habe ich auch schon darüber geschrieben:

  1. Tiere werden unterbewertet
  2. Tiere werden überbewertet

Außerdem ist dieser interessante Artikel (auf englisch) über den Zusammenhang von Tieren und menschlichen Nachwuchs erschienen: „Americans are having dogs instead of babies

Tiere werden überbewertet

Tierliebhaber

Weil mein Opa dement ist, erzählt er mir fast jeden Montag, wenn wir spazieren gehen, dieselben Geschichten. Eine handelt von einer Frau, die mit ihrem Hund spazieren geht. Mein Opa hat sie voll entsetzen beobachtet: Sie rief ihren Hund mit „mein Baby“, „mein kleines Kindchen“ und ähnlichen Ausdrücken (die doch eigentlich für Menschen verwendet werden). Dann beugte sie sich runter zu ihrem Hund und drückte und knutschte ihn. „Sie küsste und herzte ihn!“ Mein Opa ist jeden Montag schockiert. „Wie kann man nur so mit einem Hund, mit einem Tier umgehen?“

Für mich ist dieses Bild normaler. Ich kenne einige Tierliebhaber. Doch mittlerweile frage ich mich auch, ob da nicht etwas mächtig verkehrt läuft. Warum werden die Tiere wie Kinder oder wie Menschen behandelt? Ich habe ja nichts gegen die Wertschätzung von Tieren – man sollte sie nicht quälen, sondern als Gottes Schöpfung wertschätzen. Doch geht es nicht zu weit, wenn sie wie Menschen behandelt werden und immer mehr Menschen in Deutschland Tiere halten, anstatt Kinder zu bekommen? Wenn man nicht mehr verreisen kann, weil man das Tier nicht allein lassen kann?

Verstärkt wurden diese Gedanken durch einen recht aktuellen Fall in Gifhorn, bei dem ein Hund getötet wurde. Wie gesagt, ist Tierquälerei zu verurteilen. Aber die Empörung und die Medienpräsenz hat mich schon stutzig gemacht. Jetzt bekamen die Hundemörder sogar Todesdrohungen!

Drei theologische Gedanken dazu:

1. Durch die Evolutionstheorie wird die Menschheit zu nichts weiter, als einer zufälligen Spezies von höher entwickelten Tieren. Die Aufwertung der Tiere ist die logische Konsequenz auf der anderen Seite. Doch wollen wir uns auf diese Ebene begeben? Ich stamme nicht vom Affen ab, sondern glaube Gottes Wort. Gott hat die Menschen nach seinem Ebenbild geschaffen! Das kann von keinem Tier gesagt werden. Der Unterschied zwischen Mensch und Tier muss heute wieder deutlich herausgestellt werden!

2. Durch die Schöpfungsordnung ist die Schöpfung, samt den Tieren, den Menschen untergeordnet: a) Die Tiere wurden nicht als Ebenbilder Gottes geschaffen. b) Die Tiere wurden von Adam mit Namen versehen. c) Die Menschheit hat den Auftrag die gesamte Schöpfung verantwortlich zu verwalten. Die Verwaltung der Schöpfung schließt die verantwortbare Tötung von Tieren mit ein.

3. Es gab im gesamten Tierreich kein wirkliches Gegenüber für Adam. Deshalb schuf Gott Eva. Deshalb denke ich, dass es nicht richtig ist, dass Menschen Gemeinschaft durch Haustiere suchen. Wahre / erfüllende Gemeinschaft (für die wir geschaffen wurden) ist nur zwischen Menschen möglich. Sie ist sicher schwieriger, aber nur, weil sie auf einer ganz anderen Ebene möglich ist.

Was meinst du zu dem Thema? Ist die heutige Tierliebe übertrieben?

Wo sind die gesunden Grenzen? Um nicht auf der anderen Seite des Pferdes runter zu fallen, lies auch diesen Artikel.