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Geistliches Fasten

Askese

Ein Impuls für die Zeitung, den ich letzten Monat geschrieben habe:

Es gibt viele verschiedene Gründe zu fasten. Die einen fasten aus politischen Gründen, bekannt als Hungerstreik. Andere fasten, um durch Meditation Probleme zu lösen oder sich selbst irgendwie zu erlösen. Nicht zuletzt gibt es ein Fasten, das gut für die Gesundheit und die eigene Körperform sein soll. Doch ich möchte Sie gerne zu geistlichem Fasten ermutigen.

Geistliches Fasten stellt im Gegensatz zu den erwähnten Fastenarten nicht den Mensch, sondern Gott in den Mittelpunkt. Es ist ein Verzicht auf etwas Wichtiges, wie die Nahrung, aus Liebe und Dankbarkeit Gott gegenüber. Gott fordert das Fasten nicht von uns. Aber er freut sich darüber genauso, wie wir uns darüber freuen, wenn ein lieber Mensch auf seine gewohnte Alltagsroutine verzichtet und sich aus Liebe Zeit für uns nimmt oder sich Mühe gibt, um uns zu erfreuen.

Möchten Sie Ihrer Beziehung zu Gott etwas Gutes tun? Dann überlegen Sie sich einmal, auf was Sie bis Ostern verzichten könnten. Neben dem klassischen Verzicht auf Nahrung an einem bestimmten Wochentag oder für mehrere Tage, fasten manche Christen auch durch Konsumverzicht von TV, PC, Fleischprodukten oder Süßigkeiten. Es sollte nicht all zu leicht sein (Dinge auf die man sowieso gern verzichtet), aber natürlich auch nicht gesundheitsschädlich.

Doch der Verzicht allein macht‘s nicht. Entscheidend ist, dass Sie die entstehende Lücke mit geistlichem Inhalt füllen. Der Hunger und die frei gewordene Zeit lassen sich sehr gut für das Gebet und die Hinwendung zu Gott nutzen. Sonst lässt sich so schwer Zeit dafür finden. Nun haben Sie die Möglichkeit dazu! Nutzen Sie sie! Lesen Sie aufmerksam in Gottes Wort, um Gott noch besser kennenzulernen und reden Sie ganz vertraulich mit ihm.

Wagen Sie das geistliche Fasten!

Warum ich faste und du es vielleicht auch tun solltest!

Fasten

Gestern, am Aschermittwoch, hat die Fastenzeit bzw. Passionszeit begonnen. Sie endet 40 Tage später mit Karsamstag. Traditionell haben viele Christen in der Fastenzeit gefastet (welch ein Wunder). Doch warum tun einige Christen das noch heute? Warum faste ich in dieser Zeit? Ich will es hier gerne erklären.

1. Die Fastenzeit ist nur eine Krücke

Es ist schwachsinnig, allen Christen aufzuerlegen, dass sie in der Passionszeit fasten müssen. Tatsächlich hat es das mal gegeben, dass die katholischen Gläubigen ab 18 bis 60 Jahre gebunden waren, während dieser 40 Tage auf alle Fleisch- und Milchprodukte zu verzichten.

Doch fasten kann man nicht erzwingen, sondern lediglich dazu auffordern oder ermutigen. Auch in der Bibel wurde immer wieder ein Fasten ausgerufen (z.B. 2Chr 20,1ff). Dazu kann die Fastenzeit auch heute noch dienen! Ich möchte dich ermutigen, dir zu überlegen, ob du in dieser Passionszeit nicht einmal fasten möchtest.

2. Was mit Fasten gemeint ist

Fasten ist im biblischen Sinn ein a) Verzicht auf etwas Wesentliches, b) für geistliche Zwecke.

a) Verzicht auf etwas Wesentliches

In der Bibel wurde meist für ein paar Tage auf die Nahrungszunahme verzichtet. Das ist der Grundtypus des Fastens. Daneben gibt es auch absolutes Fasten, d.h. Verzicht auf Essen & Trinken (5Mos 9,9 / Jon 3,5-8). Verzicht auf andere Dinge, wie die eheliche Gemeinschaft (1Kor 7,5) gleichen dem Fastenprinzip, wurden aber wohl noch nicht „Fasten“ genannt.

Heute fasten manche Christen, indem sie auf Schokolade, Fernsehen oder ähnliche Annehmlichkeiten verzichten. Ich glaube, dass das vielen nicht sonderlich schwer fällt, und deshalb der Sinn des Fastens verfehlt wird. Das Fasten ist Verzicht auf etwas scheinbar Unentbehrliches. Ich werde in den kommenden Wochen ganz klassisch fasten und einige Tage nichts essen.

b) für geistliche Zwecke

Wer im biblischen Sinne fasten will, tut das nicht um Abzunehmen oder um anderen seine Geistlichkeit zu zeigen. Das Ziel ist sich an Gott zu wenden und IHN zu suchen. Deshalb wird Fasten in der Bibel sehr häufig im Zusammenhang mit Gebet praktiziert. Wer fastet, sucht Gott, bittet Gott für etwas Bestimmtes oder demütigt sich vor ihm.

Ich will an meinen Fastentagen intensivere Zeit mit Gott pflegen: Gottes Wort lesen, Beten, Singen… Hast du nicht auch Sehnsucht nach Gott? Lass uns aus Liebe zu ihm fasten!

Durch das Fasten können wir uns bei Gott nichts verdienen. Aber er hat verheißen:

Wenn du den HERRN, deinen Gott, suchen wirst, so wirst du ihn finden, wenn du ihn von ganzem Herzen und von ganzer Seele suchen wirst. (5Mos 4,29)

So demütigt euch nun unter die gewaltige Hand Gottes, damit er euch erhöhe zu seiner Zeit. (Jak 4,10)

Wenn du dich bei mir meldest, können wir uns auch gerne über unsere Fastenerfahrungen austauschen! Oder du schreibst sie gleich hier im Kommentar. Würde mich freuen!