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Fasten – eine vernachlässigte geistliche Übung

Fasten eine vernachlässigte geistliche Übung

Fastest du gelegentlich? Kennst du jemanden, der ab und zu fastet? Wenn du beide Fragen verneinst, gehörst du wohl zur großen Mehrheit. Das Fasten ist zu einer total vernachlässigten geistlichen Übung verkommen.

Es gibt viele Menschen, die beim Thema Fasten an sehr strenge, merkwürdige Menschen (vom Typ Johannes der Täufer) denken. Ist man dann nicht gesetzlich oder irgendwie alttestamentlich? Ist Fasten nicht kraftraubend und gesundheitsschädlich? Andere befürchten durch das Fasten schrecklich leiden zu müssen…

Das religiöse Fasten – wie hoch haben es einige über alle Schrift und Vernunft erhoben! Wie sehr andere es vernachlässigt!“ John Wesley

In der Tat gab es auch schon Phasen in der Kirchengeschichte, in der das Fasten überbewertet bzw. übertrieben wurde: Im Mittelalter wurden z.B. asketische Praktiken wie das Fasten sehr häufig betrieben. Es gab Fastenzeiten, in denen von allen Christen erwartet wurde zu fasten. Vielerorts gab und gibt es ein falsches Verständnis des Fastens. Es wird nach katholischem Verständnis als Bußübung verstanden und ist somit Teil der Werkgerechtigkeit.

Neben der Übertreibung und dem falschen Verständnis gibt es heute vor allem eine Unkenntnis und Nichtbeachtung des Themas. Im Duden steht unter Gebrauch bei „Fasten“ sogar: Katholische Kirche. Als ob Protestanten nicht fasten würden… Oder tun sie das wirklich nicht? Kennst du den wahren Sinn des Fastens? Weißt du wie man Fasten kann?

Ich habe mich mich dem Thema beschäftigt und möchte hier einige Erkenntnisse sowie Erfahrungen festhalten. In den kommenden Wochen werden einige Artikel zu dem Thema folgen. Jetzt will ich dir nur persönlich die Frage stellen, ob du das Thema nicht als bedeutender bewerten solltest, als bisher. Und natürlich kannst du in den Kommentaren deine Fragen zum Thema Fasten stellen…

Monatsrückblick 02/2013

Anfang des Jahres habe ich begonnen in regelmäßigen Abständen zu reflektieren: Was habe ich (nicht) gemacht? Was habe ich gelesen? Was hat mir (nicht) gefallen? Diese Rückblicke empfinde ich als sehr bereichernd. Hier sind ein paar Auszüge für den Februar 2013.

Gott & ich

NoteDie Beziehung zu Gott ist mir am Wichtigsten in meinem Leben („Liebe Gott von ganzem Herzen“). Aus Liebe zu ihm habe ich mich entschieden bis Ostern wieder im Gemeindechor mitzusingen. Nachdem ich aus Zeitgründen schon vor meinem Studium ausgestiegen bin, will ich mir jetzt die Zeit dafür nehmen. Und ich muss sagen, dass es wunderschön ist Gott mehrstimmig zu loben! Gott sei auch durch unsere menschliche Schwachheit die Ehre!

DeuteronomiumIn der Bibel habe ich vor allem „Deuteronomium„, das 5. Buch Mose, gelesen. Es ist ein echt spannender Rückblick von Mose, verpackt in Predigten. Mose konnte am Ende seines sehr intensiven Lebens wertvolle Lektionen an seine Nachfolger weitergeben.

Ansonsten habe ich mich intensiv mit dem Themen Taufe (Bild) und Heiliger Geist (hier findest du meine Gedanken dazu) auseinandergesetzt. Beide Themen sind noch nicht zu meiner Zufriedenheit abgeschlossen. Ich bin noch dran!

Außerdem habe ich aus Liebe zu meinem Vater angefangen zu fasten. Seit dem Beginn der Passionszeit faste ich am Anfang der Woche – ganz klassisch durch Verzicht auf Nahrung oder auch mal Nahrung und Flüssigkeit. Unter anderem deshalb gab es hier dann auch Artikel zum Fasten.

Menschen & Beziehungen

Neben der Beziehung zu Gott, sind die Beziehungen zu den Mitmenschen entscheidend (es heißt „Das andere ist dem gleich: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst!“). Dementsprechend reflektiere ich auch, mit wem ich meine Zeit verbracht habe und wie ich das getan habe.

Ein wichtiger Besuch war Anfang Februar in Hamburg. Meine Schwiegermutter hatte Geburtstag. Wir hatten ein entspanntes Wochenende in Hamburg. Neben dem Geburtstag haben wir auch alte Freunde in ihrem neuen Haus besucht. Die Zeit verfliegt so schnell…

Andere Höhepunkte waren das „Pastorenfrühstück“ bei mir (verschiedene Verantwortungsträger aus Gifhorner Gemeinden kommen da zum lockeren Frühstück zusammen) und der Besuch bei Thomas und seiner Familie.

Eigentlich habe ich mir vorgenommen auch häufiger Gemeindebesuche zu machen. Ich möchte gerne ältere Gemeindeglieder, Kranke und Gesunde erfreuen, ermutigen, stärken… Leider habe ich diesen Vorsatz zu selten umgesetzt.

Gemeinde & Arbeit

Es ist ein Vorrecht im Weinberg Gottes hauptamtlich arbeiten zu dürfen! Ich genieße es und sehe gleichzeitig die große Verantwortung. Es gibt so viel Arbeit und so wenig Zeit… Am Liebsten hätte ich die Zeit der Menschen, die sich langweilen und ihre Zeit mit Sinnlosem verschwenden…

Seminar für junge Brüder am WortGleich am ersten Wochenende des Monats habe ich ein Seminar für junge Brüder am Wort gegeben. Nach einer allgemeinen Vorstellung der Schritte zur Predigt-Vorbereitung, ging es hauptsächlich um die Auslegung von Gleichnissen. Außerdem habe ich in einem dritten Teil thematisiert, wie wir eigene Veranschaulichungen für die Predigt finden können. Das Seminar hat bereits Frucht gebracht – ein Freund hat kurz darauf angefangen zu predigen! 🙂

smsAm sechsten Februar habe ich begonnen einen neuen Dienst anzubieten: Die Jünger-SMS. Ich möchte gerne helfen Gott mehr zu lieben, d.h. konkret im Alltag mehr an Gott zu denken und mit ihm zu leben. Dazu verschicke ich an diejenigen, die wollen, unregelmäßig 1-3 SMS pro Tag. Sie enthalten Ermutigung, Erinnerung und Herausforderung. Wer will, kann sich gern in den Verteiler aufnehmen lassen.

ZeitungNeben dem Schreiben hier für meinen Blog, durfte ich jetzt wieder einen Impuls für die regionale Zeitung schreiben. Weil mich das Thema zur Zeit interessiert hat, habe ich über das Fasten geschrieben. Viele Menschen kennen das Fasten aus geistlichen Motiven gar nicht mehr. Ich wollte gerne dazu anregen. Den Impuls „Geistliches Fasten“ findet ihr gleich unter diesem Artikel.

Ansonsten stechen die Passionsandachten aus dem Alltag hervor. Wie letztes Jahr bieten wir sie auch in dieser Passionszeit wieder an. Alle zwei Wochen gibt es am Mittwochabend eine Andacht zum Leidensweg Jesu. Das Thema dieses Jahr ist „Durch Leiden zur Freiheit“. An diesen Abenden singen wir auch viel.

Am letzten Sonntag des Monats haben wir das erste Mal eine Stunde vor Gottesdienstbeginn angefangen Lieder singen zu üben. Ich freue mich sehr über diese „Gemeindegesangsübungsstunde„, weil hier eine Schwachstelle der Gemeinde identifiziert und nun aufgegriffen wurde.

Blog & Entwicklung

Hier im Blog gab es größtenteils Artikel zu oben angesprochenen Themenbereichen:

  • Fasten – das Thema ist neu durch die Passionszeit aufgekommen. Ich habe einige Studien dazu gemacht. Sicher werde ich auch im März einiges mehr dazu bringen.
  • Projekt 52 – ich möchte gerne mehr fotographieren – deshalb kommt mir das Projekt 52 ganz gelegen. Wenn ich es schaffe, werde ich es das Jahr durchziehen.
  • Lyrik – (fast) jeden Montag poste ich schöne Lieder und Gedichte…
  • Heiliger Geist – das Thema wurde bei mir durch die Jugendarbeit angestoßen. Aber nun bin ich selbst unheimlich interessiert.

Besondere Artikel des Februars 2013 für mich waren:

Geistliches Fasten

Askese

Ein Impuls für die Zeitung, den ich letzten Monat geschrieben habe:

Es gibt viele verschiedene Gründe zu fasten. Die einen fasten aus politischen Gründen, bekannt als Hungerstreik. Andere fasten, um durch Meditation Probleme zu lösen oder sich selbst irgendwie zu erlösen. Nicht zuletzt gibt es ein Fasten, das gut für die Gesundheit und die eigene Körperform sein soll. Doch ich möchte Sie gerne zu geistlichem Fasten ermutigen.

Geistliches Fasten stellt im Gegensatz zu den erwähnten Fastenarten nicht den Mensch, sondern Gott in den Mittelpunkt. Es ist ein Verzicht auf etwas Wichtiges, wie die Nahrung, aus Liebe und Dankbarkeit Gott gegenüber. Gott fordert das Fasten nicht von uns. Aber er freut sich darüber genauso, wie wir uns darüber freuen, wenn ein lieber Mensch auf seine gewohnte Alltagsroutine verzichtet und sich aus Liebe Zeit für uns nimmt oder sich Mühe gibt, um uns zu erfreuen.

Möchten Sie Ihrer Beziehung zu Gott etwas Gutes tun? Dann überlegen Sie sich einmal, auf was Sie bis Ostern verzichten könnten. Neben dem klassischen Verzicht auf Nahrung an einem bestimmten Wochentag oder für mehrere Tage, fasten manche Christen auch durch Konsumverzicht von TV, PC, Fleischprodukten oder Süßigkeiten. Es sollte nicht all zu leicht sein (Dinge auf die man sowieso gern verzichtet), aber natürlich auch nicht gesundheitsschädlich.

Doch der Verzicht allein macht‘s nicht. Entscheidend ist, dass Sie die entstehende Lücke mit geistlichem Inhalt füllen. Der Hunger und die frei gewordene Zeit lassen sich sehr gut für das Gebet und die Hinwendung zu Gott nutzen. Sonst lässt sich so schwer Zeit dafür finden. Nun haben Sie die Möglichkeit dazu! Nutzen Sie sie! Lesen Sie aufmerksam in Gottes Wort, um Gott noch besser kennenzulernen und reden Sie ganz vertraulich mit ihm.

Wagen Sie das geistliche Fasten!

Biblisches Fasten ist keine klassische Askese

Fasten

Klassische Askese ist der Wunsch, der Versuchung zu entfliehen, indem man die eigenen Begierden (Wünsche) verneint und unterdrückt. Das ist in einigen Religionen, z.B. dem Buddhismus, der höchste Weg. Durch das Fasten sollen die Begierden überwunden werden…

Davon muss biblisches / christliches Fasten unterschieden werden. Christen fassen nicht, weil sie ihre Begierden verneinen. Die grundlegenden menschlichen Wünsche und Begierden sind gottgegeben und gut. Sie müssen nicht unterdrückt oder geleugnet erden, sondern man kann sich an ihnen erfreuen. Das Problem ist nur, dass die Begierden sich über das Gute, d.h. die göttlichen Grenzen, hinwegsetzen. Das Bedürfnis nach Anerkennung versuchen viele Menschen beispielhaft nicht durch Gott zu erfüllen, sondern durch Karriere etc. Die menschlichen Grundwünsche, die Gott geschaffen hat, sind da, um erfüllt zu werden. Sie werden erst dann zur Sünde, wenn sie missbraucht oder zweckentfremdet werden.

Wozu fasten Christen dann?

Warum ich faste und du es vielleicht auch tun solltest!

Fasten

Gestern, am Aschermittwoch, hat die Fastenzeit bzw. Passionszeit begonnen. Sie endet 40 Tage später mit Karsamstag. Traditionell haben viele Christen in der Fastenzeit gefastet (welch ein Wunder). Doch warum tun einige Christen das noch heute? Warum faste ich in dieser Zeit? Ich will es hier gerne erklären.

1. Die Fastenzeit ist nur eine Krücke

Es ist schwachsinnig, allen Christen aufzuerlegen, dass sie in der Passionszeit fasten müssen. Tatsächlich hat es das mal gegeben, dass die katholischen Gläubigen ab 18 bis 60 Jahre gebunden waren, während dieser 40 Tage auf alle Fleisch- und Milchprodukte zu verzichten.

Doch fasten kann man nicht erzwingen, sondern lediglich dazu auffordern oder ermutigen. Auch in der Bibel wurde immer wieder ein Fasten ausgerufen (z.B. 2Chr 20,1ff). Dazu kann die Fastenzeit auch heute noch dienen! Ich möchte dich ermutigen, dir zu überlegen, ob du in dieser Passionszeit nicht einmal fasten möchtest.

2. Was mit Fasten gemeint ist

Fasten ist im biblischen Sinn ein a) Verzicht auf etwas Wesentliches, b) für geistliche Zwecke.

a) Verzicht auf etwas Wesentliches

In der Bibel wurde meist für ein paar Tage auf die Nahrungszunahme verzichtet. Das ist der Grundtypus des Fastens. Daneben gibt es auch absolutes Fasten, d.h. Verzicht auf Essen & Trinken (5Mos 9,9 / Jon 3,5-8). Verzicht auf andere Dinge, wie die eheliche Gemeinschaft (1Kor 7,5) gleichen dem Fastenprinzip, wurden aber wohl noch nicht „Fasten“ genannt.

Heute fasten manche Christen, indem sie auf Schokolade, Fernsehen oder ähnliche Annehmlichkeiten verzichten. Ich glaube, dass das vielen nicht sonderlich schwer fällt, und deshalb der Sinn des Fastens verfehlt wird. Das Fasten ist Verzicht auf etwas scheinbar Unentbehrliches. Ich werde in den kommenden Wochen ganz klassisch fasten und einige Tage nichts essen.

b) für geistliche Zwecke

Wer im biblischen Sinne fasten will, tut das nicht um Abzunehmen oder um anderen seine Geistlichkeit zu zeigen. Das Ziel ist sich an Gott zu wenden und IHN zu suchen. Deshalb wird Fasten in der Bibel sehr häufig im Zusammenhang mit Gebet praktiziert. Wer fastet, sucht Gott, bittet Gott für etwas Bestimmtes oder demütigt sich vor ihm.

Ich will an meinen Fastentagen intensivere Zeit mit Gott pflegen: Gottes Wort lesen, Beten, Singen… Hast du nicht auch Sehnsucht nach Gott? Lass uns aus Liebe zu ihm fasten!

Durch das Fasten können wir uns bei Gott nichts verdienen. Aber er hat verheißen:

Wenn du den HERRN, deinen Gott, suchen wirst, so wirst du ihn finden, wenn du ihn von ganzem Herzen und von ganzer Seele suchen wirst. (5Mos 4,29)

So demütigt euch nun unter die gewaltige Hand Gottes, damit er euch erhöhe zu seiner Zeit. (Jak 4,10)

Wenn du dich bei mir meldest, können wir uns auch gerne über unsere Fastenerfahrungen austauschen! Oder du schreibst sie gleich hier im Kommentar. Würde mich freuen!