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Wie funktioniert ein Hauskreis? Themenreihe

Was ist ein Hauskreis? Wozu ist ein Hauskreis da? Was will man durch den Hauskreis erreichen? Wie erreicht man das am Besten? Diese und andere Fragen habe ich in für unsere Gemeindehauskreis vor Ort ausgearbeitet und will sie hier in einer kleinen Themenreihe mit euch teilen.

Wenn man weiß, wohin man will, dann ist es viel einfacher den richtigen Weg zu gehen. Wenn man das Ziel vor Augen hat, dann ist man viel schneller da. Konkret heißt das, wenn die Hauskreisteilnehmer wissen worauf sie sich einlassen und was sie unterlassen sollten, dann ist die Gruppe harmonischer, erfolgreicher und zufriedener.

Strukturell ist ein Hauskreis schnell erklärt: Eine kleine Gruppe innerhalb der Gemeinde, die sich in der Regel wöchentlich in einer Privatwohnung trifft. Der Hauskreis wird von ein bis zwei Hauskreisleitern/innen organisiert und durchgeführt. Die Teilnehmerzahl beträgt normalerweise 4 bis 12 Personen.

 

Der Inhalt eines Hauskreisabends besteht aus:

  • Gebet miteinander und füreinander
  • Gespräch über einen Bibeltext oder Thema unseres Lebens als Christ
  • Gegenseitige Hilfe, den Glauben im Alltag zu verwirklichen
  • Anbetung mit Liedern
  • Alltagsgespräche
  • Essen und Trinken

Folgende Themen erscheinen in den nächsten Tagen:

1. Entwicklung der Hauskreise in der Kirchengeschichte
2. Die Vorteile eines Hauskreises gegenüber dem üblichen Gottesdienst
3. Die Ziele der Hauskreisarbeit
4. Werte für die Hauskreisteilnehmer
5. Tipps für den Gastgeber eines Hauskreises
6. Inhalte eines Hauskreistreffens
7. Lebensphasen eines Hauskreises

Vorteile des kleinen Hauskreissystems

Halli Hallo!

Ich habe berichtet, dass ich relativ kurz nach meiner Einstellung das Jugendhauskreissystem geändert habe: Es gibt jetzt mehr und damit kleinere Gruppen (4-7 Personen). Dies ist dann kurze Zeit darauf auch bei den Erwachsenen geschehen. Heute wollte ich kurz auswerten, wie es jetzt gelaufen ist und worauf ich nächstes mal gleich achten würde.

Zuerst einmal war das für viele eine mittelgroße Umstellung – vor allem die Erwachsenen hatten damit zu kämpfen. Doch dann nach bereits zwei Treffen waren die meisten Hauskreisgruppen sehr begeistert… Nunja dennoch gab es nicht von allen Zustimmung, sondern v.a. eine Person bei den Erwachsenen war absolut unzufrieden – ihr haben bestimmte Personen im Hauskreis gefehlt (eine Vertrauensperson und jmd. dem sie gerne zuhört…). Darauf sollte man eigentlich schon in der  Hauskreisaufteilung achten: Die Erwachsenen haben sich nach geographischer Lage aufgeteilt- das ist nicht zu empfehlen, vor allem, wenn die meisten Teilnehmer mobil sind. Wir Jugendlichen haben uns dagegen nach Reife (Alter) und Beziehungen aufgeteilt – das ist eindeutig gelungen.

Hauskreise :-)

Nun dann die Nachteile, die mir jetzt zum „kleinen Hauskreis“ einfallen – und wie wir versuchen sie aufzuheben.
1. Wenn es so wenige sind, besteht die Gefahr, dass der ganze Hauskreis ausfällt: Dies ist tatsächlich auch schon geschehen. Doch viele Hauskreise haben die Beobachtung gemacht, dass die Teilnehmer jetzt viel verbindlicher, d.h. häufiger kommen, als früher. Früher kamen 10-15 und heute sind es insgesamt 17-20 Personen. Außerdem lösen wir das (seltene) Problem jetzt so, dass die fehlenden Personen die Ausarbeitung bekommen und die 1-3 übriggebliebenen Personen sich einem anderen Hauskreis anschließen.

2. Durch die Teilung hat man eventuell weniger Kontakt zu bestimmten Personen. Ich glaube, dass es sowieso nicht möglich ist, an einem Abend mit mehr als 3-5 Personen intensiveren Kontakt zu haben. Im großen Hauskreis hat man nur mehr oberflächlichere Kontakte und weniger intimere Kontakte. Doch um die Gruppenbildung wirklich nicht zu stark werden zu lassen, haben wir etwa jede vierte Woche einen Gesamthauskreis mit allen Hauskreisteilnehmern. Außerdem könnte man überlegen die Hauskreise nach einiger Zeit neu aufzuteilen (auch wenn das sicher erstmal mit Stunk verbunden ist).

Hmm… mehr fällt mir gerade auch nicht ein. Achja doch noch eins:
3. Dadurch, dass bestimmte „begabte“ Hauskreisteilnehmer nicht in der eigenen Gruppe sind, nimmt die Qualität zunächst ab. Zum Beispiel fehlt manchen Erwachsenenhauskreisen ein starker Sänger… andere Gruppen vermissen den Dauerredner oder Alleswisser… usw. Doch ich glaube, dass dadurch die kleine Gruppe sich ihrem eigenen Status bewusst werden und viel schneller wachsen werden, als wenn die Begabten ihre Schwäche ausfüllen…

Kleiner Hauskreis
Kleiner Hauskreis

Zum Schluss kurz 10 Vorteile von kleinen Hauskreisen („Kleingruppen“):
1. Die Teilnehmer kommen insgesamt häufiger, weil jeder Einzelne fehlt, die Hauskreisleiter ihnen „nachgehen“ usw.
2. Die Teilnehmer sind beim Gespräch aktiver, weil sie häufiger gefragt werden und die Aufmerksamkeit viel häufiger auf sie gerichtet ist.
3. Die Teilnehmer entwickeln schneller tiefere Beziehungen / Freundschaften.
4. Die Teilnehmer können aufgrund des tieferen Vertrauens persönlichere Fragen stellen.
5. Die (persönlichen) Fragen können besser besprochen werden bzw. auf die Person eingegangen werden.
6. Es können insgesamt mehr persönliche Anliegen behandelt werden.
7. Die Teilnehmer lernen mehr, weil sie häufiger kommen und aktiver zuhören bzw. mitmachen.
8. Die Hauskreise wachsen schneller (sind evangelistischer), weil sie so klein sind und wünschen größer zu sein.
9. Die neuen Hauskreisteilnehmer finden mehr Beachtung und können schneller integriert werden.
10. Es gibt insgesamt mehr Hauskreisleiter, die durch die Vorbereitung noch mehr lernen, als die Teilnehmer.

Ich muss sagen, dass die Vorteile jetzt, nach nur wenigen Monaten, schon spürbar sind. Ich bin voller Zuversicht, dass Gott diese Arbeit auch weiterhin segnet.

Mich würden aber auch eure Hauskreiserfahrungen interessieren. Schreibt mal einen Kommentar…

Neues Jugend-HausKreis-System

Also, am 8. Okt habe ich ein neues Jugend-Hauskreis-System eingeführt. Und zwar gab es bisher zwei große Jugendhauskreise, wobei einer gar nicht mehr funktionierte und der andere sich auch schon seit vor den Sommerferien nicht mehr getroffen hatte. Nun sieht das neue System so aus, dass es 4 kleine Hauskreise mit je 4-5 Personen gibt. 2 Männer- und 2 Frauengruppen.

Dadurch, dass es mehr Gruppen gibt, verspreche ich mir, dass die Gruppen flexibler sind. Dadurch, dass die Gruppen kleiner sind, werden mehr Personen involviert (am Gespräch aktiv). Können persönliche Beziehungen und Vertrauen schneller aufgebaut werden. Können persönliche Fragen und Nöte leichter angesprochen werden. Kann der HK-Leiter sich besser um die Nöte der HK-Mitglieder kümmern. Und die kleineren Gruppen führen hoffentlich zu verbindlicherer Teilnahme!
Das Endziel sind damit: mehr geistliches Wachstum durch Besprechung von persönlichen Fragen und Nöten und bessere Beziehungen durch den Aufbau von Vertrauen!

Das formulierte Ziel der Jug-Hauskreise klingt so: Menschen in Gruppen (von vier bis 10 Mitgliedern) durch intensive Beziehungen zu verbinden, um einander zu helfen Gott von ganzem Herzen zu lieben und zu hingegebenen Nachfolgern Jesu Christi zu werden.

Unsere Werte sind:

  • Aktive Teilnahme & Verbindlichkeit
  • Geistliches Wachstum
  • Aufbau von vertrauensvollen Beziehungen.
  • Nächstenliebe

Ein schöner Nebeneffekt ist, dass wir 4 neue HK-Leiter und Stellvertreter haben, die allein schon durch die Vorbereitung und Durchführung viel lernen…