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Das Predigeramt aus Sicht eines Puritaners II

Richard Baxter zitiert aus der Westminster Synode (S. 12) und erläutert es einige Kapitel später (S. 50-51):

„Es ist die Pflicht des Prediger, die Menschen in seiner Obhut nicht nur öffentlich, sondern auch persönlich zu lehren und sie einzeln zu warnen und zu ermahnen, zu tadeln und zu trösten bei allen dazu passenden Gelegenheiten, soweit es nur seine Zeit und Kraft erlaubt. Er soll sie anhalten, sich zu Zeiten besser Gesundheit auf den Tod vorzubereiten; und aus diesem Grund sollen sie öfters mit ihrem Prediger reden“.

„Wir müssen also danach trachten, nicht allein mit den Personen, sondern auch mit dem Zustand aller in unseren Gemeinden bekannt zu werden; mit ihren Neigungen und Gewohnheiten, wie auch mit ihren Lieblingssünden; müssen nachforschen, welche Pflichten sie am häufigsten versäumen, welchen Versuchungen sie am meisten ausgesetzt sind; denn wenn wir nicht des einzelnen Kranken besondere Leibesbeschaffenheit ebenso gut kennen, wie die Natur seiner Krankheit überhaupt, so können wir keine guten Ärzte sein.“

Hier ist noch ein passendes Kapitel „Pastoral Visits“ zur Vertiefung von Theodore Cuyler aus dem Werk „How To Be A Pastor“.

Wünschtet ihr euch solch eine Fürsorge eures Pastors / Predigers?

Das Predigeramt aus Sicht eines Puritaners I

Im Vorwort seines Werkes „The Reformed Pastor“, auf deutsch: „Das Predigeramt aus Sicht eines Puritaners“, schreibt Richard Baxter (S. 9):

„Die Sünden der Geistlichen zu ignorieren, heißt, das Verderben der Kirche zu fördern, denn was kann die Leute schneller und sicherer ins Verderben stürzen als die Verdorbenheit ihrer Leiter? Und wie kann man wirksamer an einer Erneuerung der Kirche arbeiten, als dadurch, dass man an der Erneuerung ihrer Lehrer arbeitet?

Was mich selbst betrifft, so habe ich hier an anderen das getan, was ich wünsche, dass andere an mir tun mögen. Zum Heil der Kirche und in zärtlicher Liebe zu meinen Brüdern mache ich ihnen diese Vorhaltungen; nicht um sie verächtlich zu machen, sondern gerade um die Übel zu heilen, die sie verächtlich machen. Hauptsächlich aber tue ich es deshalb, weil das Wohlergehen der Kirche und die Errettung von Menschenseelen unsere treuen Bemühungen so nachdrücklich fordern, sodass es mit der Liebe zu beiden nicht übereinstimmen würde – weder sich selbst der Trägheit hinzugeben, noch durch Stillschweigen die Trägheit anderer zu begünstigen.“