Dort hängt ein Mann am Kreuze

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Die Noten zum Lied:
http://bitimage.dyndns.org/german/Others/Der_Mann_Am_Kreuz_1.doc

1. Dort hängt ein Mann am Kreuze, ein Mann am Kreuze und stirbt. Dort hängt ein Mann am Kreuze, ein Mann am Kreuze und stirbt. Was hat er denn verbrochen, was hat er denn getan? Warum hängt Er am Kreuze, warum schlägt man diesen Mann? Liebe, nichts als Liebe, ja, nur Liebe war das bei Ihm. Liebe, nichts als Liebe, ja, nur Liebe, war das bei Ihm, war das bei Ihm.

2. Auf Ihm lag alle Sünde und alle Schuld dieser Welt. Auf Ihm lag alle Sünde und alle Schuld dieser Welt. Was macht der Mann am Kreuze, was hat Ihn so entstellt? Warum muss der Mann sterben, warum wird er so gequält? Liebe, nichts als Liebe, ja, nur Liebe war das bei Ihm. Liebe, nichts als Liebe, ja, nur Liebe, war das bei Ihm, war das bei Ihm.

3. Dort hängt ein Mann am Kreuze, ein Mann am Kreuze und stirbt. Dort hängt ein Mann am Kreuze, ein Mann am Kreuze und stirbt. Was hat er denn verbrochen, was hat er denn getan? Warum hängt Er am Kreuze, warum schlägt man diesen Mann? Liebe, nichts als Liebe, ja, nur Liebe war das bei Ihm. Liebe, nichts als Liebe, ja, nur Liebe, war das bei Ihm, war das bei Ihm.

Text und Melodie: unbekannt

Warum feiern wir Christi Himmelfahrt?

Weihnachten, Karfreitag, Ostern, Christi Himmelfahrt und Pfingsten sind traditionell wohl die wichtigsten christlichen Feiertage. Da kann einem schon die Frage kommen, warum Christi Himmelfahrt zu diesen wichtigen Feiertagen gehört. Bei den anderen Feiertagen ist das für die meisten Christen verständlich, doch was ist so wichtig an der Himmelfahrt Jesu, dass man sie groß feiern sollte? Weil Bedeutung von Christi Himmelfahrt nicht mehr klar ist, wird der Feiertag „Christi Himmelfahrt“ langsam aber sicher vom „Vatertag“ verdrängt.

Wir schauen auf den kurzen Bericht in Markus 16,19, um die große Bedeutung von Christi Himmelfahrt wiederzuentdecken.

„Nachdem der Herr Jesus mit ihnen geredet hatte, wurde er aufgehoben gen Himmel und setzte sich zur Rechten Gottes.“ (Markus 16,19)

Darin sind zwei wichtige Aussagen:

1. Jesus Christus wurde erhöht!

Wir Menschen wollen hoch hinaus: Sie bauten einen Turm, um sich einen Namen zu machen (1. Mose 11,4). Es gibt Wettkämpfe um das höchste Gebäude der Stadt und Wettrennen um die erste Marsbegehung usw. Der Grund dafür liegt darin, dass die Höhe und der Himmel für Macht, Ehre und Herrschaft stehen. Auch die Himmelfahrt ist in diesem Sinne zu verstehen. Jesus hätte sich verabschieden und mitten unter den Jüngern verschwinden können, doch er wurde als äußerlichen Ausdruck einer geistlichen Wahrheit gen Himmel aufgehoben. Diese sichtbare Erhöhung ist eine geistliche Erhöhung. Nachdem  Jesus sich zum Menschen und dem Tod am Kreuz erniedrigt hatte, wurde er von seinem Vater erhöht und geehrt (Philipper 2,8-9). Es wird deutlich, dass dieser Jesus nicht nur ein ganz besonderer Mensch ist, sondern über alles Irdische erhöht und erhaben ist. Über die Wiedererlangung seiner Herrlichkeit hinaus wurde Jesus mit dem Namen, der über allen Namen ist, geehrt und zum himmlischen Hohepriester eingesetzt, d. h. als Fürsprecher und Stellvertreter für alle gläubigen Sünder. Jesus bekam durch die Erhöhung zu Gott die Ehre, die ihm gebührt. Er ist das Höchste, Größte, Schönste und Herrlichste, das es gibt. Lasst uns ihn anbeten!

2. Jesus Christus herrscht!

Im Text heißt es, dass Jesus sich zur Rechten Gottes setzte. Die Rechte Gottes ist nicht bloß ein Ruhe- und Ehrenplatz, sondern vor allem der Herrschersitz (1. Petrus 3,22). In Eph 1,20-23 wird ausgeführt, dass Jesus damit zum ewigen Herrscher über alle Mächte und Gewalten, über alles was Rang und Namen hat und auch als Haupt über die Gemeinde eingesetzt wurde. Was für ein Grund Himmelfahrt zu feiern! Jesu Zeit auf der Erde ist abgeschlossen, weil seine Sendung erfüllt ist. Durch die Himmelfahrt hat er den Thron bestiegen und herrscht seitdem als König aller Könige und Herr aller Herren! Halleluja!

Glauben wir, dass Jesus alle Gewalt im Himmel und auf Erden gegeben ist? Er hat die Kontrolle über die Natur, die Herrscher der Welt, den Geschichtsverlauf, die Gemeinde, die Krankheiten, die Okkulten und selbst über den Teufel. Deine und meine Lebensumstände liegen vollkommen in seiner Hand! Wenn wir glauben, dass er regiert, wollen wir uns heute wieder in seinen Dienst stellen und tun, wozu er uns beauftragt (Matthäus 28,18-20). Lasst uns ihm unser Vertrauen schenken und nicht so ängstlich sein. Jesus Christus herrscht und wird für seine Brüder und Schwestern sorgen!

Luther und Melanchthon befanden sich auf der Reise nach Wittenberg. Sie kamen an die Elbe, die Hochwasser führte. Der kleine Kahn, in dem sie übersetzen wollten, schwankte bedenklich auf den wilden, vom Sturm gepeitschten Wogen. Ein schweres Gewitter stand drohend am Himmel. Luther wollte beherzt in den Kahn springen. Aber der zaghafte Melanchthon packte ihn am Arm, riss ihn zurück und rief: „Martin, Martin, steig nicht ein! Die Sternenläufe sind gegen uns!” Darauf rief Luther zurück: „Wir sind des Herrn, und darum sind wir die Herren auch über die Sterne!”, riss sich los und sprang in den Kahn. Handeln wir so, als ob Jesus Christus wirklich herrscht?

Christi Himmelfahrt ist nicht der leise Abgang Jesu von dieser Weltbühne, sondern seine ehrende Erhöhung und der Antritt seiner allumfassenden Herrschaft. Wir dürfen jedes Jahr aufs Neue seine Krönung und Thronbesteigung feiern. Der größte und herrlichste Machthaber aller Zeiten und Orte, unser Erlöser Jesus Christus hat es verdient!

 

Was unsichtbar bei der Himmelfahrt geschieht

Und als er das gesagt hatte, wurde er zusehends aufgehoben, und eine Wolke nahm ihn auf vor ihren Augen weg. (Apg 1,9)

Was geschah „hinter“ der Wolke?

Dazu eine Prophetie Daniels:

Ich sah in diesem Gesicht in der Nacht, und siehe, es kam einer mit den Wolken des Himmels wie eines Menschen Sohn und gelangte zu dem, der uralt war, und wurde vor ihn gebracht.  14 Der gab ihm Macht, Ehre und Reich, daß ihm alle Völker und Leute aus so vielen verschiedenen Sprachen dienen sollten. Seine Macht ist ewig und vergeht nicht, und sein Reich hat kein Ende. (Daniel 7,13-14)

Vergleiche dazu folgenden beiden Bibelstellen:

Epheser 1,20-22: Durch sie hat er ihn von den Toten auferweckt und eingesetzt zu seiner Rechten im Himmel 21 über alle Reiche, Gewalt, Macht, Herrschaft und alles, was sonst einen Namen hat, nicht allein in dieser Welt, sondern auch in der zukünftigen. 22 Und alles hat er unter seine Füße getan und hat ihn gesetzt der Gemeinde zum Haupt über alles,

Matthäus 28,18: Und Jesus trat herzu und sprach zu ihnen: Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden.

 

Himmelfahrt – in welchen Himmel geht es denn?

„Wäre Jesus Christus mit Lichtgeschwindigkeit – wie eine Rakete – nach »oben gefahren«, wäre er – bei der Größe des Weltalls – heute noch nicht am Ziel. – Gott kommt unseren Vorstellungen entgegen, wenn er die »Himmelfahrt« auf diese Weise geschehen läßt. Trotzdem können wir auch heute noch von »Himmelfahrt« sprechen, da wir ja auch von »Sonnenauf­gang« und »Sonnenuntergang« sprechen, obwohl wir wissen, daß in Wirklichkeit sich die Erde der Sonne zu- oder abkehrt.“

Jesus steigt nicht irgendwohin in unseren sichtbaren Himmel auf. Vielmehr enthält dieses Geschehen einen Symbolgehalt: Jesus Erniedrigung ist vorüber – nun wird er erhöht!

Jesus steigt auf in den Himmel – dahinter steht die Vorstellung, dass Jesus nun zu seinem Vater geht. Und dieser ist selbstverständlich nicht irgendwo da oben…

Es heißt auch nicht, dass er immer höher stieg, sondern auf eine Wolke und dann plötzlich vor ihren Augen weg! Jesus wurde entrückt zu seinem Vater.

„Der Vorgang wird verborgen durch die Wolke. Jesus Christus nahm Rücksicht auf das damalige Weltbild. Wäre er irgendwo »verschwunden«, hätten sie ihn lange ohne Erfolg gesucht. – Den Jüngern wird erklärt, daß ihr Herr ihnen vorerst nicht mehr erscheinen wird.“

Bibeltexte zu Himmelfahrt

Dieser Artikel wurde überarbeitet und erweitert und ist nun in meinem neuen Blog hier zu finden: Alle Bibeltexte zur Himmelfahrt Christi
 
 
Auf der Suche nach einem Text aus der Bibel zu Himmelfahrt?
Hier habe ich für mich und für euch eine Auswahl zusammengestellt:

Aus dem Alten Testament

2. Mose 34,5: Da kam der HERR hernieder in einer Wolke, und Mose trat daselbst zu ihm und rief den Namen des HERRN an.

Psalm 47,7-9: Lobsinget, lobsinget Gott, lobsinget, lobsinget unserm Könige!  8 Denn Gott ist König über die ganze Erde; lobsinget ihm mit Psalmen!  9 Gott ist König über die Völker, Gott sitzt auf seinem heiligen Thron.

Psalm 68,19: Du bist aufgefahren zur Höhe und führtest Gefangne gefangen; du hast Gaben empfangen unter den Menschen; auch die Abtrünnigen müssen sich, Gott, vor dir bücken.

Psalm 110,1: Der HERR sprach zu meinem Herrn: »Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde zum Schemel deiner Füße mache.«

2. Könige 2,1-18. Hier nur Vers 11: Und als sie miteinander gingen und redeten, siehe, da kam ein feuriger Wagen mit feurigen Rossen, die schieden die beiden voneinander. Und Elia fuhr im Wetter gen Himmel.

Daniel 7,9-14.  Hier nur Vers 13 Ich sah in diesem Gesicht in der Nacht, und siehe, es kam einer mit den Wolken des Himmels wie eines Menschen Sohn und gelangte zu dem, der uralt war, und wurde vor ihn gebracht.

 

Was Jesus vor seiner Himmelfahrt predigte / den Jüngern sagte

Matthäus 28,18-20 / Markus 16,15-18 / Lukas 24,44-50 / Apostelgeschichte 1,3-8

 

Beschreibung der Himmelfahrt an sich

Markus 16,19: Nachdem der Herr Jesus mit ihnen geredet hatte, wurde er aufgehoben gen Himmel und setzte sich zur Rechten Gottes.

Lukas 24,50: Er führte sie aber hinaus bis nach Betanien und hob die Hände auf und segnete sie. 51 Und es geschah, als er sie segnete, schied er von ihnen und fuhr auf gen Himmel.

Apostelgeschichte 1,9:  Und als er das gesagt hatte, wurde er zusehends aufgehoben, und eine Wolke nahm ihn auf vor ihren Augen weg.

 

Zukünftige Komponente der Himmelfahrt

Apostelgeschichte 1,10: Und als sie ihm nachsahen, wie er gen Himmel fuhr, siehe, da standen bei ihnen zwei Männer in weißen Gewändern. 11 Die sagten: Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr da und seht zum Himmel? Dieser Jesus, der von euch weg gen Himmel aufgenommen wurde, wird so wiederkommen, wie ihr ihn habt gen Himmel fahren sehen.

Lukas 21,27: Und alsdann werden sie sehen den Menschensohn kommen in einer Wolke mit großer Kraft und Herrlichkeit.

Johannes 14,3: Und wenn ich hingehe, euch die Stätte zu bereiten, will ich wieder kommen und euch zu mir nehmen, damit ihr seid, wo ich bin.

Offenbarung 1,7: Siehe, er kommt mit den Wolken, und es werden ihn sehen alle Augen und alle, die ihn durchbohrt haben, und es werden wehklagen um seinetwillen alle Geschlechter der Erde. Ja, Amen.

 

Verheißung der Himmelfahrt

Johannes 16,28 / 17,4-5 / 20,17

Johannes 20,17: Ich fahre auf zu meinem Vater und zu eurem Vater, zu meinem Gott und zu eurem Gott“

 

Bedeutung der Himmelfahrt Christi

Epheser 1,20-22: mit der er in Christus gewirkt hat. Durch sie hat er ihn von den Toten auferweckt und eingesetzt zu seiner Rechten im Himmel 21 über alle Reiche, Gewalt, Macht, Herrschaft und alles, was sonst einen Namen hat, nicht allein in dieser Welt, sondern auch in der zukünftigen. 22 Und alles hat er unter seine Füße getan und hat ihn gesetzt der Gemeinde zum Haupt über alles…

1. Petrus 3,22: welcher ist zur Rechten Gottes, aufgefahren gen Himmel, und es sind ihm untertan die Engel und die Gewaltigen und die Mächte.

 

Stephanus sieht Jesus zur Rechten Gottes

Apostelgeschichte 7,55-56: Er aber, voll heiligen Geistes, sah auf zum Himmel und sah die Herrlichkeit Gottes und Jesus stehen zur Rechten Gottes 56 und sprach: Siehe, ich sehe den Himmel offen und den Menschensohn zur Rechten Gottes stehen.

 

Jesus herrscht nicht irdisch

Johannes 18,33-37: Da ging Pilatus wieder hinein ins Prätorium und rief Jesus und fragte ihn: Bist du der König der Juden?  34 Jesus antwortete: Sagst du das von dir aus, oder haben dir’s andere über mich gesagt?  35 Pilatus antwortete: Bin ich ein Jude? Dein Volk und die Hohenpriester haben dich mir überantwortet. Was hast du getan?  36 Jesus antwortete: Mein Reich ist nicht von dieser Welt. Wäre mein Reich von dieser Welt, meine Diener würden darum kämpfen, daß ich den Juden nicht überantwortet würde; nun aber ist mein Reich nicht von dieser Welt. 37 Da fragte ihn Pilatus: So bist du dennoch ein König? Jesus antwortete: Du sagst es, ich bin ein König. Ich bin dazu geboren und in die Welt gekommen, daß ich die Wahrheit bezeugen soll. Wer aus der Wahrheit ist, der hört meine Stimme.

 

Die Herrlichkeit Christi auf dem Thron

Offenbarung 4,1-11

 

Ausblick für uns von Christi Himmelfahrt her

Johannes 12,32: Christus spricht: Wenn ich erhöht werde von der Erde, will ich alle zu mir ziehen.

Philipper 2,8-11: Er erniedrigte sich selbst und ward gehorsam bis zum Tode, ja zum Tode am Kreuz.  9 Darum hat ihn auch Gott erhöht und hat ihm den Namen gegeben, der über alle Namen ist,  10 daß in dem Namen Jesu sich beugen sollen aller derer Knie, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind,  11 und alle Zungen bekennen sollen, daß Jesus Christus der Herr ist, zur Ehre Gottes, des Vaters.

Offenbarung 3,21: Wer überwindet, dem will ich geben, mit mir auf meinem Thron zu sitzen, wie auch ich überwunden habe und mich gesetzt habe mit meinem Vater auf seinen Thron.

 

Sonstige Erwähnungen & Zusammenhänge zur Himmelfahrt

Apg 2,33 / 3,21 /Kol 3,1 / Hebr 1,3 / Hebr 4,14 / Hebr 6,20 / Hebr 7,26 / Hebr 8,1 / 9,24 / 10,12-13 / 12,2

Wenn Christen selbst in der Todesstunde singen

Niemand weiß genau, warum Kaiser Nero die frühen Christen in Rom so sehr hasste. Er hatte absolute Macht über Leben und Tod seiner Untertanen, und sie lebten in ständiger Furcht vor ihm. Die Christen jedoch fürchteten ihn nicht, denn sie hatten die Angst vor dem Tod verloren. Sie wussten, dass der Tod sie nicht von der Liebe Gottes trennen konnte, und sterben bedeutete für sie, voller Freude in die Gegenwart Gottes zu treten. Und so gingen viele von ihnen singend in den Tod. Sie wussten, dass Nero zwar ihren Körper töten konnte, dass er aber keine Macht über ihren Geist hatte. Vielleicht hasste Nero sie deshalb so sehr.

Den ganzen Sommer lang hatte Nero es genossen, im Kolosseum zu sitzen, dem riesigen Freilichttheater in Rom, und sich und die römische Bevölkerung mit dem Schauspiel zu erfreuen, wie Christen den wilden Tieren vorgeworfen wurden. Doch im kalten römischen Winter war das Kolosseum geschlossen, und so fragte sich Nero, was mit den 40 Christen geschehen sollte, die aufgespürt und verhaftete worden waren und nun das kaiserliche Herz erfreuen sollten.

„Sie sollen erfrieren“, knurrte Nero und blickte in die weiße Winterlandschaft hinaus. Einem Hauptmann seiner Leibwache befahl er, die 40 Gefangenen zu einem kleinen zugefrorenen See in den Hügeln über der Stadt zu führen, sie zu entkleiden und sie in der Nacht auf das Eis zu schicken, damit sie dort starben oder ihrem Glauben abschworen. Der Hauptmann und seine Männer sollten am Ufer ein großes Feuer anzünden und daneben Wache halten, bis der letzte Verurteilte tot umgefallen oder seinen Glauben verleugnete und ans wärmende Feuer gekommen war.

Neros Befehle wurden ausgeführt, und so standen bald 40 Menschen im Mondschein eines klaren Winterhimmels in der Mitte des zugefrorenen Sees. Die Wachmannschaft am Ufer wärmte sich am Feuer. Dann und wann wurde das Knistern des Feuers von einem Lied übertönt, das in der Mitte des Sees angestimmt wurde:

„Vierzig Getreue kämpfen für dich, o Christus, erringen für dich den Sieg, gewinnen für dich die Krone!“

 

 

Der Hauptmann hörte schweigend und traurig zu, denn auch er kannte den Weg zu Christus. Auch er glaubte, dass dieser Weg zum ewigen Leben führte, aber er hatte nie den Mut aufgebracht, sich dazu zu bekennen. Er hatte viele Christen leiden sehen, wie konnte er aushalten, was sie ertragen mussten?

Plötzlich verstummten alle Soldaten, und alle Gesichter wandten sich dem See zu. Da stolperte eine Gestalt auf sie zu, den Kopf schamgebeugt. Die Eiseskälte und der Anblick des Feuers hatten die Widerstandskraft des Mannes gebrochen. Die Soldaten brachen in spöttisches Gelächter aus, zerrten den Mann ans Ufer, zogen ihn an und gaben ihm etwas zu essen; sie verachteten ihn.

Dort draußen auf dem Eis war das Triumphlied verstummt. Die Leute weinten um ihren Bruder, der sie verlassen hatte. Doch plötzlich blieb den spottenden Soldaten am Feuer das Lachen im Hals stecken. Ihr Hauptmann erhob sich, warf seine Kleider ab und schritt bleich, aber entschlossen aufs Eis. Die Christen hießen ihn freudig willkommen, und bald erschallte wieder ihr Lied, wenn auch die Stimmen schwächer wurden:

„Vierzig Getreue kämpfen für dich, o Christus, erringen für dich den Sieg, gewinnen für dich die Krone.“

Wenn Christen singen…

Aus der Geschichte ist überliefert, dass der römische Kaiser Nero (37-68, Kaiser von 54 bis 68) Christen kreuzigen und mit brennendem Öl übergießen ließ.
Der Geschichtsschreiber Tacitus Cornelius (54-120) berichtet von dieser Christenverfolgung: „Man machte aus ihrer Hinrichtung ein lustiges Fest: In Tierhäuten steckend, wurden sie entweder von Hunden zerfleischt oder ans Kreuz geschlagen oder angezündet, um nach Eintritt der Dunkelheit als Fackeln zu dienen. Nero hatte seine eigenen Gärten für dieses Schauspiel hergegeben und verband es mit einer Zirkusaufführung“ (Annalen 15,44).

Und dann gab es offenbar einen Punkt, an dem Nero ziemlich generzt war und sagte: „Ich mag diese Gesänge nicht. Nehmt lieber andere als die Christen.“ Diese Christen brannten als lebendige Fackeln und sie sangen. Du sagst: „Das gibt’s doch gar nicht. Das ist doch nicht menschlich?“ Richtig. Das ist übernatürlich. Das ist Freude, die von innen kommt.

Aus Uwe Schäfers Buch „Freude! ohne! Ende!“ Schwarzenfeld: Neufeld Verlag, 2006, S.22.

Auf dem Weg Gott von ganzem Herzen zu lieben