Archiv der Kategorie: Von ganzem Herzen

Warum lese ich meine Bibel?

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Heute morgen bin ich aufgewacht, aufgestanden und habe dann überlegt was ich in der Bibel lesen will / sollte. Momentan verfolge ich keinen Bibelleseplan, sondern habe einfach das 5. Buch Mose gelesen. Beim Nachdenken über die Bibellesepläne ist mir wieder neu bewusst geworden, dass es primär nicht darauf ankommt, einen Plan zu erledigen oder jeden Tag in der Bibel zu lesen. Vor allen Dingen ist die Pflege der Beziehung zu Gott durch das Bibellesen entscheidend.

Frage dich heute:

  • Liest du in der Bibel, um das Gewissen zu befriedigen?
  • Liest du die Bibel um einen Haken in deinem Bibelleseplan zu machen?
  • Liest du aus Gewohnheit?
  • Liest du die Bibel allein zu Studienzwecken?
  • Liest du die Bibel, um sagen zu können, dass du sie durchgelesen hast?
  • Oder liest du noch aus Liebe zu Gott und der Sehnsucht ihn besser kennenzulernen in der Bibel?

Gott hasst religiöse Pflichterfüllung! Lies einmal Matthäus 23. Die Gefahr besteht auch für dich und mich heute, dass wir zu solchen Menschen werden…

Lasst die Botschaft von Christus bei euch ihren ganzen Reichtum entfalten. (Kol 3,16)

Gott möchte, dass wir uns Tag und Nacht mit Ihm und seinem Wort beschäftigen (Ps 1,2 / Jos 1,8). Aber entscheidend ist dafür auch, dass wir das mit den richtigen Motiven tun! Ich möchte die Bibel lesen, um Gott immer mehr zu lieben!

Was sind eure Motive für das Bibellesen? Wie schützt Ihr euch davor, dass das Bibellesen und Gebet zu religiöser Pflichterfüllung wird? Was sind eure Gedanken dazu? Ich würde mich freuen, wenn ihr einen Kommentar hinterlasst!

„Dir zur Verfügung mein Gott und mein Herr“ von Friedrich Traub

1. Dir zur Verfügung, mein Gott und mein Herr,
Dir zur Verfügung, je länger, je mehr!
Dir zur Verfügung, in Freud’ und in Leid,
Täglich und stündlich für Jesus bereit!

2. Dir zur Verfügung, was ich hab’ und bin:
Liebe und Arbeit, Gedanken und Sinn,
Wünsche und Pläne, die Zeit und das Geld,
Glieder und Gaben, wie dir es gefällt!

3. Dir zur Verfügung im Heiligen Geist,
Nicht aus mir selber; denn Eignes zerreißt.
Eigene Kraft hält ja nimmermehr stand,
Wirklich vollenden kann’s nur deine Hand!

4. Dir zur Verfügung! Einst war es nicht so;
aber nun bin ich so selig und froh!
Du brachest Ketten und Bann mir entzwei,
auf daß ich völlig dein Eigentum sei.

5. Dir zur Verfügung! O seliges Los!
Sei nun mein Tagewerk klein oder groß,
draußen und drinnen, im Schaffen und Ruhn
immer nur fragen: „Herr, was soll ich tun?”

6. Dir zur Verfügung! Es bleibe dabei!
Das ist mein Stand, der macht selig und frei.
Das schafft ein sieghaft und friedevoll Gehn:
Jesus, dir ganz zur Verfügung zu stehn!

Unsere Hingabe ist ein Ausdruck unserer Liebe zu Gott!

Dir zur Verfügung mein Gott und mein Herr

Friedrich Traub (1873-1906) war China-Missionar (die Stiftung Marburger Mission geht auf ihn zurück) und Liederdichter. Arno Pagel hat hier eine kurze Biographie von Friedrich Traub mit vielen seiner Werke zusammengestellt.

Mir gefallen die Lieder & Gedichte von Friedrich Traub sehr.

Glaube wie ein toter Fisch

Worte die mich immer wieder bewegen:

„Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Gemüte und mit aller deiner Kraft!“ (Markus 12,30)

Für viele ist es eitel Freude und Wonne, ein beschauliches Leben zu führen. Sie glauben an den Vater, an den Sohn, an den Heiligen Geist. Mit grossem Wohlgefallen erfreuen sie sich an den Offenbarungen und Erzählungen des Wortes Gottes. Sie denken über Gott und göttliche Dinge nach; er ist für sie ein Gegenstand des Studiums. Sie haben richtige Glaubensüberzeugungen, sind streng orthodox und wissen in allem Bescheid, können über Glaubensartikel streiten und sich über göttliche Dinge ereifern. Aber ach, ihre Religion ist wie ein toter Fisch, kalt und steif. Es ist kein Leben darin. Betrachten können sie wohl, aber nicht lieben; sie können wohl nachdenken, aber keine Gemeinschaft pflegen. Sie können an Gott denken, vermögen aber nicht, ihn zu lieben. Oh, ihr kaltblütigen Denker, an euch richtet sich dieses Gebot.

Da mag jemand aufstehen und sagen: „Recht haben Sie, aber mich trifft dieser Vorwurf nicht. Ich gehe jeden Sonntag zweimal zum Haus Gottes, ich halte meine Hausandacht mit meiner Familie, ich achte sehr darauf, jeden Morgen mein Gebet zu verrichten und in meiner Bibel zu lesen.“

Sehr gut, mein Freund, und doch kannst du das alles tun, ohne Gott zu lieben. Ja, manche von euch gehen in die Predigt oder Gebetsversammlung wie ein Pferd, das man in die Schwemme reitet. Ihr wagt es nicht, den Sonntag zu entheiligen, aber ihr würdet es tun, wenn ihr könntet. Ihr steht unter einem Pflichtgefühl, aber ihr fühlt euch dabei nicht wohl. Euer Herz schlägt nicht schneller, wenn der Name des Herrn Jesus fällt; eure Seele fühlt sich bei der Betrachtung seiner Werke nicht erhoben, denn euer Herz ist ganz unbeteiligt, und während ihr Gott mit euren Lippen ehrt, ist euer Herz fern von ihm.

Autor: Charles H. Spurgeon
Quelle: Auf dein Wort (Andachtsbuch)

Was ist unsere Passion?

Aus der Predigt „Die Parfumflasche“ von Wilhelm Busch:

„Und ich denke an die Geschichte vom Grafen Zinzendorf. Der saß einst mit ein paar Standesgenossen zusammen. Da kam das Gespräch auf ihre Leidenschaften. Man nannte das damals ‚Passionen‘. Einer erklärte: ‚Meine Passion ist die Jagt.‘ Ein anderer: ‚Meine Passion ist das Glücksspiel!‘ Der Dritte sagte lachend: ‚Meine Passion sind nur schöne Frauen.‘ Schließlich fragte man den Grafen Zinzendorf, was denn sein Herz ausfülle. Da erklärte er: ‚Meine Passion ist Er, Jesus, nur Er.'“

Wovon ist unser Herz erfüllt?

„Ich kenne euren geistlichen Zustand nicht. Vielleicht habt ihr einige christliche Gedanken. Vielleicht sogar ein wenig Erkenntnis der Sünde und einige Bußregungen. Ja, vielleicht habt ihr sogar Sehnsucht nach Gottes Heil oder sogar einigen Glauben. Wahrscheinlich liegt das alles zwischen anderem Gerümpel auf dem Grunde unsres Herzens. Aber – wovon ist das Herz erfüllt?

Bei dieser Maria war die Liebe Gottes ausgegossen in das Herz. Wie so etwas zugeht? Heute genauso wie vor 2000 Jahren. Die Sache fängt damit an, dass man in Gottes Licht kommt. Von dem Augenblick ab braucht uns niemand mehr zu erklären, was das ist: ‚ein verlorener und verdammter Sünder‘. So fremd uns dieser Satz vorher war – nun versteht man ihn. Man sieht, dass man nicht in Gottes Reich passt, dass man Gott ein Gräuel ist – und das erkennt man gerade dann, wenn man zum ersten Mal gern ein Kind Gottes sein möchte.

In diesem Zustand ist dieser Maria Jesus begegnet. Da hat sie fast visionär erkannt: Gott stößt mich nicht hinaus. Ja, viel mehr: Der Sohn Gottes ist gekommen, mich zu suchen und zu verändern und zu reinigen und Gott angenehm zu machen. Da öffnete sie ihr Herz dieser Liebe Gottes in Jesus.

Aus der Predigt „Die Parfumflasche“ von Wilhelm Busch.