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„Was Sünde ist“ – Gedicht von Friedrich Traub

Was Sünde ist

Was SÜNDE ist? – Ich hab es herb erfahren!
Empörung ist’s und Tyrannei und Nacht!
Sie quälte mich schon in den Kinderjahren,
Verdammnis nur, sonst nichts hat sie gebracht.

Was GNADE ist? – Das sah ich nicht im Schlafe!
Am Boden lag ich, betend und geknickt.
Da nahm der Herr hinweg die Schuld und Strafe
und hat den Friedenskuß mir aufgedrückt!

Was TOD ist? – Ach! Getrennt sein von der Quelle,
das Herz schlägt wohl, doch nicht für seinen Gott,
das Aug‘ sieht nicht des Gotteslichtes Helle,
das Ohr hört nicht Sein Wort. – DAS IST DER TOD!

Was LEBEN ist? – Gott selbst. Nur Er kann’s geben;
von Ihm gelöst – ist Tod und Finsternis.
Christus, die Auferstehung und das Leben,
Christus, mein Leben, das weiß ich gewiß

Wer CHRISTUS ist? – Er ist mein Ein und Alles,
mein höchstes Gut und nun mein einz’ger Ruhm;
mein Heiland, Freund und Tilger meines Falles,
der bald nun zu sich holt Sein Eigentum! 

Bildquelle: flickr.com

„Vater schenk mir heilges Feuer“ von Friedrich Traub [Lyrik]

Heilig Geist

Vater, schenk mir heil´ges Feuer,
lass mein Herz in Flammen stehn,
dass mir nie ein Preis zu teuer,
sollt es auch zum Tode gehn.

Ströme mächtig auf mich nieder
Heldenmut und Gotteskraft,
send den Geist der Pfingsten wieder,
welcher neue Menschen schafft.

Gib mir jene heiße Liebe,
die nicht viel von Opfern spricht,
aber die aus freiem Triebe
scheut die schwersten Opfer nicht.

Anders kann ich ja nicht stehen
vor des Feindes Übermacht;
schmählich würd ich untergehen
in Verzweiflung, Weh und Nacht.

Darum komm, o Herr, von oben
und erfüll mich ganz mit dir,
dass trotz des Satans Toben,
geh von Sieg zu Siege hier.

Mehr Gedichte von Friedrich Traub.

„Der Teppich“ von Friedrich Traub [Lyrik]

Nachdem ich hier schon ein Gedicht und paar Informationen zu Friedrich Traub aufgeschrieben habe, nun noch ein ziemlich bekanntes Gedicht von ihm: Der Teppich

Denk daran im finstern Leide,
wenn dein Herz im Dunkel bebt:
Von der umgekehrten Seite,
Gott stets einen Teppich webt.

Sieh, wie gehn doch die Fäden
links so bunt, bald kreuz bald quer.
du entdeckst bald nichts als Schäden
als ob alles Wirrwarr wär.

Welche wüste schlechte Decke!
rufst du voll Enttäuschung dann:
Wirf sie doch in eine Ecke,
wo sie niemand sehen kann.

Doch nur immer langsam Lieber!
Dreh doch mal das Kunstwerk um,
und du wunderst dich darüber
wie du warst so schrecklich dumm!

Nein! Rufst du mit einer Träne
wie geschmackvoll und wie fein!
Welche Harmonie und Schöne,
da ist auch kein Fehlerlein!

Merkst du, was ich dir will sagen,
mit dem Bild vom Teppich hier?
Lern vertrauen, statt zu klagen,
Gott macht alles recht mit dir .

Siehst du gleich auf dieser Erde
stets die linke Seite nur:
Nichts als Trübsal und Beschwerde
und von Gott auch keine Spur.

Glaube doch, daß alle Pfade,
die der Höchste dich je führt,
voll von Liebe sind und Gnade,
wie sichs deinem Gott gebührt.

Sei getrost, es kommt die Stunde,
wo vom ewgen Licht verklärt,
jede einst empfangne Wunde
deinen Ruhm und Preis vermehrt.

Was als Wirrwarr du beklagtest
zeigt in schöner Ordnung sich.
Jedes Opfer, das du brachtest,
freut dich nun ganz königlich.

Bald beginnt die Freudenernte
und die Tränensaat hört auf.
Wohl die Decke, welche lernte,
Gott vertraun im Pilgerlauf.

(Friedrich Traub)

„Dir zur Verfügung mein Gott und mein Herr“ von Friedrich Traub

1. Dir zur Verfügung, mein Gott und mein Herr,
Dir zur Verfügung, je länger, je mehr!
Dir zur Verfügung, in Freud’ und in Leid,
Täglich und stündlich für Jesus bereit!

2. Dir zur Verfügung, was ich hab’ und bin:
Liebe und Arbeit, Gedanken und Sinn,
Wünsche und Pläne, die Zeit und das Geld,
Glieder und Gaben, wie dir es gefällt!

3. Dir zur Verfügung im Heiligen Geist,
Nicht aus mir selber; denn Eignes zerreißt.
Eigene Kraft hält ja nimmermehr stand,
Wirklich vollenden kann’s nur deine Hand!

4. Dir zur Verfügung! Einst war es nicht so;
aber nun bin ich so selig und froh!
Du brachest Ketten und Bann mir entzwei,
auf daß ich völlig dein Eigentum sei.

5. Dir zur Verfügung! O seliges Los!
Sei nun mein Tagewerk klein oder groß,
draußen und drinnen, im Schaffen und Ruhn
immer nur fragen: „Herr, was soll ich tun?”

6. Dir zur Verfügung! Es bleibe dabei!
Das ist mein Stand, der macht selig und frei.
Das schafft ein sieghaft und friedevoll Gehn:
Jesus, dir ganz zur Verfügung zu stehn!

Unsere Hingabe ist ein Ausdruck unserer Liebe zu Gott!

Dir zur Verfügung mein Gott und mein Herr

Friedrich Traub (1873-1906) war China-Missionar (die Stiftung Marburger Mission geht auf ihn zurück) und Liederdichter. Arno Pagel hat hier eine kurze Biographie von Friedrich Traub mit vielen seiner Werke zusammengestellt.

Mir gefallen die Lieder & Gedichte von Friedrich Traub sehr.