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Übersetzungen, Beobachtungen & Auslegung zu Psalm 1:1

Übersetzung Psalm 1

In diesem Artikel werfe ich einen Blick auf den hebräischen Text und vergleiche dann die deutschen Übersetzungen wie Luther (LUT), Elberfelder (ELB), Schlachter (SCH), Neue Genfer Übersetzung (NGÜ), Gute Nachricht Bibel (GNB), Hoffnung für alle (HFA) oder Neue Evangelistische Übersetzung (NEÜ). Außerdem halte ich interessante Beobachtungen am Text fest.

Übersetzung von Psalm 1,1a: Wohl dem

Freude oder Segen sind in 1a die Wortbedeutungen des ersten hebräischen Worts „escher“. U.a. LUT und SCH übersetzen mit „wohl“, während ELB und viele neue Übersetzungen mit „glücklich“ wiedergeben. Im Neuen Testament wird das Wort mit „selig“ oder „glückselig“ (siehe z.B. Seligpreisungen Mt 5,3ff) wiedergegeben. Freude oder Segen hat wörtlich „der Mann“ (ELB), doch hier nicht bestimmt und deswegen für Mann und Frau geltend (Gute Nachricht gibt mit „Mensch“ wieder). Ich kann nicht ganz nachvollziehen, warum niemand mit „Gesegnet“ übersetzt.

„Gesegnet ist derjenige…“ würde ich übersetzen. Es ist, wie Vers 3 zeigt kein Wunsch („gesegnet sei“), sondern eine Aussage in Form des Ausrufs. „Wohl dem ist, wer…“.

Übersetzung von Psalm 1,1b: der nicht wandelt im Rat der Gottlosen

Wörtlich steht im Hebräischen „wer nicht geht im Rat der Gottlosen“. Gemeint ist, dass dieser Mensch nicht auf den Ratschlag von Gottlosen hört (NEÜ), bzw. „wer nicht dem Rat gottloser Menschen folgt“ (NGÜ). Die GNB übersetzt schon recht weit mit „der sich nicht verführen lässt“. Die Gottlosen sind in der GNB näher bestimmt als „die Gottes Gebote missachten“.

Der Weg des Gottlosen beginnt beim Hören auf das Verkehrte. Ebenso wie Eva durch die Schlange, werden wir heute durch den Rat von Gottlosen zur Sünde verführt. Wehre den Anfängen!

Übersetzung von Psalm 1,1c: noch tritt auf den Weg der Sünder

„Der nicht auf dem Weg der Sünder steht“ müsste man 1c streng genommen übersetzen. Das „stehen“ deute ich wie viele deutsche Übersetzungen (LUT, ELB, SCH…) als Beginn, d.h. „der den Weg der Sünder betritt“. Der „Weg der Sünder“ steht wohl für menschliches Verhalten und Denken, das Gott nicht gefällt bzw. entgegen seinem Willen ist.1

Die HFA und GNB übersetzen interessanterweise mit „der sich kein Beispiel nimmt an“. Hier wird die Reaktion auf das Hören beschrieben. Nach dem Hören folgt der erste eigene Schritt in die falsche Richtung. In 1c wird vor kleinen noch so harmlosen Schritten auf den Weg des Verderbens gewarnt! Fang erst gar nicht an!

Übersetzung von Psalm 1,1d: noch sitzt wo die Spötter sitzen.

Die wörtlichen Übersetzungen von 1d sind sehr ähnlich (alternativ heißt es „der nicht im Kreis der Spötter sitzt“). Man könnte allerdings allgemeiner wiedergeben: „der seinen Aufenthaltsort nicht dort hat, wo die sich die Verächter aufhalten“. Das Wort für „Aufenthaltsort“ meint ein Treffen, eine Versammlung von Menschen. Die NGÜ übersetzt: „wer keinen Umgang mit den Spöttern pflegt“.

Ein Verächter ist jemand, der aufgrund seiner Überheblichkeit alle Korrektur und Selbstkritik abweist und stattdessen andere und anderes verhöhnt und als unwürdig ablehnt.2. Die Eingrenzung auf „alles Heilige“ als Inhalt des Spotts ist in der HFA3 nicht begründet. Besser ist da die GNB: „und nicht zusammensitzt mit Leuten, denen nichts heilig ist.“

Schmale und breite Weg

Beobachtungen zu Psalm 1,1

Wie in den Anmerkungen zu den einzelnen Abschnitten angesprochen, ist in Psalm 1,1 eine Steigerung zu entdecken. Spurgeon schreibt dazu:

„Menschen, die in der Sünde leben, sinken von einer Stufe des Bösen zur anderen. Erst wandelt man nach dem Rat der Gottlosen, die in ihrem Leichtsinn Gottes vergessen, – das Böse wird tatsächlich ausgeübt, aber es ist noch nicht zur Natur geworden; aber darnach wird einem das Schlechte zur Gewohnheit, und man steht nun auf dem Wege der offenbaren Sünder, die in augenfälligen Tatsünden dahinleben und mit Vorsatz Gottes Gebote übertreten; und greift keine höhere Hand ein, so geht die natürliche Entwicklung noch einen Schritt weiter und man wird zum Lästerer und Verführer, der andere mit ruchloser Lehre pestartig ansteckt, und nun sitzt man, da die Spötter sitzen. Diese sind im Laster zu Würden gekommen, sie sind bestallt als echte Doktoren der Verdammnis und stehen als Meister der Verruchtheit bei den Bösen in hohem Ansehen.“

Mir ist außerdem das Aufgreifen von drei unterschiedlichen Bereichen aufgefallen, die hauptsächlich für unseren Lebenswandel bzw. die Sünde verantwortlich sind:

  1. Hören“ auf den Gottlosen. Heute kann man das auch das gelesene Wort und die geschauten Bilder beziehen.
  2. Handeln“ wie die Sünder. Das „Tun“ bzw. „Mitmachen“ wird angesprochen.
  3. Reden“ wie die anderen Gottlosen. Das Gute niedermachen, sich mit Sünde brüsten und andere zu Sünde anstacheln.

Beim letzten Punkt schließt sich der Teufelskreislauf der Sünde: Jemand „verführt“ => Man hört darauf => Man sündigt selbst => Man redet stolz davon und „verführt“ andere.

Anwendung von Psalm 1,1

  1. Ein Gerechter achtet darauf, womit er sein Herz nährt: Ist die Quelle erfrischend und sauber oder dreckig und vergiftet? Er hält sich fern von Ratgebern, die die Sünder verharmlosen…
  2. Ein Gerechter achtet auf seinen Lebensalltag: Er versucht auch „kleine“ und scheinbar unbedeutende Sünden zu vermeiden. Wer nicht einsteigt, kann auch nicht mitfahren…
  3. Ein Gerechter achtet auf die Menschen, mit denen er sich umgibt: Er kann zwar Zeit mit Gottlosen verbringen, aber nicht mit ihnen mitmachen.
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Fußnoten:
  1. „Der Weg der Sünder ist das Leben der Gottlosen“ – Luther in seiner ersten Psalmenvorlesung 1513/15 []
  2. In den Sprüchen finden sich viele nähere Bestimmungen des Spötters: Spr 13,1; 14,6.9; 15,12; 19,28; 21,24 []
  3. „Glücklich ist, wer sich fern hält von denen, die über alles Heilige herziehen.“ []
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Wenn ich sage „Ich bin ein Christ“ von Carol Wimmer [Lyrik]

Wenn ich sage, „Ich bin ein Christ“
Schreie ich nicht „Ich bin gerettet“
Ich flüstere „Ich ging verloren!
Deswegen wählte ich diesen Weg“

Wenn ich sage, „Ich bin ein Christ“
Spreche ich nicht mit menschlichem Stolz
Ich gestehe, dass ich stolpere –
Gott als meinen Führer brauche

Wenn ich sage, „Ich bin ein Christ“
Versuche ich nicht stark zu sein
Ich bekenne, dass ich schwach bin
und für Kraft bete, um weiter zu machen

Wenn ich sage, „Ich bin ein Christ“
Prahle ich nicht mit Erfolg
Ich gebe zu zu versagen
Und kann die Schulden niemals zahlen

Wenn ich sage, „Ich bin ein Christ“
Denke ich nicht, alles zu wissen
Ich lege meine Verwirrtheit vor
Demütig frage ich danach unterrichtet zu werden

Wenn ich sage, „Ich bin ein Christ“
Kann ich nicht behaupten vollkommen zu sein
Meine Mängel sind weithin sichtbar
Aber Gott meint, dass ich es wert bin

Wenn ich sage, „Ich bin ein Christ“
fühle ich immer noch den Stachel des Schmerzes
Ich habe mein Päckchen Leid
Das ist der Grund weshalb ich Seinen Namen suche

Wenn ich sage, „Ich bin ein Christ“
Möchte ich nicht richten
Ich habe nicht die Befugnis
Ich weiß nur ich bin geliebt

Eine Übersetzung des Gedichts „When I say, I am a Christian“ von Carol Wimmer (1988).

Die Jahreslosung 2013 in verschiedenen Bibelübersetzungen

Die Jahreslosung 2013 finden wir im Hebräerbrief 13,14. Hier gibt es eine kleine Übersicht der geläufigsten deutschen Übersetzungen:

Wortwörtlich:
# denn nicht haben wir hier eine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir. (Münchener NT)

Standard:
# Denn wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir. (Elberfelder)
# Denn wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir. (Luther 1984)
# Denn wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern suchen die zukünftige. (Schlachter)
# Denn wir haben hier keine Stadt, die bestehen bleibt, sondern wir suchen die künftige. (Einheitsübersetzung)

Sinngemäß:
# Denn hier auf der Erde gibt es keinen Ort, der wirklich unsere Heimat wäre und wo wir für immer bleiben könnten. Unsere ganze Sehnsucht gilt jener zukünftigen Stadt, ´zu der wir unterwegs sind`. (Neue Genfer Übersetzung)
# Denn auf der Erde gibt es keine Stadt, in der wir bleiben können. Wir sind unterwegs zu der Stadt, die kommen wird. (Gute Nachricht Bibel)
# Denn hier auf der Erde haben wir keine Heimat. Unsere Sehnsucht gilt jener künftigen Stadt, zu der wir unterwegs sind. (Neue evangelistische Übersetzung)
# Denn auf dieser Erde gibt es keine Stadt, in der wir für immer zu Hause sein können. Sehnsüchtig warten wir auf die Stadt, die im Himmel für uns erbaut ist. (Hoffnung für alle)
# Denn diese Welt ist nicht unsere Heimat; wir erwarten unsere zukünftige Stadt erst im Himmel. (Neues Leben)

Welche Übersetzung sagt für euch am schönsten aus, was der Vers vermitteln will?

Hier findest du einen Überblick aller meiner Artikel zur Jahreslosung 2013

Übersetzung von Casting Crowns – Here I go again

Ich mag dieses Lied von Casting Crowns. Es bewegt mich, weil ich diesen Kampf um die Worte kenne…
Leider gibt es keine Originalversion bei Youtube… Wenn ihr sie habt, hört sie euch nochmal an!

http://www.youtube.com/watch?v=CZ6A7TW7qYI

Ihm Rahmen einer Jugendstunde habe ich das Lied übersetzt. (Ich bin kein Englischprofi…)

Vater erhör mein Gebet
Ich brauche die richtigen Worte
Worte die er hören wird
und erkennt, dass sie direkt von dir kommen.
Ich weiß nicht, was ich sagen soll
Ich weiß nur, dass es schmerzt
meinen Freund langsam zu verlieren
Vielleicht werde ich diesmal Worte des Lebens sagen.
Mit deinem Feuer in meinen Augen
Aber diese alte wohlbekannte Angst zerreißt meine Worte
Was fürchte ich so sehr?

Vater, erhör mein Gebet!
Denn hier bin ich wieder
Rede über das Wetter
und denke über Dinge nach, die morgen belanglos sind.
Und wie ich um die Wahrheit herumtanze
Die Zeit läuft gegen ihn.
Es könnte meine letzte Möglichkeit sein, ihm zu sagen, dass DU ihn liebst.
Aber da bin ich wieder, hier versuch ich es wieder. Vielleicht werde ich diesmal Worte des Lebens sagen.

Hier der Orignialtext: Übersetzung von Casting Crowns – Here I go again weiterlesen

lgvgh – Mt 22,34-40 in eigener Übersetzung

Nachdem ich mal die verschiedenen Übersetzungen etwas näher angeschaut habe, möchte ich mal eine eigene Übersetzung aus dem Griechischen wagen. Die Übersetzung soll grundtextnah und verständlich sein.

34: Als die Pharisäer erfuhren, dass Jesus den Sadduzäern das Maul gestopft hatte, kamen sie (bei Jesus) zusammen.

35: Einer von ihnen, ein Gesetzeskundiger, wollte Jesus zu Fall bringen und fragte ihn deshalb:

36: Lehrer, welches ist das wichtigste Gebot im Gesetz?

37: Jesus antwortete ihm: Liebe den Herrn, deinen Gott, von ganzem Herzen, mit deiner ganzen Seele und mit deiner ganzen Gesinnung!

38: Dies ist das wichtigste und vorangige Gebot.

39: Ein zweites ist aber ebenso wichtig: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.

40: In diesen beiden Geboten ist alles zusammengefasst, was das Gesetz und die Propheten fordern.