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Monatsrückblick 02/2013

Anfang des Jahres habe ich begonnen in regelmäßigen Abständen zu reflektieren: Was habe ich (nicht) gemacht? Was habe ich gelesen? Was hat mir (nicht) gefallen? Diese Rückblicke empfinde ich als sehr bereichernd. Hier sind ein paar Auszüge für den Februar 2013.

Gott & ich

NoteDie Beziehung zu Gott ist mir am Wichtigsten in meinem Leben („Liebe Gott von ganzem Herzen“). Aus Liebe zu ihm habe ich mich entschieden bis Ostern wieder im Gemeindechor mitzusingen. Nachdem ich aus Zeitgründen schon vor meinem Studium ausgestiegen bin, will ich mir jetzt die Zeit dafür nehmen. Und ich muss sagen, dass es wunderschön ist Gott mehrstimmig zu loben! Gott sei auch durch unsere menschliche Schwachheit die Ehre!

DeuteronomiumIn der Bibel habe ich vor allem „Deuteronomium„, das 5. Buch Mose, gelesen. Es ist ein echt spannender Rückblick von Mose, verpackt in Predigten. Mose konnte am Ende seines sehr intensiven Lebens wertvolle Lektionen an seine Nachfolger weitergeben.

Ansonsten habe ich mich intensiv mit dem Themen Taufe (Bild) und Heiliger Geist (hier findest du meine Gedanken dazu) auseinandergesetzt. Beide Themen sind noch nicht zu meiner Zufriedenheit abgeschlossen. Ich bin noch dran!

Außerdem habe ich aus Liebe zu meinem Vater angefangen zu fasten. Seit dem Beginn der Passionszeit faste ich am Anfang der Woche – ganz klassisch durch Verzicht auf Nahrung oder auch mal Nahrung und Flüssigkeit. Unter anderem deshalb gab es hier dann auch Artikel zum Fasten.

Menschen & Beziehungen

Neben der Beziehung zu Gott, sind die Beziehungen zu den Mitmenschen entscheidend (es heißt „Das andere ist dem gleich: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst!“). Dementsprechend reflektiere ich auch, mit wem ich meine Zeit verbracht habe und wie ich das getan habe.

Ein wichtiger Besuch war Anfang Februar in Hamburg. Meine Schwiegermutter hatte Geburtstag. Wir hatten ein entspanntes Wochenende in Hamburg. Neben dem Geburtstag haben wir auch alte Freunde in ihrem neuen Haus besucht. Die Zeit verfliegt so schnell…

Andere Höhepunkte waren das „Pastorenfrühstück“ bei mir (verschiedene Verantwortungsträger aus Gifhorner Gemeinden kommen da zum lockeren Frühstück zusammen) und der Besuch bei Thomas und seiner Familie.

Eigentlich habe ich mir vorgenommen auch häufiger Gemeindebesuche zu machen. Ich möchte gerne ältere Gemeindeglieder, Kranke und Gesunde erfreuen, ermutigen, stärken… Leider habe ich diesen Vorsatz zu selten umgesetzt.

Gemeinde & Arbeit

Es ist ein Vorrecht im Weinberg Gottes hauptamtlich arbeiten zu dürfen! Ich genieße es und sehe gleichzeitig die große Verantwortung. Es gibt so viel Arbeit und so wenig Zeit… Am Liebsten hätte ich die Zeit der Menschen, die sich langweilen und ihre Zeit mit Sinnlosem verschwenden…

Seminar für junge Brüder am WortGleich am ersten Wochenende des Monats habe ich ein Seminar für junge Brüder am Wort gegeben. Nach einer allgemeinen Vorstellung der Schritte zur Predigt-Vorbereitung, ging es hauptsächlich um die Auslegung von Gleichnissen. Außerdem habe ich in einem dritten Teil thematisiert, wie wir eigene Veranschaulichungen für die Predigt finden können. Das Seminar hat bereits Frucht gebracht – ein Freund hat kurz darauf angefangen zu predigen! 🙂

smsAm sechsten Februar habe ich begonnen einen neuen Dienst anzubieten: Die Jünger-SMS. Ich möchte gerne helfen Gott mehr zu lieben, d.h. konkret im Alltag mehr an Gott zu denken und mit ihm zu leben. Dazu verschicke ich an diejenigen, die wollen, unregelmäßig 1-3 SMS pro Tag. Sie enthalten Ermutigung, Erinnerung und Herausforderung. Wer will, kann sich gern in den Verteiler aufnehmen lassen.

ZeitungNeben dem Schreiben hier für meinen Blog, durfte ich jetzt wieder einen Impuls für die regionale Zeitung schreiben. Weil mich das Thema zur Zeit interessiert hat, habe ich über das Fasten geschrieben. Viele Menschen kennen das Fasten aus geistlichen Motiven gar nicht mehr. Ich wollte gerne dazu anregen. Den Impuls „Geistliches Fasten“ findet ihr gleich unter diesem Artikel.

Ansonsten stechen die Passionsandachten aus dem Alltag hervor. Wie letztes Jahr bieten wir sie auch in dieser Passionszeit wieder an. Alle zwei Wochen gibt es am Mittwochabend eine Andacht zum Leidensweg Jesu. Das Thema dieses Jahr ist „Durch Leiden zur Freiheit“. An diesen Abenden singen wir auch viel.

Am letzten Sonntag des Monats haben wir das erste Mal eine Stunde vor Gottesdienstbeginn angefangen Lieder singen zu üben. Ich freue mich sehr über diese „Gemeindegesangsübungsstunde„, weil hier eine Schwachstelle der Gemeinde identifiziert und nun aufgegriffen wurde.

Blog & Entwicklung

Hier im Blog gab es größtenteils Artikel zu oben angesprochenen Themenbereichen:

  • Fasten – das Thema ist neu durch die Passionszeit aufgekommen. Ich habe einige Studien dazu gemacht. Sicher werde ich auch im März einiges mehr dazu bringen.
  • Projekt 52 – ich möchte gerne mehr fotographieren – deshalb kommt mir das Projekt 52 ganz gelegen. Wenn ich es schaffe, werde ich es das Jahr durchziehen.
  • Lyrik – (fast) jeden Montag poste ich schöne Lieder und Gedichte…
  • Heiliger Geist – das Thema wurde bei mir durch die Jugendarbeit angestoßen. Aber nun bin ich selbst unheimlich interessiert.

Besondere Artikel des Februars 2013 für mich waren:

Verspricht Gott eine Predigt einzugeben?

Wenn sie euch nun hinführen und überantworten werden, so sorgt euch nicht vorher, was ihr reden sollt; sondern was euch in jener Stunde gegeben wird, das redet. Denn ihr seid’s nicht, die da reden, sondern der heilige Geist. (Markus 13,11)

Dieser und ähnliche Verse (Matthäus 19,19-20 / Lukas 12,11-12 / 21,14-15) werden von einigen Christen gern gebraucht, um eine unvorbereitete Predigt oder Rede zu begründen. Doch es gibt drei gute Gründe, die dagegen sprechen:

  1. Die Verheißung bezieht sich auf die Verfolgungszeit, genauer auf das Verhör („wenn man euch verhaftet und vor Gericht stellt“) und nicht auf den normalen Gottesdienst oder eine Predigt.
  2. Die Verheißung beinhaltet die Eingebung dessen, was sie sagen sollen („Nicht ihr seid es, die dann reden, sondern der Heilige Geist.“). In der unvorbereiteten Predigt redet der Prediger aber meist spontan das, was ihm einfällt. Spontane Gedanken sind aber nicht automatisch Eingebung Gottes!
  3. Die Verheißung soll den Jüngern Mut machen, dass sie in dieser Notsituation nicht verzweifeln („dann macht euch nicht im Voraus Sorgen“). Diese Verheißung für die normale Predigt würde Faulheit (ich brauche mich nicht vorbereiten) und Überheblichkeit (man redet inspiriert) bewirken.

Eine Erfüllung dieser Verheißung können wir z.B. in Apg 4,8ff nachlesen.

Das Predigeramt aus Sicht eines Puritaners III

„Gebt euch nicht damit zufrieden, dass ihr euch im Gnadenstand befindet, sondern seht zu, dass die Gnade, welche ihr empfangen habt, lebendig, kräftig und wirksam sei, und dass ihr euch selbst immer erst eure Predigten haltet, ehe ihr sie den anderen haltet. (…)

Wenn eure Herzen in einer heiligen, himmlischen Verfassung sind, so werden eure Gemeinden sicherlich die Früchte davon genießen. Eure Gebet und Danksagungen und Lehren werden ihnen süß und himmlisch sein. Sie werden es euch anmerken, wenn ihr mit Gott in Verbindung wart; was eure Herzen am meisten bewegt, das wird dann auch meisten in ihren Ohren dringen. Ich muss aus eigener, trauriger Erfahrung bekennen, dass ich oft die Krankheiten meiner eigenen Seele meinen Zuhörern verkündige.

Wenn ich mein Herz habe kalt werden lassen, dann werden auch meine Predigten kalt; wenn es innerlich verstört ist, dann sind auch meine Predigten verwirrt; (…)

Aber außer dieser allgemeinen Wachsamkeit, denke ich, sollte ein Prediger sein Herz noch besonders durchforschen, unmittelbar bevor er in seine Gemeinde tritt. Wenn dies dann kalt ist, wird er wohl die Herzen seiner Zuhörer erwärmen können? Geht also immer erst zu dem Herrn, lest ein aufrüttelndes Buch oder denkt noch über die Wichtigkeit des Themas nach, von welchem ihr sprechen wollt und über die großen Bedürfnisse der Seelen eurer Zuhörer, damit ihr mit göttlichem Eifer in das Haus des Herrn treten mögt.

Richard Baxter in „The Reformed Pastor“, auf deutsch „Das Predigeramt aus Sicht eines Puritaners“, S. 23-24.