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Können wir nur metaphorisch über Gott reden? Analyse und Entgegnung zur metaphorischen Theologie von Dietz

In diesem Artikel geht es um eine ausführliche Darstellung und Entgegnung der metaphorischen Theologie, wie sie Thorsten Dietz in seinem Buch „Weiterglauben“ (hier meine Rezension) vertritt. Die große Frage ist: Wie klar und eindeutig können wir überhaupt über Gott reden?

Eine grundlegende These von Dietz ist:

„Von Gott reden können wir gar nicht anders als metaphorisch, also zeichenhaft, symbolisch, vermittelt über Bilder und Geschichten.“ S. 47.

zur metaphorischen theologie

1. Eine Beschreibung der metaphorischen Theologie

Ich will mich zunächst um eine faire Darstellung der metaphorischen Theologie bemühen.

1.1 Die Grundannahme des metaphorischen Redens von Gott

Laut Dietz stellt uns die Bibel die Offenbarung Gottes ambivalent, d.h. zweideutig vor: Einerseits offenbart Gott sich und gleichzeitig bleibt er verborgen.

„Diese Unklarheit ist für die Offenbarung Gottes wesentlich. So offenbart sich Gott: offenbar verborgen und verborgen offenbar.“ S. 38.

„Gott macht sich anschaulich und bleibt doch unsichtbar, er lässt sich berühren und bleibt doch ungreifbar. Davon sind letztlich alle Einsichten des Glaubens geprägt.“ S. 39

Dietz bezieht das auf alle Glaubensaussagen und er warnt davor, die Spannung aufzulösen! Weil Gott alle unsere Worte und unser Denken sprengt, deswegen ist alle Gotteserkenntnis immer indirekt, bildhaft und in Rätseln. Können wir nur metaphorisch über Gott reden? Analyse und Entgegnung zur metaphorischen Theologie von Dietz weiterlesen

Das Kreuz zeigt uns Gottes Liebe und Wahrheit [Zitat der Woche]

Kreuz Liebe & Wahrheit Gottes

„Nicht Geschaffenes, nichts, was jemals in dieser Welt gesehen worden wäre, könnte sein, was das Kreuz war. Die Schöpfung mag uns Gottes Macht zeigen; sie kann aber nicht Gottes Liebe und Wahrheit an den Tag bringen, wie es das Kreuz tut; und darum bleibt es ewiglich die wundersame und gesegnete Stätte des Lernens, wo wie nirgendwo anders gelernt werden kann, was Gott ist, und zwar alles, was Er ist.“ (John Nelson Darby)

Auslegung zum 2. Johannesbrief

Der zweite Johannesbrief stand heute auf dem Programm meiner täglichen Bibellektüre. Ein sehr kurzer und doch viel sagender Brief. Lies mal nach – dauert gerade einmal 3 Minuten. Ich habe mir ein paar Gedanken zum Leitthema gemacht.

Als eine Auslegungsmöglichkeit (nach John MacArthur) kann man die Gastfreundschaft als Leitthema setzen:

  1. Die Grundlage christlicher Gastfreundschaft (1,1-3)
  2. Das Verhalten christlicher Gastfreundschaft (1,4-6)
  3. Die Grenzen christlicher Gastfreundschaft (1,7-11)
  4. Der Segen christlicher Gastfreundschaft (1,12-13)

Auffallend ist aber, dass es im Brief vor allem um die Wahrheit geht: In den ersten vier Versen gebraucht Johannes das Wort „Wahrheit“ 5x. Dann ab Vers 4 bis 6 wird das Wort abgelöst von „Gebot“ (4x). In den Versen 7 bis 10 geht es um „Verführer“ (2x) und die wahre „Lehre“ (3x). Zum Schluss schreibt Johannes, dass er ihnen die Wahrheit lieber persönlich als schriftlich mitteilen will, damit die Freude vollkommen sei. Deshalb könnte man den 2. Johannesbrief wohl auch unter dem Stichwort „Wahrheit“ gliedern:

  1. Die Verbundenheit in der Wahrheit (1,1-3)
  2. Das Leben entsprechend der Wahrheit (1,4-6)
  3. Warnung & Absonderung von Leugnern der Wahrheit (1,7-11)
  4. Die Wahrheit führt zu vollkommener Freude (1,12-13)

Sehr spannend. Klein aber oho, dieser Brief. Ich ermutige dich, mache deine eigenen Entdeckungen!

Zitat von Jan Hus zur Wahrheit

„Darum frommer Christ, suche die Wahrheit, höre auf die Wahrheit, lerne die Wahrheit, liebe die Wahrheit, sprich die Wahrheit, halte die Wahrheit fest, verteidige die Wahrheit bis zum Tode, denn die Wahrheit befreit dich von der Sünde, vom Teufel, vom Tod der Seele und schließlich vom ewigen Tod.“

Jan Hus, tschechischer Reformator, zu Johannes 8,31-32