Gemeinschaftsprojekt: Geben und Nehmen

Hallo Hallo!

Heute wollte ich euch kurz von unserem Gemeindeprojekt „Geben und Nehmen“ berichten. Und zwar wollen einige Jugendliche russisch lernen und einige Erwachsene ein paar Grundkenntnisse am Computer sammeln. Beide Gruppen wollen jetzt einander helfen: ein paar fitte Jugendliche bringen den interessierten Erwachsenen den Umgang mit dem PC bei und im Gegenzug verpflichten sich einige Erwachsene den Jugendlichen etwas russisch beizubringen.

In der Theorie klingt es ganz einfach. Mal schauen wie es sich umsetzen lässt. [Aktuellere Beschreibung]

Vorteile des kleinen Hauskreissystems

Halli Hallo!

Ich habe berichtet, dass ich relativ kurz nach meiner Einstellung das Jugendhauskreissystem geändert habe: Es gibt jetzt mehr und damit kleinere Gruppen (4-7 Personen). Dies ist dann kurze Zeit darauf auch bei den Erwachsenen geschehen. Heute wollte ich kurz auswerten, wie es jetzt gelaufen ist und worauf ich nächstes mal gleich achten würde.

Zuerst einmal war das für viele eine mittelgroße Umstellung – vor allem die Erwachsenen hatten damit zu kämpfen. Doch dann nach bereits zwei Treffen waren die meisten Hauskreisgruppen sehr begeistert… Nunja dennoch gab es nicht von allen Zustimmung, sondern v.a. eine Person bei den Erwachsenen war absolut unzufrieden – ihr haben bestimmte Personen im Hauskreis gefehlt (eine Vertrauensperson und jmd. dem sie gerne zuhört…). Darauf sollte man eigentlich schon in der  Hauskreisaufteilung achten: Die Erwachsenen haben sich nach geographischer Lage aufgeteilt- das ist nicht zu empfehlen, vor allem, wenn die meisten Teilnehmer mobil sind. Wir Jugendlichen haben uns dagegen nach Reife (Alter) und Beziehungen aufgeteilt – das ist eindeutig gelungen.

Hauskreise :-)

Nun dann die Nachteile, die mir jetzt zum „kleinen Hauskreis“ einfallen – und wie wir versuchen sie aufzuheben.
1. Wenn es so wenige sind, besteht die Gefahr, dass der ganze Hauskreis ausfällt: Dies ist tatsächlich auch schon geschehen. Doch viele Hauskreise haben die Beobachtung gemacht, dass die Teilnehmer jetzt viel verbindlicher, d.h. häufiger kommen, als früher. Früher kamen 10-15 und heute sind es insgesamt 17-20 Personen. Außerdem lösen wir das (seltene) Problem jetzt so, dass die fehlenden Personen die Ausarbeitung bekommen und die 1-3 übriggebliebenen Personen sich einem anderen Hauskreis anschließen.

2. Durch die Teilung hat man eventuell weniger Kontakt zu bestimmten Personen. Ich glaube, dass es sowieso nicht möglich ist, an einem Abend mit mehr als 3-5 Personen intensiveren Kontakt zu haben. Im großen Hauskreis hat man nur mehr oberflächlichere Kontakte und weniger intimere Kontakte. Doch um die Gruppenbildung wirklich nicht zu stark werden zu lassen, haben wir etwa jede vierte Woche einen Gesamthauskreis mit allen Hauskreisteilnehmern. Außerdem könnte man überlegen die Hauskreise nach einiger Zeit neu aufzuteilen (auch wenn das sicher erstmal mit Stunk verbunden ist).

Hmm… mehr fällt mir gerade auch nicht ein. Achja doch noch eins:
3. Dadurch, dass bestimmte „begabte“ Hauskreisteilnehmer nicht in der eigenen Gruppe sind, nimmt die Qualität zunächst ab. Zum Beispiel fehlt manchen Erwachsenenhauskreisen ein starker Sänger… andere Gruppen vermissen den Dauerredner oder Alleswisser… usw. Doch ich glaube, dass dadurch die kleine Gruppe sich ihrem eigenen Status bewusst werden und viel schneller wachsen werden, als wenn die Begabten ihre Schwäche ausfüllen…

Kleiner Hauskreis
Kleiner Hauskreis

Zum Schluss kurz 10 Vorteile von kleinen Hauskreisen („Kleingruppen“):
1. Die Teilnehmer kommen insgesamt häufiger, weil jeder Einzelne fehlt, die Hauskreisleiter ihnen „nachgehen“ usw.
2. Die Teilnehmer sind beim Gespräch aktiver, weil sie häufiger gefragt werden und die Aufmerksamkeit viel häufiger auf sie gerichtet ist.
3. Die Teilnehmer entwickeln schneller tiefere Beziehungen / Freundschaften.
4. Die Teilnehmer können aufgrund des tieferen Vertrauens persönlichere Fragen stellen.
5. Die (persönlichen) Fragen können besser besprochen werden bzw. auf die Person eingegangen werden.
6. Es können insgesamt mehr persönliche Anliegen behandelt werden.
7. Die Teilnehmer lernen mehr, weil sie häufiger kommen und aktiver zuhören bzw. mitmachen.
8. Die Hauskreise wachsen schneller (sind evangelistischer), weil sie so klein sind und wünschen größer zu sein.
9. Die neuen Hauskreisteilnehmer finden mehr Beachtung und können schneller integriert werden.
10. Es gibt insgesamt mehr Hauskreisleiter, die durch die Vorbereitung noch mehr lernen, als die Teilnehmer.

Ich muss sagen, dass die Vorteile jetzt, nach nur wenigen Monaten, schon spürbar sind. Ich bin voller Zuversicht, dass Gott diese Arbeit auch weiterhin segnet.

Mich würden aber auch eure Hauskreiserfahrungen interessieren. Schreibt mal einen Kommentar…

Ist der Gott des Alten Testaments ein liebender Gott?

Wilhelm Busch erzählt in »Unter Menschen« von einer Begegnung in den 30er Jahren:

In der Zeit des Nationalsozialismus wurde das AT unter Trommelfeuer genommen. Überall konnte man hören und lesen: Nun ja, das Neue Testament könne man noch einige Zeit gelten lassen; denn da werde der Gott der Liebe gelehrt. Nur die Briefe des Juden Paulus müsse man ausmerzen. In denen sei der Geist des Alten Testaments zu spüren. Das Alte Testament aber – oh, das sei ein fürchterliches Buch, ein grauenvolles Buch! Da rede der jüdisch-syrische Wüsten-Rache-Gott.

In jener Zeit kam ein Herr zu mir, ein wirklich netter, gebildeter Mann. »Herr Pastor!« sagt er: »Ich möchte meinen kleinen Jungen taufen lassen. Aber eine Bitte habe ich: Nehmen Sie einen Text aus dem Neuen Testament. Mit dem Alten Testament, mit diesem grauenvollen Buch, will ich nichts zu tun haben.« »Gern will ich Ihren Wunsch erfüllen«, erwidere ich ihm. »Aber wissen Sie nicht, dass man das Alte und das Neue Testament nicht voneinander trennen kann? Wissen Sie nicht, dass der Gott des Alten Testaments der Vater Jesu Christi ist?« Da unterbricht er mich: »Wir wollen nicht streiten, Herr Pastor. Aber, nicht wahr, einen neutestamentlichen Tauftext!« »Ja!« sage ich. »Das kann man machen!« Ich überlege: »Was halten Sie von dem Wort: ›So spricht der Herr: Ich habe dich je und je geliebt. Darum habe ich dich zu mir gezogen aus lauter Güte‹. Ist das recht?« »Prachtvoll! Wunderschön! Sehen Sie, das ist neutestamentlich! Das klingt ganz anders als das Donnern des Rache-Gottes im Alten Testament! Den nehmen Sie!« Ich muss lachen: »Das Wort ist aus dem Alten Testament!« Verblüffung! Verlegenheit! Dann fasst er sich. »So, ja, ja. Sicher steht das in einem der kleinen Propheten. Da waren nämlich einige Nicht-Juden dabei.« »Nein, mein lieber Herr«, muss ich ihm erklären. »Das steht im Propheten Jeremia. Allerdings spricht dieser Jude Jeremia nur als Beauftragter des lebendigen Gottes.« Jetzt schnappt er nach Luft. »Ich verstehe schon, was Sie wollen«, sage ich. »Es gibt da ein Bibelwort: ›Schrecklich ist‘s, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen …‹« »Da haben wir es!« unterbricht er mich. »So spricht der jüdisch-syrische Rache-Gott…« Erschrocken hält er inne; denn ich lache laut los. »Herr! Dies Wort steht im Neuen Testament!« Schlussendlich ließ der Mann sich doch noch etwas sagen. Und wir haben eine schöne Tauffeier gehabt.

Ist der Gott des Alten Testaments ein liebender Gott? Nach dem Vorurteil vieler Menschen scheint der Gott des Alten Testaments ein ganz anderer, als der des Neuen Testaments zu sein. Ist das Alte Testament nicht längst überholt? Kann man den Text des Alten Testaments heute noch jemandem zumuten?

Diese und andere Fragen behandelt ein sehr schöner Artikel von Prof. Dr. Dr. Rainer Mayer, den ich jetzt gerade auf meiner Festplatte gefunden habe. Er geht sehr fundiert auf das Thema ein. Er deckt unter anderem das Missverständnis der Regel „Auge um Auge und Zahn um Zahn“ auf und bemüht sich um eine faire Darstellung und Erklärung der Landnahme Kanaans (das war kein „Heiliger Krieg“, sondern eher ein „Jahwekrieg“).

Meiner Meinung nach ist Gott, im Neuen wie im Alten Testament derselbe, auch wenn es aufgrund der fortschreitenden Offenbarung Gottes Akzentverschiebungen und unterschiedliche heilsgeschichtliche Phasen gibt. Für einen Gott Liebe im Alten Testament spricht meines Erachtens:

  • Gott ist ein genialer Schöpfer, der in Gemeinschaft mit den Menschen lebte: Er hat die Menschen vollkommen erschaffen. Sie waren keine leidenden Knechte etc., sondern lebten in einer Liebesgemeinschaft mit Gott.
  • Gott hat die Menschen nicht ihrem (elenden) Schicksal hingegeben, sondern er hat sich offenbart und bezeugt. Er hat gezeigt, was gut und was schlecht für den Menschen ist. Er hat den Heilsweg verkündigen lassen. Usw.
  • Gottes Liebe zeigt sich meines Erachtens auch in seiner Gerechtigkeit – dass er „die Bösen“ bestraft und „die Guten“ belohnt.

Jesaja 61,8: Denn ich, der HERR, liebe das Recht, ich hasse den Raub mitsamt dem Unrecht.

  • Gott hat sich in seiner Liebe ohne jede Voraussetzung auf menschlicher Seite über Israel erbarmt und es zu seinem Volk erwählt.

5Mos 7,7-8:  7 Nicht weil ihr mehr wäret als alle Völker, hat der HERR sich euch zugeneigt und euch erwählt – ihr seid ja das geringste unter allen Völkern -,  8 sondern wegen der Liebe des HERRN zu euch, und weil er den Eid hielt, den er euren Vätern geschworen, hat der HERR euch mit starker Hand herausgeführt und dich erlöst aus dem Sklavenhaus, aus der Hand des Pharao, des Königs von Ägypten

  • Gottes Liebe zeigt sich in seiner Treue zu Israel (z.B. Jeremia 31,3) oder um sein Werben um Israel (Hosea) oder in seiner Liebe zu den Verzweifelten und Leidenden…

Jer 31,3: Ich habe dich je und je geliebt, darum habe ich dich zu mir gezogen aus lauter Güte.

Ps 34,19: Der HERR ist nahe denen, die zerbrochenen Herzens sind, und hilft denen, die ein zerschlagenes Gemüt haben.

Jes 61,1: Der Geist des Herrn, HERRN, ist auf mir; denn der HERR hat mich gesalbt. Er hat mich gesandt, den Elenden frohe Botschaft zu bringen, zu verbinden, die gebrochenen Herzens sind, Freilassung auszurufen den Gefangenen und Öffnung des Kerkers den Gebundenen…

Hier der Artikel zum download. Ich kann leider nicht mehr genau sagen, von wo ich ihn her habe, aber hier gibt es ihn auch online.

Die Liebe der Mutter

Mama

Lebte ich in einem Haus von makelloser Schönheit und Ordnung und hätte keine Liebe, so wäre ich eine Haushälterin, keine Mutter.
Hätte ich Zeit zum Waschen, Polieren und Dekorieren und hätte keine Liebe, so lernten meine Kinder zwar Sauberkeit und Ordnung, aber nicht, was göttliche Reinheit ist.

Liebe übersieht den Schmutz auf der Suche nach dem Lächeln des Kindes.
Liebe erfreut sich über die winzigen Fingerabdrücke an der frischgeputzten Fensterscheibe.
Liebe wischt erst die Tränen ab, bevor sie die verschüttete Milch aufwäscht.
Liebe ist einfach da, wenn man sie braucht. Sie weist zurecht, korrigiert und reagiert.
Liebe krabbelt mit dem Baby, läuft mit dem Dreikäsehoch, rennt mit dem Schulkind und tritt zur Seite, damit der Jugendliche erwachsen werden kann.
Liebe ist der Schlüssel, der das Herz deines Kindes für Gottes frohe Botschaft aufschließt.

Bevor ich Mutter wurde, rühmte ich mich meiner perfekten Hausfrauenfähigkeiten.
Nun rühme ich Gott über dem Wunder meines Kindes.
Als Mutter muss ich mein Kind vieles lehren; aber das Größte und Wichtigste von allem ist die Liebe.

Erinnert irgendwie an 1. Korinther 13 oder?1

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Fußnoten:
  1. Wenn ich in Sprachen rede, die von Gott eingegeben sind – in irdischen Sprachen und sogar in der Sprache der Engel –, aber keine Liebe habe, bin ich nichts weiter als ein dröhnender Gong oder eine lärmende Pauke. 2 Wenn ich prophetische Eingebungen habe, wenn mir alle Geheimnisse enthüllt sind und ich alle Erkenntnis besitze, wenn mir der Glaube im höchsten nur denkbaren Maß gegeben ist, sodass ich Berge versetzen kann – wenn ich alle diese Gaben besitze, aber keine Liebe habe, bin ich nichts. 3 Wenn ich meinen ganzen Besitz an die Armen verteile, wenn ich sogar bereit bin, mein Leben zu opfern und mich bei lebendigem Leib verbrennen zu lassen, aber keine Liebe habe, nützt es mir nichts.

    4 Liebe ist geduldig, Liebe ist freundlich. Sie kennt keinen Neid, sie spielt sich nicht auf, sie ist nicht eingebildet. 5 Sie verhält sich nicht taktlos, sie sucht nicht den eigenen Vorteil, sie verliert nicht die Beherrschung, sie trägt keinem etwas nach. 6 Sie freut sich nicht, wenn Unrecht geschieht, aber wo die Wahrheit siegt, freut sie sich mit. 7 Alles erträgt sie, in jeder Lage glaubt sie, immer hofft sie, allem hält sie stand.

    8 Die Liebe vergeht niemals. Prophetische Eingebungen werden aufhören; das Reden in Sprachen, die von Gott eingegeben sind, wird verstummen; die Gabe der Erkenntnis wird es einmal nicht mehr geben. 9 Denn was wir erkennen, ist immer nur ein Teil des Ganzen, und die prophetischen Eingebungen, die wir haben, enthüllen ebenfalls nur einen Teil des Ganzen. 10 Eines Tages aber wird das sichtbar werden, was vollkommen ist. Dann wird alles Unvollkommene ein Ende haben.

    11 Als ich noch ein Kind war, redete ich, wie Kinder reden, dachte, wie Kinder denken, und urteilte, wie Kinder urteilen. Doch als Erwachsener habe ich abgelegt, was kindlich ist. 12 Jetzt sehen wir alles nur wie in einem Spiegel und wie in rätselhaften Bildern; dann aber werden wir Gott von Angesicht zu Angesicht sehen. Wenn ich jetzt etwas erkenne, erkenne ich immer nur einen Teil des Ganzen; dann aber werde ich alles so kennen, wie Gott mich jetzt schon kennt.

    13 Was für immer bleibt, sind Glaube, Hoffnung und Liebe, diese drei. Aber am größten von ihnen ist die Liebe. []

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Wer sind Russlanddeutsche?

Die Russlanddeutschen sind, wie sich die durchgesetzte Bezeichnung schon verrät, ein Sammelbegriff für die ethnisch deutsche bzw. deutschstämmige Minderheit aus Russland. Die Deutschen aus anderen ehemaligen Sowjetrepubliken (wie Kasachstan oder Ukraine) verstehen sich meist selbst auch als „Russlanddeutsche“ (und nicht etwa als „Kasachstandeutsche“).

Auch wenn ihre Vorfahren schon im 18. Jahrhundert ins russische Reich ausgewandert sind, haben Russlanddeutsche (im Sinne des Artikels 116 des Grundgesetzbuchs) die deutsche Staatsangehörigkeit. Wegen der ihnen insbesondere als Folge des Zweiten Weltkrieges zugefügten Leiden sieht es die Bundesrepublik Deutschland als ihre historische Verpflichtung an, diese Menschen in Deutschland aufzunehmen.

Mittlerweile leben knapp 4,5 Millionen Russlanddeutsche in ihrer „Heimat“ Deutschland, weshalb einige sich selbst auch „Rückwanderer“ oder „Heimgekehrte“ nennen. Weitere geläufige Bezeichnungen sind „Aussiedler“ oder (seit 1993) „Spätaussiedler“ (jedoch sind diese für viele Russlanddeutsche negativ konnotiert). Es gab und gibt noch viele weitere Namen für die Russlanddeutschen wie „Deutsch-Russe“ oder „Sowjetdeutsche“ (in kommunistischer Zeit).

Russlanddeutsche haben häufig Identifikationsschwierigkeiten: Wer sind sie? Deutsche? Russen? Sie spüren selbst und bekommen zu spüren, dass sie aufgrund ihrer anderen Werte, Sprache, kulturellen Sitten usw. keine wirklichen Deutschen sind. Deshalb symphatisieren viele rd. Jugendiche mit dem Russischen an sich – lernen die russische Sprache, jubeln für die russische Fußballmannschaft, haben eine Sowjetfahne usw. Doch die ältere Generation sieht sich auf keinen Fall als Russen – sie haben ihr „Deutschtum“ ja meist trotz Unterdrückung, Verfolgung und des Versuchs der „Russifizierung“ erhalten. Doch die Deutschen haben sich in den 200 Jahren verändert… So haben viele (ältere) Russlanddeutsche keine wirkliche Heimat.

Diese gemeinsame Geschichte der Russlanddeutschen ist auf der einen Seite ein verbindendes Element. Es gibt eine unheimlich große Kohäsion zwischen den Russlanddeutschen, sodass sie sich teilweise auch als eigene Ethnie fühlen oder bezeichnen, weil sie bestimmte Gemeinsamkeiten untereinander und Unterschiede gegenüber den hiesigen Deutschen und den Russen aufweisen.
Doch auf der anderen Seite sind die geschichtlichen Faktoren wie Herkunftsland, Art und Grad der Unterdrückung ihres „Deutschtums“ usw. auch trennend. Deshalb ist unbedingt zu beachten, dass die Russlanddeutschen ökonomisch, sozial und auch religiös eine vielgestaltige Gruppe sind. Russlanddeutsche sind nicht gleich Russlanddeutsche!
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Warum Nächstenliebe?

Gestern hatten wir einen schönen Festgottesdienst mit dem Thema „Gottes Glanz trotzt den Krisen“. Der Oberkirchenrat der Hannoverschen Landeskirche Dr. Hans-Christian Brandy und der Superintendent hier aus Gifhorn Michael Thiel waren da. Wir haben vor einiger Zeit anlässlich meiner Einstellung eine Vereinbarung mit der Landeskirche getroffen (bzgl. meiner Rechte und Pflichten gegenüber der Landeskirche) und diese gestern unterschrieben.

Oberkirchenrat Dr. Hans-Christian Brandy P1020089kleinP1020085kleinSuperintendet Michael Thiel

Nun zum eigentlichen Punkt 🙂 Die beiden haben bei uns in der Brüdergemeinde gepredigt und mir ist durch die Predigt von Brandy wieder ganz neu und wichtig geworden, warum wir überhaupt Nächstenliebe üben sollen. Er hat von Gottes Herrlichkeit gepredigt und in diesem Zusammenhang auch ausgeführt, dass der Mensch eine gewisse Herrlichkeit von Gott bekommen hat.

Dies ist der Punkt: Gott möchte, dass wir einander – den Menschen den wir vor unserer Nase haben – lieben, ehren und schätzen, weil wir Ebenbilder Gottes sind. Er hält uns Menschen für wertvoll und wird deshalb das kleinste Vergehen an einem der „Geringsten“ rächen. Allein aufgrund von Gott hat der Mensch eine Würde, die wir schätzen sollten. Das ist ein großer Punkt weshalb Gott Nächstenliebe fordert.

Worauf sonst soll man die Würde des Menschen und das Gebot der Nächstenliebe gründen? Wie sonst ist eine Ethik möglich?

Liebe im Kleinanzeigen-Markt

Wahrscheinlich kennt jeder den Kleinanzeigen-Markt in der Zeitung: Die Hälfte davon ist mit „Liebesangeboten“ alla „Sexprinzessin, goldige Massagen…“ gefüllt. Heute habe ich mal eine süße Liebesbotschaft gefunden:

Lieber Schatz, ich möchte Dir nur mal
wieder sagen, dass ich Dich liebe und
an Dich denke! In Liebe deine Maus

Warum nicht heute mal wieder jemanden eine kleine Freude machen und ihn/sie mit einem süßen Liebesbeweis überraschen? Muss ja gar nicht in der Zeitung sein 🙂

Für Gott brennen

Der Ausdruck ist natürlich nicht wörtlich gemeint, sondern im Sinn von „Gott hingegeben“ oder „eifrig für Gott sein“. Das Zitat von Augustinus ist ziemlich bekannt:

In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst.

Ich möchte für Gott brennen und andere Menschen mit seiner Liebe anzünden!

flamme

Der junge Missionar Jim Elliot – er war erst neunundzwanzig Jahre alt, als er sein Leben bei den Aucas verlor – schrieb folgende Worte in sein Tagebuch:

1) „Der ist kein Tor, der hingibt, was er nicht behalten kann, auf dass er gewinne, was er nicht verlieren kann.“

2) „Herr, zünde an den toten Reisighaufen meines Lebens, gib, dass ich aufflamme und für Dich verbrenne. Verzehre mein Leben, Herr, denn es ist Dein. Ich trachte nicht nach einem langen Leben, sondern nach einem erfüllten, gleich Dir, Herr Jesus“

3) „Durchtränke mein Wesen mit dem Öl Deines Heiligen Geistes, auf dass ich aufflammen kann. Aber eine Flamme ist vergänglich, oft von kurzer Lebensdauer. Kannst du das ertragen, meine Seele – ein kurzes Leben? In mir wohnt der Geist jenes Großen, dessen Leben so kurz war und den der Eifer für das Haus des Herrn verzehrte. Flamme Gottes, lass mich dein Brennstoff sein.“

4) „Vater, lass mich schwach sein, auf dass ich die Kraft verliere zum Umklammern von weltlichen Dingen. Mein Leben, mein Ansehen, mein Besitz – Herr, nimm von mir die Neigung meiner Hand zum Ergreifen und Festhalten. Ach, Vater, dass doch von mir wiche das Verlangen schon nach dem bloßen Streicheln. Wie oft habe ich den festen Griff gelockert, nur um mir das zu erhalten, was ich in harmlosem Verlangen so sehr schätzte – das liebkosende Berühren. Nein, öffne vielmehr meine Hand zum Aufnehmen des Kreuzigungsnagels, Vater, wie die Hand Jesu Christi – auf dass ich, indem ich alles loslasse, selber losgelassen werde, los von allem, was mich jetzt noch bindet. Auch bei Jesus war das Sehnen und Trachten auf den Himmel gerichtet, ja, auf die Einheit mit dir, Vater, nicht auf Dinge, die man umklammert. So gib denn, Vater, dass ich loslasse.“

Auf dem Weg Gott von ganzem Herzen zu lieben